Katze und Hund zusammen halten – ist das überhaupt möglich? Unsere beliebtesten Haustiere müssen nicht unbedingt Erzfeinde sein. Wie tausende Videos in den sozialen Netzwerken zeigen, kann zwischen den Fellnasen eine wahre Freundschaft entstehen. Damit das Zusammenleben harmonisch wird, gilt besonders in der Eingewöhnungszeit Contenance und Einfühlungsvermögen.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Ist es möglich, einen Hund und eine Katze zusammen zu halten?
Ja, es ist durchaus möglich, Katze und Hund zusammen in einem Haushalt zu halten. Mit der richtigen Einführung, Geduld und Verständnis können beide Tiere lernen, miteinander auszukommen und friedlich zusammen zu leben. Nicht immer läuft von Anfang an alles wie am Schnürchen. Wenn beide Tiere neu sind, lass gut einen Monat Abstand zwischen der Anschaffung des ersten und zweiten Tieres. Hund und Katze müssen sich erst einmal in ihrem neuen Zuhause orientieren. Am einfachsten ist es natürlich, wenn beide zusammen aufwachsen. Ist dies aber nicht der Fall, ist Geduld die oberste Devise.
Katze und Hund zusammen halten: 6 Tipps für ein harmonisches Miteinander
Es ist nicht immer einfach, zwei Tiere in einem Haushalt zusammenzuführen. Egal, ob die Katze oder der Hund neu dazu kommen oder ob beide Neulinge sind – es gibt bestimmte Regeln und Dinge, die du beachten solltest, damit das Zusammenleben zwischen Miezi und Wauwau funktioniert.
1. Erstmal schnüffeln lassen
Bereite den ersten Kontakt zwischen den beiden gut vor, indem du eine Decke oder ein Spielzeug des Hundes und der Katze bereit hältst und sie gegenseitig daran schnuppern lässt. Durch den Geruch können sie ihren neuen tierischen Mitbewohner erst einmal kennenlernen, bevor sie sich gegenüber stehen.
2. Neutraler Boden
Die Zusammenführung beider Tiere sollte am besten auf einem möglichst neutralen Boden stattfinden, damit nicht eines der Tiere sein Territorium zu verteidigen versucht. Auch der heimische Garten bietet sich an, wo beide Tiere eine Zufluchtsmöglichkeit haben und sich zurückziehen können. Das Tier, welches zuerst da war, wird instinktiv sein Zuhause verteidigen wollen. Steck also nicht gleich den Kopf in den Sand, wenn sich Hund und Katze erst einmal anzicken. Bleib ruhig und gelassen, denn die Tiere spüren deine Emotionen.
Tipp: Halte den Hund anfangs an der Leine, damit er deine Katze nicht jagen kann. Die Katze sollte die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen.
3. Belohnung, Belohnung, Belohnung
Wenn es um die Eingewöhnung geht, solltest du immer Leckerlis parat haben, um deine Tiere zu loben, wenn sich diese vorbildlich verhalten. Feiere jeden kleinen Schritt. Dazu gehört auch das einfache Herauskommen aus dem eigenen Versteck, um den anderen tierischen Mitbewohner aus einer geringeren Entfernung zu beobachten.
4. Tausche die Schlafdecken der Tiere untereinander aus
Durch das gegenseitige Austauschen der Schlafdecken können sich deine Haustiere an den Geruch des jeweils anderen gewöhnen. Dadurch werden sie sich schon bald nicht mehr so territorial verhalten und können sich im wahrsten Sinne des Wortes besser riechen.
5. Erzwinge nichts
Dein Hund und auch deine Katze brauchen Zeit, um sich an die Eigenschaften und Bedürfnisse des anderen zu gewöhnen. Hunde sind meistens voller Energie, während Katzen eher zu der ruhigen Sorte gehören. Wenn du allerdings merkst, dass es gar nicht zwischen den beiden funktioniert, solltest du nichts erzwingen – nicht immer klappt eine Freundschaft zwischen Hund und Katze.
6. Vermeide Futterneid
Damit der eine dem anderen nicht das Essen stibitzt, füttere Hund und Katze an getrennten Orten und stelle sicher, dass jeder seinen eigenen Napf und Trinkwasser hat. Das gilt auch bei den Schlafplätzen: Die Katze sollte zum Beispiel hohe Plätze haben, auf die sie klettern kann, und der Hund sollte einen eigenen Ruheplatz haben.
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Integriere die Regeln in euren Alltag
Dein Hund hat sich an deine Katze gewöhnt und andersherum? Wunderbar! Damit hast du die Eingewöhnungszeit, auch bekannt als die schwierigste Phase, überwunden und kannst dich nun auf ein Leben mit deinen beiden Haustieren freuen. Damit es auch weiterhin harmonisch bleibt, haben wir hier noch ein paar Tipps für dich:
- Beachte die Bedürfnisse beider Tiere. Dein Hund ist extrem wild? Dann laste ihn mit einem langen Spaziergang aus, sodass er mit deiner Katze entspannter ist.
- Beobachte ihre Körpersprache: Achte auf Anzeichen von Stress oder Angst bei beiden Tieren und trenne sie, wenn nötig.
- Vermeide Stresssituationen: Gibst du deinem Hund ein Leckerli, sollte deine Katze Abstand halten. Im Gegensatz sollte dein Hund aber auch deine Katze in Ruhe lassen, wenn du mit ihr spielst.
- Schenke beiden Haustieren die gleiche Aufmerksamkeit, damit sie sich nicht als Konkurrenten ansehen.
- Gib ihnen Zeit und sei geduldig: Jedes Tier ist ein Individuum. Manche Hunde und Katzen werden vielleicht nie die besten Freunde, können aber lernen, friedlich zusammenzuleben.
Wenn du diese Dinge beachtest, kann das Zusammenleben mit Hund und Katze harmonisch starten!