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Schock-Diagnose: Hat deine Katze das Rolling Skin Syndrom? Diese Anzeichen musst du kennen

Unkontrolliertes Zucken, Hyperaktivität – das Rolling Skin Syndrom wird bei Katzen häufig verwechselt oder falsch diagnostiziert.

Katze miaut vor orangenem Hintegrund
© belyaaa - stock.adobe.com

Warum deine Katze ins Bett pinkelt und was dagegen hilft

Das sind möglichen Gründe warum deine Katze ins Bett pinkelt.

Vielleicht hast du es schon mal bei deiner eigenen Katze beobachtet: Sie zuckt plötzlich unkontrolliert mit der Haut am Rücken, dreht sich im Kreis, jagt unsichtbaren Gegnern hinterher oder leckt sich übermäßig die Flanken. Hat die Katze nur die berühmt-berüchtigten „Verrückten 5 Minuten“ oder steckt das Rolling Skin Syndrom dahinter?

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.

Was ist das Rolling Skin Syndrom?

Das Rolling Skin Syndrom, auch als Feline Hyperästhesie-Syndrom (FHS) bekannt, ist eine neurologische Störung bei Katzen, die eine Überempfindlichkeit der Haut verursacht. Es fühlt sich für die Katze so an, als ob das Fell plötzlich „lebt“ oder sich bewegt.

Eine äußerst unangenehme, Angelegenheit, die zu Unwohlsein und akutem Stress führen kann. Das Problem: Betroffene Katzen zeigen eine Vielzahl von Symptomen, die oft schwer zu deuten sind.

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Symptome: Wie erkennst du das Syndrom?

Die Symptome können von Katze zu Katze unterschiedlich sein. Typisch für das Rolling Skin Syndrom bei Katzen sind jedoch folgende Anzeichen.

  • Unkontrolliertes Zucken entlang des Rückens und der Flanken
  • Schwanz peitscht hin und her
  • „Wellenartiges“ Rollen der Haut
  • Blick wird starr und glasig
  • Plötzliche Sprünge oder Jagd nach dem eigenen Schwanz
  • Unerklärliche Sprüche aus dem Nichts
  • Urin und Kot können unkontrolliert abgesetzt werden
  • Übermäßiges Putzen

Oft rasen die Vierbeiner dann wie von der Tarantel gestochen durch die Bude, springen über Tische und Bänke und schreien oder miauen dabei lauthals, erklärt der Fachverband Niedergelassener Tierheilpraktiker.

Das Gruselige am Rolling Skin Syndrom ist: Die Katze reagiert nicht auf deine Ansprache und es wirkt, als wäre sie in ihrer eigenen Welt. Sei vorsichtig, wenn du sie streicheln willst – einige Katzen reagieren aggressiv oder verängstigt.

Alles nur die „Verrückten 5 Minuten“? Das Rolling Stone Syndrom äußert sich durch wesentlich stärkere Symptome als die „Zoomies“ und zeigt Parallelen zu einem epileptischen Anfall. Es kann passieren, dass deine Katze danach direkt einschläft oder sich wieder vollkommen normal verhält. Wirkt wie ein Spuk – ist es aber nicht.

Ursachen: Woher kommt das Rolling Skin Syndrom?

So ist es naheliegend, dass einige Forscher:innen vermuten, das Rolling Skin Syndrom könnte eine Form von Epilepsie sein. Weiterhin sollen auch Veränderungen in der Umgebung, neue Haustiere oder sogar eine veränderte Fütterungsroutine das Syndrom verstärken, da Katzen oft gestresst sind in diesen Situationen.

Ebenso könnten neurologische Störungen dahinterstecken, wodurch die Haut der Mieze überempfindlich wird. Bislang sind die genauen Ursachen für das Rolling Skin Syndrom noch nicht vollständig geklärt.

  • Was wir wissen: Die Fakten
  • Siamkatzen oder Burmesen scheinen anfälliger für diese Störung zu sein.
  • Kater und Katzen sind gleich stark betroffen.
  • Die Anfälle finden meist morgens oder abends statt.
  • Erster Symptome entstehen vor dem vierten Lebensjahr.
  • Auf einen Anfall folgen häufig weitere.

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Diagnose in der Tierarztpraxis

Wenn du das Gefühl hast, dass deine Katze unter dem Rolling Skin Syndrom leidet, ist der erste Schritt immer ein Tierarztbesuch. Dieser wird eine ausführliche Anamnese erstellen und wahrscheinlich neurologische und dermatologische Untersuchungen durchführen. Indem andere Erkrankungen ausgeschlossen werden, kann mittels weiterer Bluttests oder Röntgenbilder eine genaue Diagnose erfolgen.

Behandlung: Entspannung ist das A und O

Die Behandlung hängt von der Schwere der Symptome und den zugrunde liegenden Ursachen ab. In schweren Fällen können Antiepileptika oder Beruhigungsmittel verschrieben werden. Auch Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente können helfen.

Stressreduktion ist in jedem Fall das A und O! Schaffe für deine Katze eine ruhige, stabile Umgebung. Vermeide plötzliche Veränderungen und halte eine regelmäßige Routine ein.

Kennst du eine Katze, die an diesem Syndrom leidet? Teile deine Erfahrungen und helfe anderen Besitzen und Besitzerinnen, das Rolling Skin Syndrom besser zu verstehen!