„Wir bemerkten, dass uns ein Fisch berührte“, erinnert sich Montse Terradas an ihren letzten Urlaub auf Mallorca. „Dann biss er mich!“ Blutüberströmt steigt die junge Frau aus dem Meer. Beißattacken, höllische Schmerzen, blutige Wunden und Herz-Kreislauf-Probleme – der Urlaub kann nach einem Stich vom Petermännchen schnell ins Wasser fallen. Darum gilt es, sich beim Baden vor den giftigen Fischen zu schützen.
Immer mehr Urlauber vom Petermännchen gestochen
Als Montse Terradas aus dem Wasser stieg, bemerkte sie eine schmerzhafte Wunde an ihrem Körper, aus der das Blut nur so herausfloss. Berichte dieser Art häufen sich insbesondere in den Sommermonaten. Nicht nur auf Mallorca, auch hierzulande ist das giftige Petermännchen an der Nord- und Ostseeküste heimisch.
Dort buddelt es sich im flachen Wasser tief in den Sand ein, bis es nur noch mit den Augen und seiner giftigen Rückenflosse herausschaut. Sehen können wir den Fisch mit bloßen Auge durch das Wasser kaum. Treten wir versehentlich im flachen Wasser auf seinen Stachel, sticht er zu und sondert so sein Gift ab.
Im Frühjahr und im Sommer treiben sich die Meeresbewohner besonders gern in Küstennähe rum, also genau dann, wenn bei uns die Urlaubssaison startet. Umso wichtiger, so früh wie möglich auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Denn: Pro Jahr sind etwa 30 bis 40 Menschen von einem Stich vom Petermännchen betroffen.
Stich vom Petermännchen – typische Symptome
In Montse Terradas Fall lief alles gut, denn die junge Frau konnte sich rechtzeitig an Land bringen. Bei einem Stich des Petermännchens besteht nämlich die Gefahr, dass die gestochene Person aufgrund der starken Schmerzen die Kraft verliert und sich im tiefen Wasser nicht mehr über der Oberfläche halten kann. Daneben kommt es zu folgenden Symptomen:
- Extreme Schmerzen, die lokal an der Einstichstelle auftreten
- Schwellungen und Rötungen treten nach ein paar Stunden auf
- Juckreiz oder Brennen auf der Haut
- Entzündungen und ein unangenehmes Wärmegefühl
- Übelkeit und Erbrechen
- Kopfschmerzen und Schwindel
- Muskel- und Gelenkschmerzen
Manchmal müssen Betroffene auch in ein Krankenhaus gebracht und ärztlich versorgt werden, da das Gift 5-Hydroxytryptamin enthält und somit für extreme Schmerzen sorgt, die den Kreislauf belasten können. Wir können jedoch aufatmen: Solange keine Vorerkrankungen vorliegen, ist der Stich des Petermännchens nicht lebensgefährlich.
Erste Hilfe im Akutfall
Wenn du einen Stich vom Petermännchen bemerkst, solltest du erst einmal tief durchatmen und einen klaren Kopf bewahren. Du hast in erster Linie nichts schlimmes zu befürchten.
- Reinige die Wunde, indem du sie desinfizierst und den Stachel entfernst.
- Klebe ein Pflaster rauf, wenn möglich.
- Hitze: Lege die Wunde in heißes Wasser (etwa 40°C) oder erwärme sie mit einem Föhn. Da das Gift großteils aus Eiweißen besteht, wird es bei hohen Temperaturen zerstört. Nimm dir hierfür mindestens 2 Minuten Zeit.
- Kälte: Nun ist Eiszeit angesagt! Kühle die Wunde nun mit Eiswürfeln oder einem Kühlakku.
- Wechsle Schritt 3 und Schritt 4 ab nach der sogenannten „de Haro-Methode“. Wie ProSieben schreibt, werden viele durch dieses Prozedere beschwerdefrei nach ca. zwei Stunden.
Ein Arzt oder eine Ärztin sollte sich den Biss dennoch anschauen, um dir weitere Empfehlungen geben zu können und einen medizinischen Rundum-Check vorzunehmen.
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So schützt du dich vor einem Stich vom Petermännchen
Auf den Stich vom Petermännchen können wir also gut und gerne verzichten. Um dem vorzubeugen, solltest du nicht in der Dämmerung oder bei Nacht schwimmen, da die Tiere nachtaktiv sind. Auf Nummer Sicher gehst du, indem du Badeschuhe mit einer dicken Sohle trägst. So schützt du dich auch vor anderen Gefahren wie Blutegel oder scharfe Steine auf dem Meeresgrund. Halte zudem Abstand von toten Quallen oder Fischen, die am Strand angespült wurden, da sie noch Giftreserven enthalten können.