Eine rein pflanzliche Ernährung steht eigentlich nicht auf der Speisekarte unserer Samtpfoten. Von Natur aus sind Katzen obligatorische Fleischfresser. Trotzdem wollen immer mehr Menschen ihre Katzen fleischfrei oder wenigstens fleischarm ernähren. Die Alternative: veganes Katzenfutter. Doch ist es wirklich ausreichend, um die Bedürfnisse der Miezen zu decken? Stiftung Warentest hat drei Trockenfuttersorten getestet.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.
Veganes Katzenfutter sollte den Nährstoffgehalt decken
Die Food-Trends für Haustiere 2024 zeigen ganz klar: Fleischarme oder sogar fleischfreie Ernährung stehen bei Zwei- und Vierbeiner hoch im Kurs. Doch ist veganes Katzenfutter tatsächlich gut für den Stubentiger oder könnte er an Mangelerscheinungen leiden? Ist es gesund, die Katze vegan zu ernähren?
Wer seine Mieze fleischarm oder fleischfrei ernähren möchte, sollte unbedingt darauf achten, ihr trotzdem alle wichtigen Nährstoffe zur Verfügung zu stellen und ihren Bedarf artgerecht zu decken. Dazu braucht es hochwertiges Futter. Im Handel gibt es einige vegane Katzenfutter, doch werden sie den Ansprüchen der Katzen gerecht? Stiftung Warentest hat drei fleischfreie Trockenfuttersorten unter die Lupe genommen.
Trockenfutter-Test: Fleischfrei und „gut“
In der Ausgabe 5/2023 hat die Zeitschrift Stiftung Warentest insgesamt 22 verschiedene Sorten Trockenfutter untersucht – davon waren 3 Produkte sogar vegan. Das Futter „Vegan Complete food for adult cats“ von V.E.G. Vegetal Ethical Gourmet war eines davon. Im Hinblick auf die Inhalte und Nährstoffzusammensetzung erhielt das Produkt eine solide Note „gut“. Im Gesamtergebnis überzeugte die Marke jedoch nicht und schnitt mit einem „Ausreichend“ ab. Der Grund: Die Portionsgrößen in den Fütterungsempfehlungen seien unrealistisch, so Stiftung Warentest.
Im Gegensatz dazu konnte das vegane Katzenfutter „Everyday love for cats“ von Ami One Planet mit der Note „Befriedigend“ überzeugen. Das dritte fleischfreie Trockenfutter konnte ernährungsphysiologisch nur mit „Mangelhaft“ bewertet werden und ist daher laut Stiftung Warentest nicht empfehlenswert.
Was sollte in veganem Katzenfutter enthalten sein?
Tierärztin Ellen Kienzle erklärt gegenüber dem Test-Magazin, auf welche Inhaltsstoffe bei veganem Katzenfutter besonders zu achten ist. Da Katzen obligatorische Fleischfresser sind, die ihre wichtigen Nährstoffe aus tierischen Produkten aufnehmen, sollten genau diese Nährstoffe auch in der fleischfreien Ernährung enthalten sein. Die Rede ist hierbei von Taurin und Kalzium. Des Weiteren empfiehlt die Expertin, der Fellnase zu einem artgerechten Futter zusätzlich Taurin zu geben, um eine bedarfsgerechte Ernährung zu gewährleisten. Dabei hilft die Faustregel: 200 Milligramm Taurin pro Kilogramm Körpergewicht täglich.
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Die Tierärztin rät, ausschließlich erwachsene Katzen an die vegane Ernährung heranzuführen. Wenn du dir unsicher bist, kannst du dir in der Tierarztpraxis deines Vertrauens helfen lassen. Dort kann auch geprüft werden, ob deine Mieze unter einem Nährstoffmangel leidet. Ganz wichtig: Zwinge deine Katze zu nichts. Akzeptiert sie das vegane Katzenfutter nicht, solltest du die Umstellung lieber sein lassen.
Veganes Katzenfutter selber machen: Was ist zu beachten?
Um veganes Katzenfutter selber zu machen, brauchst du ein Öl als Basis. Am besten eignet sich dafür Oliven-, Sonnenblumen- oder Sesamöl, da sie viele ungesättigte Fettsäuren enthalten. Da du auf Fleisch verzichtest, benötigst du andere, proteinhaltige Produkte wie Soja, Hülsenfrüchte, Gras oder Getreide (in Maßen). Und nicht vergessen, Taurin hinzuzugeben – es ist für deine Katze überlebenswichtig.