„Mein Hund ist so freundlich, er braucht keinen Maulkorb.“ Diesen Satz hast du bestimmt schon gehört oder vielleicht sogar selbst gesagt. Es ist wahr, dass die meisten Hunde keinen Maulkorb brauchen. Dennoch gibt es Situationen, in denen Maulkörbe vorgeschrieben sind, besonders an öffentlichen Orten. Aber wann genau müssen Hunde Maulkörbe tragen? Wir haben für dich recherchiert.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Maulkorbpflicht: Was versteht man darunter?
Hundebesitzer:innen tragen die Verantwortung für das Tier und müssen sich deshalb an gewisse Regeln halten, wenn sie mit ihrem Hund in der Öffentlichkeit unterwegs sind. Wenn ein Maulkorb in einer gewissen Einrichtung oder in einem öffentlichen Bereich besteht, muss der Vierbeiner eine entsprechende Vorrichtung tragen. Der Maulkorb soll im Grunde genommen verhindern, dass die Hunde andere Tiere oder Menschen beißen beziehungsweise nach ihnen schnappen können.
Allerdings darf der Maulkorb deines Hundes ihn nicht am Atmen, Hecheln oder Trinken hindern und ihn auch nicht in seiner Bewegung einschränken.
Wo müssen Hunde in Deutschland einen Maulkorb tragen?
Pauschal kann man nicht wirklich eine Antwort auf die Frage „Wo müssen Hunde Maulkörbe tragen?“ geben. Die Orte unterscheiden sich von Region zu Region – jede Stadt bzw. jede Gemeinde hat die Möglichkeit, in ihrem Zuständigkeitsbereich eigene Bestimmungen zu erlassen. Die Vorgaben beziehen sich vor allem auf belebte Orte. Ein allgemeiner Maulkorbzwang für alle Hunde existiert allerdings in keinem der 16 Bundesländer.
In Brandenburg besteht unabhängig von der Rassenzugehörigkeit die Verpflichtung, dem Tier in Verwaltungsgebäuden und in öffentlichen Verkehrsmitteln einen Maulkorb anzulegen. Und auch wer mit der Deutschen Bahn reist, sollte etwas beachten. Hunde müssen hier entweder in einer Transportbox untergebracht werden oder Maulkorb und Leine tragen. Ausnahmen sind Begleithunde.
Listenhund: Das gilt für diese Hunderassen
Besonderheiten bezüglich der Maulkorbpflicht gibt es bei den sogenannten Listenhunden. Diese müssen in fast jedem Bundesland einen Maulkorb tragen, sobald sie sich im öffentlichen Raum aufhalten – und das gilt nicht nur für reinrassige Vierbeiner, sondern auch für Kreuzungen und Mischlinge. Eine Sondergenehmigung kann man mithilfe eines positiven Wesenstests erhalten, wessen Ergebnis Hundehalter:innen allerdings jederzeit mit sich führen und vorzeigen können müssen.
Die Hunderassen, die als Listenhunde gelten, sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Allerdings weisen die Rasselisten der einzelnen Bundesländer auch Gemeinsamkeiten auf und führen meistens die folgenden Rassen:
- American Pitbull Terrier
- American Staffordshire Terrier
- Bullterrier
- Rottweiler
- Staffordshire Bullterrier
- Tosa Inu
Das passiert, wenn du gegen die Maulkorbpflicht verstößt
Die Maulkorbpflicht für deinen Hund gilt meistens ab einem Alter von sechs Monaten. Wer sich nicht an die Vorgaben und an den Maulkorbzwang hält und dabei erwischt wird, muss mit Sanktionen rechnen – diese sind allerdings auch nicht bundesweit einheitlich.
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Ein Unterschied besteht allerdings zwischen gewöhnlichen Hunden und Listenhunden. Wer keinen Listenhund besitzt, muss bei einem ersten Verstoß der Maulkorbpflicht mit einem Bußgeld von 50 Euro rechnen. Handelt es sich allerdings um einen Listenhund, kann die Strafe mehrere hundert Euro bis hin zu einer niedrigen vierstelligen Summe betragen. Wenn durch das fahrlässige Verhalten des/der Hundebesitzer:in sogar eine Person zu Schaden kommt, kann unter Umständen ein Hundehaltungsverbot ausgesprochen werden.
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