Die Vorfreude auf die besinnliche Weihnachtszeit wird in Deutschland von einem drohenden Bahnstreik überschattet. Claus Weselsky, der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), hat bereits angekündigt, dass es dieses Jahr nicht friedlich zu Weihnachten wird. Unbefristete Streiks stehen im Raum und könnten den Bahnverkehr während der Feiertage erheblich beeinträchtigen. Doch was bedeutet das für Reisende und wie können sie sich darauf vorbereiten? In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst.
Drohender Bahnstreik: Der aktuelle Stand
Der Tarifvertrag zwischen der GDL und der Deutschen Bahn läuft im Oktober aus, und die Verhandlungen für einen neuen Vertrag sind für den 9. November geplant. Doch bereits jetzt hat Claus Weselsky, Geschäftsführer der GDL, klargemacht, dass unbefristete Streiks nicht ausgeschlossen sind. Dies verspricht eine angespannte Situation in den kommenden Wochen.
Die GDL hat klare Forderungen für den neuen Tarifvertrag, darunter eine Erhöhung des Monatslohns um mindestens 555 Euro und eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter:innen von 38 auf 35 Stunden ohne Lohnkürzung. Diese Forderungen könnten zu ernsthaften Verhandlungen führen, die sich über längere Zeit hinziehen.
Welche Auswirkungen kann das auf meine Reise haben?
Falls es zu Streiks kommt, wird der Zugverkehr in Deutschland erheblich beeinträchtigt sein. Dies betrifft nicht nur die Deutsche Bahn, sondern auch andere Eisenbahnunternehmen, deren Mitarbeiter:innen von der GDL vertreten werden. Insgesamt sind rund 40.000 Arbeitnehmer:innen von der GDL betroffen.
Ob die Bahn im Falle eines Streiks einen Notfallfahrplan einrichten kann, ist unklar. Beim letzten großen Streik der EVG im März 2023 gab es keinen solchen Plan. Ein unbefristeter Warnstreik könnte sich über mehrere Tage erstrecken, was die Planung für Reisende noch schwieriger macht.
Was muss ich tun, wenn mein Zug ausfällt?
Wenn sich eine Verspätung von mehr als 60 Minuten abzeichnet, kannst du von der Fahrt absehen und die Rückerstattung des Fahrpreises verlangen oder die Fahrt zu einem späteren Zeitpunkt auch mit geänderter Streckenführung durchführen. Im Falle einer Verspätung von mehr als 60 Minuten im Fernverkehr müssen Bahnreisende zudem kostenlos Mahlzeiten und Erfrischungen erhalten, wo dies möglich ist.
Die Deutsche Bahn hat bei Streiks in der Vergangenheit Kulanzregeln bekannt gegeben. Reisende können ihre gebuchten Tickets, die in einen Streikzeitraum fallen, flexibel an anderen Tagen nutzen. Teilweise wird auch die Zugbindung für gebuchte Fahrkarten aufgehoben.
Bahnstreik an Weihnachten: Diese Alternativen gibt es
Du möchtest wie jedes Jahr deine Familie zur Weihnachtszeit besuchen und bist auf die Bahn angewiesen? Zum Glück gibt es eine Vielzahl von Alternativen, um dem möglichen Streik zu entgehen. Dazu gehören neben dem Flixtrain auch Fernbusse, um an Streiktagen trotzdem ans Ziel zu kommen. Jedoch solltest du wissen, dass die Nachfrage während eines Streiks steigt, was auch zu höheren Preisen führen kann. Daher solltest du dir vielleicht jetzt schon überlegen, ein Ticket zu buchen.
In Notfällen kann das eigene Auto oder ein Mietwagen die Lösung sein, um ans Ziel zu gelangen. Allerdings sollten Reisende bedenken, dass die Autobahnen während der Weihnachtszeit oft überfüllt sind und es zu Staus kommen kann.
Um Kosten zu sparen, können Fahrgemeinschaften gebildet werden. Verschiedene Online-Plattformen wie bessermitfahren.de, BlaBlaCar, mitfahrgelegenheit.de oder flinc.org bieten Möglichkeiten, Fahrten anzubieten oder Mitfahrgelegenheiten zu finden.
Bahnstreik: Bleib informiert!
Die Aussicht auf einen Bahnstreik während der Weihnachtszeit in Deutschland sorgt für Unsicherheit bei Reisenden. Es ist wichtig, gut vorbereitet zu sein und mögliche Alternativen in Betracht zu ziehen, falls der Bahnverkehr tatsächlich gestört wird. Halte dich über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden und prüfe deine Rechte als Fahrgast, um in dieser Zeit bestmöglich geschützt zu sein.