Auf meiner letzten Flugreise saß eine Mutter mit einem Baby schräg hinter mir. Das Baby hat sich auf der Reise sichtlich unwohl gefühlt und viel geschrien. Allzu angenehm, war dies gewiss nicht. Ich habe mich dazu entschieden meinen Lieblingspodcast zu hören und konnte das Schreien so gut ausblenden. Der junge Mann neben mir jedoch, entschied sich dazu, sich alle paar Minuten genervt umzudrehen und Mutter, sowie Kind böse anzustarren. Laut meiner Beobachtung hat dies die Situation offensichtlich verschlimmert. Eines ist klar: Gerade auf langen Flugreisen wollen die meisten Passagiere ihre Ruhe haben. Doch darf man sich überhaupt über schreiende Kinder im Flugzeug beschweren?
Stewardess berichtet: Kinder im Flugzeug
Eine Stewardess mit 10 Jahren Berufserfahrung berichtet gegenüber dem Spiegel von ihren Erfahrungen mit Flugreisen, auf denen Kinder an Board sind. Sie sagt vor allem für die Eltern sei so eine Reise stressig. Am Flughafen müssen sie den Überblick behalten und aufpassen, dass sie ihre Kinder nicht verlieren. Im Flugzeug sind sie mit vielen fremden Menschen auf engstem Raum zusammen. Wenn dann ein Kind anfängt zu weinen, werden die Eltern oft sehr nervös, und das überträgt sich auf die Kinder.
Wenn ihr auffalle, dass ein Kind schreit oder weint, schaue sie, was los sei und was die Mutter oder der Vater bereits unternommen haben, um das Kind zu beruhigen. Dann frage sie nach, ob sie helfen könne und ob die Eltern Unterstützung brauchen. Helfen könne sie etwa, indem sie den Kindern Spielzeug anbiete. Das lenke viele erst einmal ab. Wenn sie Hunger haben, kann sie ihnen das Essen schon vorher bringen. Das sei sehr praktisch, weil die Kinder damit beschäftigt sind und eine Ablenkung haben.
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Darf man sich nun beschweren?
Darauf gibt die Stewardess eine klare Ansage: Nein. Natürlich könne sie auch die Passagiere verstehen, die sich von schreienden Kindern genervt fühlen. Sie haben viel Geld für ihr Ticket bezahlt und wollen ihren Flug genießen. Allerdings können sie kein Recht auf Ruhe einfordern, sie haben lediglich das Recht von A nach B befördert zu werden. Wenn andere Plätze im Flugzeug frei sind, dann können wir den genervten Passagieren anbieten, sich innerhalb der gleichen Klasse umzusetzen. Ein Upgrade bekommen sie allerdings nicht.