Veröffentlicht inTravel

Achtung, Lebensgefahr! Das passiert auf der gefährlichsten Insel Deutschlands

Die Insel Riems gilt als die gefährlichste Insel Deutschlands. Doch woran liegt das? Die wichtigsten Informationen.

Die Insel Riems gilt als die gefährlichste Insel in Deutschland
© Peter Engelke - stock.adobe.com/Can

Günstige Reiseziele: Diese Orte kann sich jeder erlauben

Welche Reiseziele sind dieses Jahr noch immer günstig? Wir zeigen, wo du deinen Sommerurlaub verbringen kannst, wenn du nicht viel Geld zur Verfügung hast.Dieses Video wurde mit der Hilfe von KI erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.

„Du musst dir unbedingt die Insel Riems ansehen“ – erklärte mir eine Kommilitonin, als ich noch vor ein paar Jahren für mein Studium in Greifswald gewohnt habe. „Klar, das mache ich“ entgegnete ich damals, ohne auch nur im Ansatz zu wissen, um welche Insel es sich dabei handelte. Als ich ein paar Tage später Riems googelte, saß ich entsetzt vor meinem Handy – als da wollte ich nun wirklich nicht hin! Warum es sich um die gefährlichste Insel Deutschlands handelt und was meine Kommilitonin wirklich mit „du musst sie dir mal ansehen“ meinte.

Mehr Informationen: Dunkle Vergangenheit: Das mysteriöse Geheimnis hinter dem Teufelsberg in Berlin

Ein abgeschottetes Geheimnis: Die Forschung auf Riems

Stracheldrahtzäune, Sicherheitsstufe vier und tödliche Viren: Mitten in der Ostsee, unscheinbar zwischen dem Festland und der Insel Usedom gelegen, liegt Riems – eine Insel, die du lieber meiden solltest. Sie gilt als die gefährlichste Insel Deutschlands!

Der Grund: auf Riems befindet sich das berühmte Friedrich-Loeffler-Institut, eines der bedeutendsten Forschungszentren für Tierseuchen weltweit.

Seit 1910 wird hier an gefährlichen Erregern wie der Afrikanischen Schweinepest, Maul- und Klauenseuche oder der Vogelgrippe geforscht, heißt es auf der offiziellen Webseite des Instituts.

Riems hat die höchste Sicherheitsstufe vier. Davon gibt es weltweit nur eine Handvoll.
Riems hat die höchste Sicherheitsstufe vier. Davon gibt es weltweit nur eine Handvoll. Foto: Karin Jähne – stock.adobe.com

Höchste Sicherheitsstufe

Bereits der Eingang des Forschungsinstituts wirkt alles andere als einladend. Kameras, Warnschilder und hohe Zäune vermitteln Besucher:innen: hier geht es nicht weiter. Die Insel steht unter strengster Bewachung, und das aus gutem Grund.

Hinter einer 235 Meter langen Klinkerfassade befinden sich Labore mit der höchsten Biosicherheitsstufe vier – davon gibt es weltweit nicht einmal eine Handvoll. Geforscht wird an Erregern, die auch für den Menschen gefährlich werden können.

Aus diesem Grund tragen die Forschenden spezielle Schutzanzüge, passieren mehrere Sicherheitsschleusen und arbeiten unter ständiger Kontrolle. Alles was in den Gebäuden gehandhabt wird, wie Material, Luft oder Abwasser, wird gefiltert.

Das betreten des Forschungsinstituts ist strengstens Verboten. Foto: imago images/BildFunkMV

„Wir sind so etwas wie ein Gefängnis für Viren“, erklärt Franz Conraths, ehemaliger Vizepräsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, gegenüber der Tageszeitung Frankfurter Allgemeine. “ Wir versuchen schon sehr viel, um sicherzustellen, dass sie von hieraus nicht nach außen gelangen“.

Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen bleibt ein Restrisiko bestehen. Die Insel ist zwar abgeschottet, liegt jedoch in unmittelbarer Nähe zu besiedelten Gebieten auf dem Festland. Sollte jemals ein Erreger entweichen, könnten die Folgen katastrophal sein.

Die Geschichte der Insel

Vor mehr als 100 Jahren gründete Friedrich Loeffler den Forschungsstandort auf Riems. Es war das erste Institut, das explizit zur Erforschung einer virusbedingten Tierseuche gegründet wurde und gehört damit zu den ältesten Virusforschungsinstituten der Welt.

Im Laufe der Zeit wurde es zu verschiedenen Zwecken genutzt: So forschte man im Dritten Reich auf Riems zu Biowaffen; in der DDR zu Impfstoffen. Heute wird vor allem an Erregern geforscht, die sich vom Tier auf den Menschen übertragen können, wie zum Beispiel Ebola, Tollwut oder Sars.

Für die Untersuchungen leben derzeit rund 10.000 Tiere auf der Insel. Dazu gehören Mücken, Mäuse oder Fische. Aber auch Kühe, Schafe, Ziegen, Wildschweine oder Alpakas.

Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.

Wer sich für die Insel Riems interessiert kann sich per Kontaktformular bei den Mitarbeitenden melden. Oder zu einer der Veranstaltungen des Instituts gehen. Foto: fotograupner – stock.adobe.com

Du bist neugierig geworden? Wie ich von meiner Kommilitonin erfuhr, gibt es immer mal wieder einen „Tag der offen Tür“ oder verschiedene Veranstaltungen der Forschungseinrichtung. Ansonsten kannst du dich über dieses Formular bei den Mitarbeitenden melden und nachfragen, ob es möglich ist, das Institut (oder Teile des Instituts) zu besichtigen.

Die Forschungen sind für die Wissenschaft extrem wichtig

Die Insel Riems ist ein unverzichtbarer Standort für die Erforschung von Tierseuchen, die weltweite Pandemien auslösen können. Doch gerade dieser Fakt macht sie zur gefährlichsten Insel Deutschlands.