Nachdem ein 17-Jähriger bei einer Polizeikontrolle erschossen wurde, kam es seit dem 27. Juni 2023 in einigen Stadtvierteln und Vororten der Hauptstadt Paris sowie in anderen großen Städten Frankreichs zu gewaltsamen Ausschreitungen. Gebäude und Autos wurden dabei in Brand gesetzt, Polizist:innen angegriffen. Was du jetzt beachten musst, wenn du gerade oder bald Urlaub in Frankreich machst, erfährst du hier.
In welchen Städten gab es Krawalle?
Was war genau passiert? Am 27. Juni 2023 hatte im Pariser Vorort Nanterre eine Motorradstreife der Polizei ein Auto mit drei Insassen angehalten. Es gibt ein Video des Vorfalls, das zeigen soll, wie ein Polizeibeamter seine Waffe auf die Fahrertür des stehenden Autos richtet. Als der Fahrer plötzlich losfährt, setzt der Polizist einen Schuss auf den 17-jährigen Fahrer ab und trifft ihn dabei in der Brust. Der Teenager verstarb. Der Polizist wurde wegen Totschlagsverdachts festgenommen. Darauf kam es in folgenden Städten zu Ausschreitungen, Ladenplünderungen und Straßenschlachten:
- Marseille
- Lyon
- Nantes
- Straßburg
- Toulouse
Konsequenzen: Kein Nahverkehr in Paris zwischen 21 und 6 Uhr morgens
Im Großraum Paris (Région Île-de-France) wurde der öffentliche Nahverkehr mit Bussen und Straßenbahnen ab dem 30. Juni 2023 vorübergehend zwischen 21 und 6 Uhr eingestellt. Der französische Innenminister hat die Präfekten im ganzen Land aufgefordert, dasselbe in ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereichen anzuordnen.
Ausgangssperre in Frankreich
Einige Städte wie Amiens, Clamart, Colmar, Neuilly-sur-Marnes und Compiègne haben nächtliche Ausgangssperren zwischen 21 oder 23 Uhr und 6 Uhr verhängt. Manchmal sind nur bestimmte Stadtviertel betroffen, und die Ausgangssperre gilt oft nur für Minderjährige unter 16 Jahren. Die Ausgangssperren sind in den meisten Fällen erstmal bis zum 3. Juli 2023, 6 Uhr, befristet.
Einige Großveranstaltungen wurden in Frankreich abgesagt
Wenn du für ein Konzert nach Frankreich reisen wolltest, solltest du dich informieren, ob es noch stattfindet. Einige Großveranstaltungen seien im Nachbarland bereits abgesagt worden, schreiben viele Nachrichtenagenturen wie dpa.
Krawalle auch in Belgien und der Schweiz
Sogar in den Nachbarländern kam es zu Ausschreitungen, in Lausanne und im Brüsseler Viertel Anneessens gingen Student:innen auf die Straßen. Schaufensterscheiben wurden eingeschlagen. Auch in Brüssel musste der Nahverkehr kurz eingestellt werden.
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Hinweis des Auswärtigen Amts für deinen Urlaub in Frankreich
Es gibt zwar keine offizielle Reisewarnung nach Frankreich, aber das Auswärtige Amt fordert Urlauber auf, besonders vorsichtig zu sein:
- Informiere dich über die aktuelle Lage deines Reisezieles
- Meide weiträumig Orte, wo gewalttätige Ausschreitungen stattgefunden haben
- Kalkuliere je nach Reiseziel deutliche Einschränkungen beim Urlaubsprogramm ein, vor allem in den Abend- und Nachtstunden.