Moos überwucherte Böden, Wurzeln dringen durch die Wände und alte Farbe blättert kunstvoll von den Mauern ab: Verlassene Orte ziehen uns magisch an. Ob alte Fabriken, verfallene Hotels oder verlassene Heilanstalten – „Lost Places“ erzählen Geschichten von längst vergangenen Zeiten. Doch so faszinierend sie auch sind, sie bergen einige Risiken, die leicht unterschätzt werden. Was du bei einem Besuch einen Lost Places beachten solltest und welche Gefahren dort lauern.
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6 Verhaltensregeln für Lost Places
Wer einen Lost Place betritt, fühlt sich wie auf einer Zeitreise. Leere Gänge, verstaubte Möbel und verblasste Farben erzählen vom Leben, das hier einst pulsierte. Doch so spannend die Erkundung auch ist, sie birgt auch Risiken.
Einsturzgefahr, versteckte Gefahren und rechtliche Grauzonen begleiten die Streifzüge. Wer sich dennoch auf den Weg macht, sollte neben Neugier auch Respekt und Vorsicht mitbringen.
Lost Places sind keine Kulissen, sondern stille Zeugen einer Vergangenheit, die es für die Nachwelt zu erhalten gilt. Diese Regeln sind zu beachten:
1. Rechtliche Grundlagen: Genehmigung zum Betreten des Geländes
Das Betreten von Lost Places ohne Zustimmung der Eigentümer:innen gilt als Hausfriedensbruch (§ 123 StGB) oder Landfriedensbruch (§ 125 StGB) und kann strafrechtliche Folgen haben.
Informiere dich vorab über die Vorschriften und hole dir die Genehmigung der Besitzer:innen ein. Viele Eigentümer:innen sind bereit, den Zutritt zu gewähren, wenn du erklärst, zu welchem Zweck du das Gebäude besichtigen möchtest.
Alternativ bieten viele Anbieter:innen auch Touren an, wie go2know oder urbexplorer. Auf diese Weise kannst du den Lost Place legal besichtigen. Solche Touren sind zudem eine gute Gelegenheit, um einige geheime Facts von den Tour-Guides zu erfahren.
2. Gefahren vor Ort: Einsturzgefahr und Stolperfallen
Viele Gebäude sind durch Vandalismus oder den natürlichen Zerfall der Zeit in Mitleidenschaft gezogen worden. Achte auf morsche Decken, zerschlagene Fenster, brüchige Treppen und feuchte Böden, die unerwartet einbrechen können.
Auch herunterhängende, spitze Gegenstände oder lockere Balken können zur Gefahr werden. Einige Gebäude wurden jahrelang sich selbst überlassen und befinden sich in einem kritischen Zustand. Überschreite daher keine Absperrungen.
3. Respekt vor dem Ort: Hinterlasse keinen Müll
Die Grundregel aller Urban Explorer:innen lautet: „Take only fotos and leave nothing but footprints“. Hinterlasse nichts, zerstöre nichts und nimm nichts mit. Respektiere den Zustand des Ortes, unabhängig davon, wie verfallen er bereits aussieht.
Leider sind viele Lost Places durch Vandalismus bereits stark beschädigt. Indem du dich respektvoll verhältst, trägst du dazu bei, diese Orte für andere zu bewahren. So bleibt ihre besondere Atmosphäre auch für künftige Besucher:innen erhalten.
4. Sicherheit geht vor: Nie ohne Vorbereitung
Bereite dich auf deinen Besuch vor. Hier sind ein paar Must-haves:
- Feste Schuhe: Schützen dich vor scharfkantigen Gegenständen.
- Taschenlampe: Für dunkle Räume unverzichtbar.
- Handschuhe: Für den Fall, dass du etwas berühren musst.
- Erste-Hilfe-Set: Für kleinere Verletzungen vor Ort.
- Begleitung: Alleine unterwegs zu sein, kann gefährlich sein.
Gerade abgelegene Orte können ohne Empfang oder Hilfe riskant sein. Wenn du alleine unterwegs bist, teile unbedingt jemandem deinen Standort mit.
6. Vermeide Brandgefahr
Auch wenn Kerzen oder ein Lagerfeuer für stimmungsvolle Fotos verlockend sind: In einem Lost Place solltest du darauf verzichten. Die Brandgefahr in den alten Gebäuden ist sehr hoch, da in der Regel überall trockenes Holz und alte Materialien herumliegen.
Besonders in abgelegenen Orten kann ein kleiner Brand schnell außer Kontrolle geraten. Selbst Nebelkerzen sollten nur mit Genehmigung verwendet werden.
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Lost Places: Halte dich an Gesetze und Regeln
Vergessene Orte haben eine besondere Anziehungskraft: Sie erzählen Geschichten von längst vergangenen Zeiten, verborgen hinter bröckelnden Fassaden und überwucherten Wegen. Wer sich gut vorbereitet und den Ort mit Respekt behandelt, kann nicht nur eindrucksvolle Fotos schießen, sondern auch ein Stück Geschichte bewahren. Doch bei jedem Besuch gilt: Die eigene Sicherheit steht an erster Stelle. Halte dich an die Regeln, achte auf mögliche Gefahren und betrete keine verschlossenen oder abgesperrten Bereiche.