Mallorca will sich neu erfinden – zumindest was das Verhalten von Tourist:innen angeht. Das beliebte Reiseziel setzt verstärkt auf verantwortungsbewussten Tourismus und hat sich dafür frische Vorschriften einfallen lassen, die mit der Saison 2024 in Kraft treten sollen. Das Ziel: Alkoholexzesse eindämmen und das Image der Insel aufpolieren.
Welche Orte sind von den Verboten betroffen?
Früher beschränkten sich die Alkoholverbotszonen auf bestimmte Teile der Insel, wie die Playa de Palma oder Magaluf. Diese Zeiten sind bald vorbei. Nach Ankündigungen von Jaume Bauzá, dem balearischen Tourismusminister, sollen die neuen Regelungen inselweit gelten. Die bisherigen Zonen, in denen Alkoholverkauf nur zu bestimmten Zeiten erlaubt war, werden damit ausgeweitet. Kein Schlupfloch mehr auf der anderen Straßenseite!
Strafen für Unbelehrbare
Diejenigen, die sich nicht an die Regeln halten, müssen künftig tiefer in die Tasche greifen. Vor allem Tourist:innen, die sich danebenbenehmen, sollen stärker zur Kasse gebeten werden. Es ist nicht mehr nur Aufgabe der Verkaufenden und Geschäfte, für Ordnung zu sorgen. Besonders das sogenannte „Balconing“, ein lebensgefährlicher Trend, bei dem Menschen von Balkonen in Pools springen, steht im Fokus der erhöhten Strafen.
Mallorca lernt von Amsterdam
Die Baleareninsel nimmt sich ein Beispiel an der Stadt Amsterdam, die bereits eine erfolgreiche Online-Kampagne gegen problematisches Verhalten von Tourist:innen gestartet hat. Vor allem junge Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren aus Großbritannien sollen gezielt darüber informiert werden, welche Regeln auf Mallorca gelten und welche Strafen sie bei Zuwiderhandlung erwarten.
Überlegungen zu einer schwarzen Liste
Es bleibt spannend, ob noch weitere Maßnahmen geplant sind. Es kursieren Gerüchte, dass eine schwarze Liste für besonders auffällige Tourist:innen im Gespräch ist. Vor allem britische Reisende könnten davon betroffen sein, da sie aufgrund des Brexits nicht mehr unter die EU-Vorschriften zur Reisefreizügigkeit fallen.
Ein neuer Name für einen neuen Ansatz
Bisher waren die Vorschriften gegen den Sauftourismus unter dem Namen „Anti-Exzess-Dekret“ bekannt. Um das Image der Insel nicht weiter zu schädigen, erhält das neue Tourismusgesetz den wohlklingenderen Namen „Dekret für verantwortungsvollen Tourismus“. Laut Bauzá sollen die Exzesse bereits zurückgegangen sein. Konkrete Zahlen hat er allerdings nicht verraten.
Mallorca geht neue Wege, um die Insel für alle attraktiver und sicherer zu machen. Die neuen Regelungen zeigen: Mallorca meint es ernst mit dem Kampf gegen den Sauftourismus und schafft eine Grundlage für einen verantwortungsvollen und genussvollen Urlaub.