Sturmwarnungen oder Unwetter sind nicht immer Gründe dafür, warum ein Flug storniert wird. Warum Flugzeuge trotz starkem Regen oder sogar einer Sturmwarnung fliegen dürfen? Diese Frage hat jetzt ein Luftfahrexperte beantwortet.
Sturm Zeynep: Trotz Sturmwarnung fliegen?
Pünktlich zum Wochenende wurde eine Sturmwarnung ausgerufen und alle die konnten, einschließlich Schüler:innen wurde geraten, das Haus nicht zu verlassen. Doch an den deutschen Flughäfen war von diesem Ratschlag nicht zu sehen und so starteten und landeten die Flugzeuge wie gewohnt. Warum das so ist und ab welcher Windstärke ein Flug annulliert werden muss, hat der Luftfahrexperte Heinrich Grossbongardt dem Online-Magazin Travelbook verraten.
Wo die Gefahr am höchsten ist, weiß niemand so genau wie der Luftfahrexperte. So gab es einen Grund, weshalb die Flüge trotz Sturmwarnung fliegen durften. „Die größte Gefahr geht von Seitenwinden aus. Diese waren dieses Mal auf vielen Flughäfen nicht gegeben.“ Wenn Seitenwind herrscht und ein Flugzeug landen möchte, kann das ungemein gefährlich werden. „Wenn dann noch ein starker Seitenwind von, sagen wir 80 km/h weht, wirken enorme Kräfte auf das Fahrwerk ein“, weiß Grossbongardt.
Mittlerweile könne jedoch jedes Flugzeug Seitenwinde mit 80 km/h aushalten. „Das ist ein Grundkriterium für die Zulassung jeder Maschine – meistens wird das mit einem leeren Flugzeug bei einem Flug nach Island getestet, da dort stets starke Winde herrschen.“ Sind die Seitenwinde jedoch stärker als 80 km/h wird ein Flug definitiv annulliert, da man nicht mehr für die Sicherheit garantieren könne, so Grossbongardt.
Sturmwarnung: Bei diesem Wind wird dein Flug storniert
Heinrich Grossbongardt weiß aus Erfahrung, dass ein Flugzeug weit mehr aushält als ein Passagier oder eine Passagierin, die im Flieger sitzt. „Für die wird es bereits ab etwa 50 km/h unangenehm, da wackelt es dann schon ordentlich. Gefährlich ist das aber normalerweise nicht.“ Trotzdem werden auch Flüge abgesagt, die ein Flugzeug zwar nichts ausmachen, aber bei denen die Fluggäst:innnen aufgrund von starkem Wind gefährdet werden können.
Ob ein Flug startet, liegt jedoch immer in der Hand des Piloten oder der Pilotin, weiß der Luftfahrexperte: „Es gibt in Deutschland keine Instanz, die den Gesellschaften ein Flugverbot bei Sturm erteilen könnte. Die Airlines werten in eigener Verantwortung Wetterdaten aus und entscheiden dann. Man kann davon ausgehen, dass das alles Fachleute sind. Die letzte Instanz liegt aber wie gesagt immer im Cockpit.“
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