Es ist kein Geheimnis, dass eine Ehe, auch wenn man es sich natürlich nicht wünscht, nicht immer für die Ewigkeit bestimmt ist. Tausende Ehen werden jedes Jahr geschieden und –Surprise! – die Mehrheit der Scheidungen geht von der Frau aus. Welche Scheidungsgründe am häufigsten dabei genannt werden, erfährst du jetzt.
Scheidungen in Deutschland – Facts & Figures
Auch wenn man es sich am Anfang der Beziehung nicht vorstellen kann, merken Tausende Paare jedes Jahr, dass sie für die Ehe nicht gemacht sind. Zwar sinken die Zahlen der Scheidungen in Deutschland seit Jahren wieder, aber dennoch gab 2020 immer noch 143.801 Scheidungen.
Disclaimer: Diese Zahl des Statistischen Bundesamts umfasst nur heterosexuelle Ehen. Seit 2014 werden allerdings auch Zahlen für aufgelöste eingetragene Lebenspartnerschaften zwischen homosexuellen Paaren veröffentlicht. Diese Zahl belief sich 2020 auf 1.141.
Aber wusstest du, dass die Mehrheit – und zwar 56 % der Ehen – durch die Initiative der Frau geschieden werden? Auch bei den homosexuellen Lebenspartnerschaften ist dieser Trend sichtbar. 2020 trennten sich 647 lesbische Paare, während nur 494 schwule Paare ihre Lebenspartnerschaft auflösen ließen.
Welche Scheidungsgründe Frauen am häufigsten angeben, erfährst du jetzt.
„Wir haben uns auseinander gelebt!“
In einer Studie von NextLove, bei der 43.000 Frauen befragt wurden, warum sie sich von ihrem/r Partner:in geschieden haben, landete der Klassiker unter den Trennungsgründen „Wir haben uns auseinandergelebt“ auf Platz eins. Übersetzt heißt diese Phrase meistens, dass sich die Lebensentwürfe so doll unterscheiden, dass eine Ehe keinen Sinn mehr ergibt.
Auf Platz zwei der Scheidungsgründe landete dann tatsächlich schon die Untreue des/der Partner:in. 39,2 % gaben an, dass sie von einer Affäre oder einem Seitensprungs erfahren haben und die Ehe damit beendet war.
Tipp der Redaktion: Wieso Untreue nicht das Ende der Beziehung bedeuten muss, erklärt Paartherapeutin Aino Simon im Interview.
Andere belastende Situationen wie ständiger Streit (10,9 %), Erkrankungen (5,6 %) und fehlende Intimität sind ebenfalls Gründe, warum Ehen scheitern. Viele Frauen gaben tatsächlich an, dass ihr Sexleben sie nicht ausfülle und deshalb die Ehe scheiterte.
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Corona war der Ehe-Killer schlechthin
Als hätten wir nicht schon genug durch das Corona-Virus erleiden müssen, stellt sich jetzt auch heraus, dass sich während der Pandemie überdurchschnittlich viele Ehepaare haben scheiden lassen. Während der Corona-Einschränkungen zwischen März 2020 und Mai 2020 gaben ganze 2,2 % der Befragten an, die Entscheidung getroffen zu haben, sich scheiden zu lassen. Im Vergleich: In dem gleich Zeitraum haben sich 2018 laut Statistischen Bundesamt nur 0,42 % zu einer Scheidung entschieden.
Die Scheidungsgründe sind keine große Überraschung: Entweder sahen sich die Paare jeden Tag rund um die Uhr und merkten plötzlich, dass sie ihr Leben doch nicht in dieser Ehe verbringen möchten, oder sie waren räumlich getrennt und stellten überspitzt gesagt fest, dass es ohne den/der Partner:in vielleicht doch besser klappt.
Female Empowerment in deutschen Ehen
Scheidungen haben durch die Geschichte hinweg eine spannende Entwicklung genommen. Bis 1977 galt in der BRD nämlich noch das sogenannte Schuldprinzip. Das besagte, dass sich die Frau zwar scheiden lassen darf, sie jedoch die Schuldtragende für die gescheiterte Ehe ist. Das beinhaltete auch, dass ihr keinerlei Unterhalt gezahlt werden musste. Für viele Frauen hätte das den gesellschaftlichen und finanziellen Ruin bedeutet, weshalb sich nur wenige Frauen zu dem schritt entschlossen haben.
Dass heute die Mehrheit der Scheidungen in Deutschland von Frauen ausgehen ist demnach in gewisser Weise auch als Erfolg zu bewerten, denn es stärkt die Position der Frau. Keine Frage: Eine Scheidung ist nie schön und kann, vor allem wenn Kinder mit im Spiel sind, tragisch sein. Jedoch ist es wichtig, dass jede:r sich jederzeit aus einer Partnerschaft lösen kann und einen neuen Weg einschlagen kann, um glücklich zu werden!
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