Hast du mal darauf geachtet, wann du gähnst? Klar, oft gleich nach dem Aufwachen. Aber manchmal passiert es auch zwischendurch, ohne dass du müde bist. Es gibt viele Gründe fürs Gähnen, nicht nur Müdigkeit. Das gilt übrigens auch für dein Baby. Eine Studie hat jetzt verraten, warum Babys wirklich gähnen.
Warum gähnen wir eigentlich? Diese Gründe stecken dahinter
Die meisten von uns haben bereits mitbekommen, dass Gähnen nicht nur aus Müdigkeit passiert, sondern auch eine soziale Aktion ist. Was wir damit meinen, das zeigen wir dir hier:
1. Aus sozialen Gründen
Gähnen ist ansteckend, das wissen wir alle. Doch nicht immer sind wir gewillt, uns von anderen Menschen anstecken zu lassen. Es liegt an unseren persönlichen Gefühlen, dem anderen Menschen gegenüber.
Je mehr wir einen Menschen mögen und ihm vertrauen, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir uns von seinem oder ihrem Gähnen anstecken lassen. Die Menschen, mit denen wir am ehesten gemeinsam gähnen, ist unsere Familie. Danach kommen unsere Freund:innen. Auch unser:e Partner:in ist ganz oben im Ranking, wenn es um gemeinsames Gähnen geht.
Es gibt auch Überlegungen, dass es darauf ankommt, wie ähnlich man sich ist, ob man das Gähnverhalten anderer Menschen nachahmt. Tatsächlich scheint, dass eine Rolle zu spielen, wie Forschende herausfanden. Allerdings ist das weit weniger wichtig als die Empathie, die man füreinander empfindet.
2. Herdengähnen
Nicht nur Menschen gähnen, sondern auch Tiere. Ein Hund, der dich als seinen Chef oder seine Chefin sieht, wird dein Gähnen unterbewusst nachahmen, denn er will dir nacheifern. Eine Studie des NIH fand das heraus und hat damit bestätigt, dass auch Hunde echte Empathie besitzen können.
3. Gehirn wird gekühlt?
Mensch kann durchaus mal heiß laufen. Stecken wir zu tief in einer Aufgabe drin oder fühlen einfach gerade nur Matsche im Gehirn, dann brauchen wir mal eine ordentliche Abkühlung. Lange hielt sich die Theorie, dass das Gähnen zur Kühlung des Gehirns oder sogar zum Druckausgleich des Ohres nütze. Diese Theorie ist aber bereits großflächig widerlegt worden.
4. Der Klassiker
Natürlich müssen wir auch dann vermehrt gähnen, wenn wir müde sind. Die Theorie, dass das dabei Sauerstoff in das Gehirn befördert wird und wir deshalb weniger müde sind, ist dabei durchaus valide. Allerdings gibt es dazu keine eindeutige Erklärung von der Forschung.
5. Aufgeregtes und konzentriertes Gähnen
Komischerweise müssen wir nicht nur gähnen, wenn wir müde sind, sondern auch, wenn wir aufgeregt oder konzentriert sind. So genau kann die Forschung nicht erklären, woran das liegt. Klar ist aber, dass Menschen dies viel weniger tun, wenn sie eine geringe Sozialkompetenz haben.
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Psychopath:innen gähnen sehr wenig, denn ihnen fehlen sogenannte Spiegelneuronen, die normalerweise das Einfühlungsvermögen der Menschen steuern. Befinden wir uns also in einer sozialen Situation und müssen uns konzentrieren, dann gähnen Nicht-Psychopath:innen besonders viel.
6. Baby-Gähnen
Auch bei Babys ist nicht zur Genüge geklärt, warum sie wirklich gähnen. Allerdings bestätigt eine Studie der US-Universität Albany, dass es die Babys generell munterer macht und ihre Aufmerksamkeit steigert. Eine weitere Funktion: Das Baby besorgt sich damit die Aufmerksamkeit seiner Eltern.
Babys können sich noch nicht besonders gut artikulieren und so müssen Eltern selbst darauf kommen, was sie brauchen. Das Gähnen hat aber noch eine weitere effektvolle Funktion: Die meisten Eltern lassen alles stehen und liegen und kümmern sich um den Spross.
Du musst nicht unbedingt müde sein, nur weil du gähnst
Es gibt so viele verschiedene Situationen, in denen wir gähnen. Es muss nicht unbedingt die Müdigkeit sein, die deinen Mund aufreißen lässt. Allerdings ist sich die Forschung noch immer uneinig darüber, was das Gähnen denn nun wirklich aussagt. Sicher ist nur: Irgendwie tut es gut. Auf einer Wohlfühl-Skala von ein (unangenehm) bis zehn (sehr angenehm) gaben Test-Personen dem Mund-Aufreißen 8,5 Punkte.