“Womanizer”. Das klingt heiß und verführerisch.
‘Rabbit’. Süß und verspielt.
‘Magic Wand Hitachi’. Ein exotischer Ausflug in die japanischen Alpen?
‘Fernfahrermuschi?’ Da stellen wir uns gleich einen verschwitzten Schnurrbartträger vor, der in der Raststättentoilette mal eben abspritzt. Eklig irgendwie, diese Sexspielzeuge für Männer.
Problemzone: Sexspielzeug für Männer
Warum ist die Sextoylobby für Frauen so viel weiter, als für Männer? Ist das fair den armen Kerlen gegenüber, die sich beim Liebesspiel mit sich selbst zumeist mit der eigenen Rechten zufrieden geben? Wir gehen der Sache auf den Grund.
Grund 1: Masturbation bei Männern – lieber nicht drüber sprechen?
Während unter Freundinnen meist ganz offen und frei über (Miss-)Erfolge der Selbstliebe berichtet wird und Toy-Empfehlungen ausgesprochen werden, ist das bei Männern ganz anders.
Dass Männer regelmäßig onanieren, um nicht vollkommen den Verstand zu verlieren, ist wohl klar. Nur darüber im Detail sprechen, das tun sie nicht. Auch ‘ganz normaler Sex’ wird unter Männern nur sporadisch und oberflächlich thematisiert.
“Ich hab sie geknallt.” “Geil.” ist ein gewöhnlicher Männer-Sex-Dialog, den wir schon vielfach miterlebt haben. Anscheinend tauschen sich nur Frauen ausführlich über Länge, Dicke und Tiefe eines Techtelmechtels aus. Dabei lieben Männer Sex. Mit sich selbst und mit anderen. Dass sie jedoch über intime Details nicht sprechen (wollen), gibt Rätsel auf. Nutzen Männer also nur so selten Sexspielzeuge, weil sie einfach keine Ahnung vom Angebot des Marktes haben?
Grund 2: Sexspielzeuge für Männer: Alle in der Schmuddelecke
Jetzt mal Butter bei die Fische: Die allermeisten Sexspielzeuge für Männer ähneln in Form und Haptik unserer Vulva-Vagina-Region. Logisch, denn die hat einfach das ideale Design, um etwas hineinzuschieben. Trotzdem werden Taschenmuschis schnell als frauenverachtend und schmuddelig angesehen. Da wären die Männer ja schön blöd zuzugeben, sich an so etwas zu erfreuen.
Für Frauen gibt es vibrierende Pinguine, Häschen, Lippenstifte mit Saugnäpfen und so weiter und sofort. Da sieht niemand einen Grund, die Nase zu rümpfen und ‘männerverachtend’ zu murmeln. Es gibt bereits Versuche, Sexspielzeuge für Männer aus der Schmuddelecke herauszuholen. Zum Beispiel mit der ‚Ussy‘, einer Taschenmuschi, die bewusst nicht wie eine Vulva designt wurde.
Grund 3: Männlicher Sex ist einfach einfach
Für Frauen ist der Orgasmus ein großes Mysterium, das es zu erforschen gilt. Mit einem Mann, mit einer anderen Frau, mit sich selbst oder eben mit einem Sextoy – immer ist es anders und aufregend.
Männer sind – mit Verlaub – ein wenig orgasmus-stumpf. Sie kommen. Sie gehen. Damit hat sich die Sache. Wo Frau noch immer an ihrer Vulva rumrubbelt, um endlich in Stimmung zu kommen, sind die meisten Männer bereits bei ihrer zweiten Salamistulle angekommen.
Die einfachste Antwort auf die Frage, warum Männer weder intensiv über Sex reden, noch Sextoys nutzen ist: Sex ist für sie zu einfach zu handeln. Wir Frauen sprechen doch auch nicht lang und breit darüber, wie man nach einem langen Tag bei der Arbeit seinen BH-Verschluss öffnet. Obwohl wir alle wissen, dass das Gefühl beinahe orgasmische Ausmaße annehmen kann.
Sextoys für Männer: Einfach mal drüber reden?
Männer sehen sich zurecht unterrepräsentiert in der Sex Toy-Branche. Wir können nur vermuten, warum Männer oft ein solches Problem damit haben, sich über ihre körpereigenen Erfahrungen auszutauschen. Spielgefährten wie die ‘Ussy’ sagen dem verpönten Thema zwar den Kampf an, doch auf dem Gebiet der Sexspielzeuge für Männer ist noch viel Luft nach oben.