In Diskussionen im Bundestag als auch in anderen gesellschaftlichen Räumen kommt immer wieder die Frage auf, wie man mit Trans-Personen umgehen soll. So ist es auch derzeit bei Tessa Ganserer der Fall. Dabei gibt die Geschlechterforschung es klar vor. Wir erklären dir, wie du mit Trans-Personen einen respektvollen Umgang pflegst und so ein wahrer Ally sein kannst.
Alles zu dem respektvollen Umgang mit Trans-Personen im Überblick
Was bedeutet Trans?
Menschen, die sich nicht oder nur wenig mit der Geschlechterforschung beschäftigen, wissen oft gar nicht so richtig, was der Begriff bedeutet. Auch Teile der LGBT-Community beschäftigen sich mitunter damit wenig. Das war bei mir am Anfang auch so, obwohl ich schon lange Teil der queeren Community bin. Daher brauchst du dich nicht schämen, wenn du es (noch) nicht weißt.
Trans-Personen identifizieren sich nicht mit dem Geschlecht, was ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Das biologische und soziale Geschlecht stimmt bei ihnen nicht überein. Dieser Prozess dauert bei einigen Jahre, andere wiederum wissen das seit ihrer Kindheit.
Das heißt jedoch nicht, dass jede Trans-Person sich dann als komplett männlich oder komplett weiblich identifiziert. Bei einigen schwankt das, sie identifizieren sich als genderfluid. Andere wiederum sehen sich dazwischen oder können sich weder als Mann noch als Frau identifizieren. Viele von ihnen bezeichnen sich als nicht-binär bzw. wenn gar kein Geschlecht irgendwie passt auch agender. Auch diese Menschen werden unter dem Trans-Oberbegriff angesehen.
Natürlich gibt es aber auch Trans-Personen, die sich als männlich oder weiblich sehen. Viele von ihnen wollen eine Geschlechtsangleichung, andere nicht. Das kann durchaus verschiedene, sehr private Gründe haben. Geht also bitte nicht davon aus, dass jede Trans-Person euch das gerne erzählt. Schließlich wäre es vielen von uns auch unangenehm, über unsere Geschlechtsteile zu reden. Respektiere das Geschlecht, als das sie sich identifizieren.
Darum solltest du das Geschlecht einer Trans-Person immer respektieren
Trans-Personen möchten sich wie jede andere Person in ihrer Haut wohlfühlen und ein glückliches Leben leben. Stell dir vor, jemand würde dich ständig als Mann bezeichnen und mit unpassenden Pronomen ansprechen. Würde dir das gefallen? Wahrscheinlich nicht. So geht es auch Trans-Personen.
Zudem ist das „soziale Geschlecht“ eine Konstruktion, die von Menschen gemacht wurde. Jeder von uns hat schon im Baby-Alter rosa oder blaue Kleidung gehabt und mit Prinzessinnen oder Rennautos gespielt. Es gibt Personen, die sich mit dem Konstrukt nicht wohlfühlen. Das geht so weit, dass viele Trans-Personen stark selbstmordgefährdet sind. Eine Umfrage des National Center for Transgender Equality in den USA aus dem Jahr 2015 besagt, dass ganze 40 Prozent schon einen Selbstmordversuch hinter sich hatten. Andere Umfragen bestätigen das mit ähnlichen Ergebnissen.
Die Benutzung der richtigen Pronomen
Die Benutzung richtiger Pronomen ist genau aus diesen Gründen enorm wichtig. Frage die Person am besten, mit welchen Pronomen sie am liebsten angesprochen werden möchte, wenn du dir nicht sicher bist.
Bitte benutze auf gar keinen Fall den „alten“ Namen der Person, schließlich möchtest du auch mit falschen Namen angesprochen werden und keinen zugewiesen bekommen. Das nennt man auch in der Szene „deadnaming“.
Ally sein: Darum ist es wichtig, dass auch Cis-Personen ihre Pronomen erwähnen
Vielleicht hast du auch mal den Begriff Cis gehört. Der Begriff bedeutet im Prinzip nur, dass man mit dem Geschlecht übereinstimmt, welches man bei der Geburt zugeordnet bekommen hat. Das Problem: Man kann im Prinzip keiner Person sofort ansehen, welche Geschlechtsidentität bei der Person zutrifft, da all unserer Merkmale eher ein Stereotyp sind. Daher sind auch die Pronomen unbekannt.
Daher ist es ein Zeichen der Akzeptanz, wenn Cis-Personen ihre Pronomen in ihrer Biografie oder bei einer Vorstellung erwähnen. Zum Beispiel kannst du deine Pronomen in einem Videocall hinter deinem Namen schreiben oder in deine Insta-Biografie. So kann man selbst ganz einfach dafür sorgen, dass Personen mit Trans-Identitäten sich in einem Umfeld sicher fühlen. So schaffen wir alle Akzeptanz und Toleranz.
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