Ein ausgewogenes Frühstück, anschließend Yoga und die völlige Kontrolle über das Leben mit all seinen Aufgaben: So oder so ähnlich präsentiert sich „That Girl“ in den sozialen Medien. Auf TikTok, Instagram und Co. zeigen sich junge Frauen, wie sie den Alltag mit Links meistern und Zuschauer:innen dazu anregen, genauso wie sie zu leben. Zu ihnen wird aufgeblickt, man wünscht sich, wie sie zu sein – und genau dort sollte die Notbremse gezogen werden. Warum der Trend schnell toxisch werden kann, erfährst du hier.
„That Girl“-Trend: Das steckt hinter dem ‚perfekten Mädchen‘
Die meistens jungen Frauen, die unter dem Hashtag #thatgirl Videos posten, sind schlank, gut aussehend und scheinen ihr Leben vollkommen im Griff zu haben. Diese Frauen sehen sich selbst als Girl-Boss und Power-Frau, die das Arbeiten an sich selbst und für sich selbst zelebrieren.
In Verbindung mit dem Social Media-Hype rund um Wellness und Selfcare hat man die perfekte Mischung für einen viralen Trend. Speziell auf TikTok feiert man diese jungen Frauen, die zeigen, wie erstrebenswert ihr Leben ist und wie einfach jede:r dieses ebenfalls führen kann. Die meisten Videos sehen aus wie ein lebendig gewordenes Pinterest-Board – und das „That Girl“ mittendrin.
Das Ziel dieses speziellen Lifestyles: Jede Sekunde des Tages nutzen, das eigene Leben, so gut es geht, optimieren und dabei auch noch perfekt aussehen, ohne dabei zu wirken, als ob man dies zu sehr probiert hätte.
Toxische Positivität: Darum ist der Trend für Gen Z nicht so gesund
Der „That Girl“-Trend klingt beinahe zu gut, um wahr zu sein. Immerhin drehen sich die Inhalte der Videos größtenteils um Anleitungen, wie jede:r ein „That Girl“ werden kann. Unter anderem finden sich in diesen auch viele gesundheitliche Tipps: Spazierengehen, Wasser trinken, Schlaf priorisieren.
Doch auch wenn der Ansatz dieses Trends nicht schlecht ist, kann er von motivierend in toxisch umschlagen. Unsere Redakteurin hat genau beschrieben, warum toxische Positivität so gefährlich sein kann und genau dieser Zustand lässt sich auch in vielen „That Girl“-Videos finden.
Denn während die gesundheitlichen Tipps von vielen befolgt werden sollten, sind in vielen „That Girl“-TikToks auch andere Dinge im Vordergrund. So wird viel davon gesprochen, dass man sich die Garderobe seiner Träume kaufen und auf Junkfood verzichten sollte. Außerdem soll man sich für Projekte mehr Mühe geben und allgemein mehr an sich und seiner Umwelt arbeiten.
Während einige dies als motivierend ansehen, könnten andere schnell ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn ihr eigenes Leben eben nicht so aussieht. Viele der extrem schlanken Frauen könnten unsicheren Menschen unbewusst unter Druck setzen, ihr Leben umzukrempeln, damit alle Ziele erreicht werden können – und dass dies auch nur mit diesem einen Weg funktioniert.
Konsum, unbewusster Druck & Esstörungen: Das sind die Nachteile des „That Girl“-Trends
Social Media beeinflusst uns meistens unbewusst. Doch wenn man immer wieder Videos von Frauen sieht, die diesen „That Girl“-Lebensstil bewerben, kann man sich schnell minderwertig fühlen. Nicht jede:r hat Geld dafür, sich die neusten Workout-Outfits anzuschaffen oder die effektivsten Beauty-Produkte der Branche.
Auch Essstörungen oder ein Burn-out könnten die Folge von diesem unbewussten Druckaufbau sein. Wenn du also immer wieder liest, dass Fast Food schlecht ist und du dich ausschließlich von grünen Smoothies und Co. ernähren sollst, kommt es schnell dazu, dass du genau das auch nur noch tust – um eben auch ein „That Girl“ zu sein.
Natürlich sind die Absichten der Frauen, die solche Videos posten, meistens gut. Schließlich wollen sie nur ‚helfen‘ und Tipps geben, wie jede:r ein Pinterest-Board-Leben führen kann. Trotzdem solltest du dich von diesen ‚Anleitungen‘ nicht zu sehr verunsichern und unter Druck setzen lassen. Schließlich hat jede:r einzelne ein eigenes Rezept zum optimalen Meistern des Lebens.
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