Heute ist Welt-Menopausentag! Zeit also, um viele (falsche) Mythen rund um vorzeitige Wechseljahre aus dem Weg zu schaffen, die entweder total veraltet oder einfach nicht wahr sind. Wir präsentieren dir Fakten und Statistiken, die dir bei einer Aufklärung rund um dieses Thema helfen und deinen Horizont sicherlich erweitern werden.
Alles zum Thema „vorzeitige Wechseljahre“:
Was steckt eigentlich hinter den vorzeitigen Wechseljahren?
Laut der Deutschen Menopause Gesellschaft spricht man von vorzeitigen Wechseljahren immer dann, wenn „die Funktion der Eierstöcke vor dem 40. Lebensjahr erlischt“ und die monatlichen, ’spontanen‘ Regelblutungen ausbleiben. Denn die meisten Frauen bekommen ihre Menopause erst ab Mitte bis Ende 40.
Die Zahl der Frauen, die sich in diesen vorzeitigen Wechseljahren befinden, ist sehr gering: Hiervon sind etwa ein Prozent betroffen (0,3 Prozent vor dem 35. Lebensjahr). Bedeuten tut dieser Zustand eigentlich nichts weiter, als dass die typischen Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und psychische Instabilität viel früher auftreten, als bei den meisten Frauen.
Gewusst? Die Wechseljahre treten ein, wenn der Eizellenvorrat in unserem Eierstock zur Neige geht. Die Schnelligkeit dieser ‚Entleerung‘ der Eizellen kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden (Schwangerschaft, Operationen, Sterilisationen etc.).
Die Auswirkungen von vorzeitigen Wechseljahren auf die Betroffenen
Wechseljahre sind nicht angenehm, doch wenn Frauen sie zusätzlich auch noch vorzeitig bekommen, kann der viel zu früh eintretende Hormonmangel sich negativ auf den Körper der Frau auswirken. Wissenschaftliche Daten belegen deshalb, dass Frauen, die keine Hormonersatztherapie erhalten, ein höheres Risiko auf Osteoporose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz haben.
Mit vorzeitigen Wechseljahren ist also nicht zu spaßen. Und das Problem: Man kann nicht herausfinden, was die Ursache für eine zu früh einsetzende Menopause ist. Der Beginn der Wechseljahre ist zu 40 bis 85 Prozent genetisch bestimmbar und zieht sich oft durch verschiedene Generationen. Doch es gibt auch eine ganze Reihe von Frauen, die nicht unter die genetische Ursache fallen.
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Diese Symptome sprechen für vorzeitige Wechseljahre
Die Symptome der Wechseljahre können bei jeder Frau anders ausgeprägt sein. Wenn du allerdings nach bestimmten Anzeichen suchst und diese auf dich zutreffen, könnte es sein, dass dein Körper die Produktion von Östrogen herunterfährt und der Vorrat an Eizellen bald aufgebraucht ist:
1. Hitzewallungen
Wenn dir öfter ganz plötzlich warm wird, du stärker schwitzt und dein Puls ohne Grund steigt, dann könnte es sein, dass die vorzeitigen Wechseljahre bei dir eintreten. Wenn du während der Periode Hitzewallungen hast, solltest du dir allerdings keine Sorgen machen – das ist vollkommen normal.
2. Verlust der Libido
Obwohl in deiner Beziehung alles stimmt und du nach all den Jahren noch immer auf Wolke Sieben schwebst, hast du keine Lust mehr auf Sex? Auch eine verringerte Libido kann ein Anzeichen auf vorzeitige Wechseljahre sein.
3. Schlaflosigkeit
Während der Wechseljahre ist es (leider) normal, dass du nicht mehr tief und fest durchschlafen kannst. Deine Tiefschlafphasen werden dann immer kürzer und hinzu kommen zusätzlich noch Nachtschweiß und gewisse Ängste.
4. Plötzliche Gewichtszunahme
Auch eine plötzliche Gewichtszunahme kann ein Alarmzeichen für vorzeitige Wechseljahre sein. Auch wenn du nichts an deiner Ernährung oder deinem Workout änderst, steigt auf einmal die Zahl auf der Waage.
5. Energielosigkeit
Du fühlst dich oft schlapp und bist schneller erschöpft, obwohl du früher die gesamte Wohnung in einem Schwung aufräumen konntest? Die vorzeitigen Wechseljahre können auch an diesem Umstand schuld sein.
6. Stimmungsschwankungen
Manchmal weißt du noch nicht mal, warum dich ein kleiner Kommentar von deinen Lieben so schnell auf die Palme bringt und dich sofort austicken lässt. Und doch fahren deine Gefühle in letzter Zeit Achterbahn. In den Wechseljahren stimmt deshalb diese Phrase mehr denn je: himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt.
Verdacht auf vorzeitige Wechseljahre? Lass deine Befürchtung abklären
Auch wenn viele dieser Symptome auf dich zutreffen, muss das noch lange nicht heißen, dass du dich in den vorzeitigen Wechseljahren befindest. Statte also lieber deinem Arzt oder deiner Ärztin einen Besuch ab und lasse mit einem Bluttest abklären, ob es für dich so weit ist oder nicht.
Man kann die vorzeitigen Wechseljahre nicht aufhalten – und trotzdem hast du etwas gegen sie in der Hand
So wie man die Natur nicht aufhalten kann, kannst du auch die Wechseljahre nicht aufhalten. Jedoch gibt es einige Einflussfaktoren, die du ein wenig manipulieren kannst, um die Wechseljahre ein wenig in Schach zu halten.
- Sport: Durch sportliche Aktivitäten werden deine Hormone reguliert und dein Körperfettanteil konstant gehalten.
- Nicht rauchen: Laut der American Society of Reproductive Medicine ist Rauchen eine der häufigsten Ursachen für eine frühe Menopause. Das liegt daran, weil Nikotin, Cyanid und Kohlenmonoxid den Verlust von Eizellen beschleunigen kann. Raucherinnen kommen durch das Rauchen durchschnittlich vier bis fünf Jahre früher in die Wechseljahre.
- Plastik meiden: Egal, ob in Make-Up, Duschgel oder Essen: Chemikalien in der Umwelt können eine frühzeitige Menopause hervorrufen. Denn die in Plastik enthaltenen endokrinen Disruptoren können den Hormonhaushalt beeinflussen.
- Weniger Alkohol: In Verbindung mit Koffein kann zu viel Alkohol die Fruchtbarkeit einschränken.
Wenn du diese Tipps beachtest, kannst du die vorzeitigen Wechseljahre zwar nicht aufhalten, da diese meistens genetisch bedingt sind, doch mit ein paar Tricks kannst du sie vielleicht eine Weile noch aufhalten und eindämmen. Wenn du dich jedoch sicher in den vorzeitigen Wechseljahren befindest, kann dir eine Hormonersatztherapie helfen, diese unter Kontrolle zu halten.
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