Veröffentlicht inSex

Die Erfindung des Kondoms: So sah das erste Präservativ aus

Nicht nur heute ist Safer Sex ein wichtiges Thema. Schon seit Jahrhunderten beschäftigt Menschen die Frage, wie man den Geschlechtsverkehr sicherer machen kann. Wie sich das Kondom in all den Jahren weiterentwickelt hat, erfährst du hier.

Erfindung Kondom
Das Kondom hat eine lange Reise hinter sich. Foto: ffgimages/ Kailee Mandel via canva

Die bahnbrechende Idee, sich mit einem Kondom vor sexuell übertragbaren Krankheiten oder einer ungewollten Schwangerschaft zu schützen, ist nicht etwa eine Erfindung der modernen Zeit, sondern geht weit ins antike Griechenland zurück. Doch wie kam es zur Erfindung des Kondoms und war das Verhütungsmittel eigentlich schon immer so hauchdünn wie heute?

Am 4. September 2021 ist Welttag der sexuellen Gesundheit. Wir bei wmn lieben beides – guten Sex und unsere Gesundheit. Und weil wir wissen, dass man beides häufig nur in Kombination mit einer großen Portion Wissen bekommt, schreiben wir uns diese Woche das Thema Verhütung auf die Fahne. In diesem Sinne: #fuckhealthy!

Kondome schützen schon lange 

Bereits die alten Ägypter sowie die Menschen im antiken Griechenland haben bereits auf Kondome zurückgegriffen. Anders als heute waren diese weder aus Gummi oder Latex noch gab es sie in allen Farben und Geschmacksrichtungen. Vor einer Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Krankheiten schützten damals gewebte Stoffe oder tierische Membranen wie Därme von Schafen.

Erfindung Kondom
Vor dem richtigen Kondom schützte ein Schafdarmskondom vor Krankheiten und Schwangerschaften. Foto: Museum für Verhütung Wien

 

Wusstest du: Das angeblich ein Mann namens Dr. Condom herausgefunden haben soll, dass ein Gegenstand über dem Penis nicht nur vor einer ungewollten Schwangerschaft, sondern auch vor Geschlechtskrankheiten schützen kann? Der Hofarzt empfahl daraufhin Kondome aus Hammeldärmen. Im Jahr 1660 war das eine revolutionäre Erkenntnis, die dazu führte, das Dr. Condom zum Ritter geschlagen wurde. 

In der griechischen Mythologie sagt man sich, dass der König Minos von Kreta seine Frau mit Kondomen aus einer Ziegenblase vor seinen tödlichen Spermien beschützen wollte. Ein weiterer bekannter Verfechter von Kondomen war der venezianische Schriftsteller Casanova.

Dieser ließ sich im 17. Jahrhundert handgemachte Präservative aus Tierdarm und Knochenleim anfertigen, um sich vor Syphilis zu schützen. Da Kondome damals als Luxusgut galten, wurden sie anders als heute nicht nur einmalig gebraucht, sondern so oft geflickt und gewaschen, bis sie auseinanderfielen.

Übrigens: Diese Symptom einer Syphilis solltest du kennen.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Spotify, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Mona & Lisa sprechen in dieser Folge darüber, warum zwei Kondome nie besser sind als eins.

Wusstest du es? Bei besonders teuren Kondomen bestand die Fütterung damals aus Samt und Seide

Erfindung des Kondoms: Kautschuk sei Dank 

Mit dem Naturmaterial Kautschuk wurde das Kondom unserem heutigen immer ähnlicher. Kautschuk wird aus dem Milchsaft eines Gummibaums gewonnen und kommt ursprünglich aus Südostasien, Süd- und Mittelamerika. Heute findet man Kautschuk nicht nur in Kondomen, sondern auch in Matratzen, Autoreifen sowie Handschuhen oder Luftballons. 

Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte der Chemiker Charles Goodyear das Verfahren der Vulkanisation für Kautschuk. So entdeckte der Chemiker im Jahr 1839, dass es möglich war, Gummi aus Latex herzustellen, der nicht nur elastisch, sondern auch wasserdicht war.

Erfindung Kondom
Das Kondom aus Kautschuk von Charles Goodyear Foto: Von User:MatthiasKabel – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1514024

Knapp 16 Jahre später stellte Goodyear das Kondom vor und weitere fünfzehn Jahre später gingen die Kondome aus Kautschuk in Serie. Ab dem Zeitpunkt waren Kondome massenweise erhältlich, qualitativ hochwertig und günstiger als je zuvor. Das Kondom hatte damals jedoch eine Wandstärke von bis zu zwei Millimetern, heutzutage stülpt sich der Mann ein Kondom mit einer Stärke von lediglich 0,06 mm über den Penis.

Hauchdünne Kondome im Jahr 1912 

Im Jahr 1912 gelang dem Gummifabrikanten Julius Fromm die nächste bahnbrechende Erfindung in Sachen Präservative. So tauchte er für die Produktion der Kondome einen Glaskolben in die Latexlösung und erfand damit hauchdünne Kondome mit Reservoir und ohne Naht. Einige Zeit später wurden Kondome von Fromm maschinell hergestellt.

Danke für die Erfindung von Kondomen

Das Kondom ist einer der wirksamsten Verhütungsmittel der Welt und schützt als einziges vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Bei richtiger Anwendung ist die Sicherheit enorm hoch, was auch an der Vielzahl von Qualitätskontrollen und den strengen gesetzlichen Vorgaben liegen wird.

Auch wenn die Geschichte des Kondoms weit zurückreicht, ist sie auch im Jahr 2021 noch nicht auserzählt. So arbeiten Kondomhersteller weltweit daran, das bekannteste Verhütungsmittel zu perfektionieren. Egal ob es um die Größe, Farbe oder den Geschmack geht, Kondome lassen kaum ein Bedürfnis offen und sind auch heute noch beliebt wie nie!

Die Geschichte des Kondoms

Die Geschichte des Kondoms

So sind Kondome entstanden.