Sex wurde bei Weitem nicht immer so entspannt gesehen wie heute. Während Frauen sich heute um die coolsten neuen Sextoys bemühen, war das in den Zeiten des 18. und 19. Jahrhunderts völlig anders. Hier waren vielmehr Mythen rund um Sex an der Tagesordnung. Wir zeigen dir hier die kuriosesten Sex-Tipps von damals.
Ruth Smythers Sex-Tipps des 19. Jahrhunderts
Der Sex im 18. und 19. Jahrhundert bestand vor allem aus einem: Zurückhaltung. Niemand sollte den Akt der sexuellen Zuneigung auch nur ansatzweise mitbekommen. Auch innerhalb der eigenen Ehe sollte auf heißen Sex definitiv verzichtet werden. Kurz gesagt: Sex galt als absolutes Tabu.
Das ging so weit, dass sich Ruth Smyther mit dem Thema Sex-Tipps genauer beschäftigte und 1894 einen Ratgeber für Eheleute herausbrachte. Anders als erwartet, ging es hierbei nicht darum, den Sex zu verbessern, sondern bestenfalls ganz zu verhindern. Klingt kurios? Ist es auch! Denn nicht nur der Sex an sich sollte reduziert werden, sondern auch auf die Kleidung sollte stets geachtet werden.
Wie ihre Tipps aussahen und welche abwegigen Ideen sie sonst noch hatte, das erfährst du hier...
1. Sex-Tipp: Küssen ist überbewertet
Abgesehen vom eigentlichen Thema Sex war auch Küssen nicht in Ruths Sinne. Sollte der Mann es dennoch versuchen, lautete ihr Ratschlag: Den Kopf leicht wegzudrehen, damit der Kuss auf der Wange landet – heiße & innige Küsse waren absolut keine Option.
Falls der Mann dennoch auf die unkluge Idee kommen sollte, ihr Kleid anzuheben, dann ist aus dem Bett springen die einfachste Lösung! Besonders wirksam ist die Reaktion in Kombination mit der Erklärung, dass die Natur sie nötige, die Toilette aufzusuchen. So hat die Frau mit diesem Sex-Tipp jederzeit einen triftigen Grund parat.
11 kuriose Sexfakten aus der heutigen Zeit, findest du hier.
2. Sex-Tipp: Baumwoll-Nachthemden
War somit die Natur Schuld am misslungenen Sexleben des 18/19. Jahrhunderts? Möglicherweise waren es auch die Baumwoll-Nachthemden. Die verhinderten, dass der sexuelle Akt vollbracht wurde oder zumindest verhinderten sie, dass man sich währenddessen vollständig entblößen musste. Daher waren sie nach Ruths Sex-Tipps besonders sinnvoll.
3. Sex-Tipp: Unsichtbar machen
Außerdem solle das Licht ausgeschaltet und kein Ton von sich gegeben werden, um den Mann nicht in die eigene Richtung zu lenken, denn schließlich wolle man ihn nicht zum Sex ermutigen. Findet er sie dennoch in der Dunkelheit, solle die Frau sich Totstellen, da jede noch so kleine Regung von ihr von ihrem Mann als Lust gedeutet werden könnte.
Falls der Sex nicht verhindert werden konnte, kommt dieser Ratschlag: einfach Licht aus machen. Denn der Sex sollte dann nur in völliger Dunkelheit praktiziert werden. Für Ruth war Sex nicht wirklich relevant für die Ehe. Und das, obwohl Sex sogar schlau macht.
4. Sex-Tipp: Danach keine Zeit für mehr!
Viele Männer erlangen einen Großteil der sexuellen Befriedigung in der Ruhe nach dem Akt. Bedeutet: Die Frau muss sichergehen, dass es keine Zeit mehr für Ruhe gibt, um dem Sex vorzubeugen. Andernfalls könnte er sich veranlasst fühlen, es bald wieder zu versuchen. Eine kluge Frau jedoch, wird es ihrem Mann niemals erlauben, ihren unbekleideten Körper zu zeigen.
Alles nur ein Gerücht?
Es bleibt ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass die Sex-Tipps nicht wirklich ernst gemeint waren. Denn es geht das Gerücht herum, dass es Ruth Smythers niemals gegeben hat und die Tipps 1998 im Sexualkundeinstitut der Universität Washington verfasst wurden.
Da es jedoch ohne Licht und Geräusche vermutlich auch nicht allzu viele Zeugen gab, wird sich wohl nie aufklären lassen, was genau an den Gerüchten um das Sexleben des 18. und 19. Jahrhundert dran ist…
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