Es wird niemanden überraschen: Je länger eine Beziehung andauert, desto weniger Sex haben wir mit unserem Partner. So weit, so unproblematisch. Viele Frauen leiden allerdings an sexueller Unlust, die bei anhaltender Lustlosigkeit sogar als sexuelle Funktionsstörung bezeichnet werden kann. Woher die Lustlosigkeit kommen kann & wie man wieder Lust gewinnt, liest du hier.
Was sexuelle Unlust auslösen kann…
Was meint sexuelle Unlust überhaupt?
Sexuelle Unlust geht einher mit fehlenden sexuellen Fantasien und Gefühlen. Außerdem mangelt es Betroffenen häufig an körperlicher Anziehung zum Partner oder zur Partnerin. Und auch der Wunsch nach sexuellem Kontakt fehlt oft völlig. Dennoch wird Sex an sich nicht als abstoßend empfunden und auch Selbstbefriedigung ist bei sexueller Unlust nicht per se ausgeschlossen.
Viele Frauen setzen sich nun unter Druck, ob die Beziehung auch mit weniger Sex Bestand haben kann. Gedanken sollte man sich jedoch erst machen, wenn die Lustlosigkeit über mehrere Monate anhält und man selbst oder die Beziehung stark darunter leiden. Doch woher kommt die Lustlosigkeit? Das sind die vier häufigsten Gründe…
1. Libidokiller: Negativer Stress & die Psyche
Wir führen Kalender, schreiben To-do-Listen und erstellen im Handy Erinnerungsnotizen. Studium, Arbeit, Sport und Yoga – wir bekommen alles unter einen Hut. So spurlos geht das Ganze allerdings nicht an uns vorbei. Ungesund wird es bei dem sogenannten Disstress.
Unsere Work-Life- Balance kommt so ordentlich ins Schwanken – und unser Liebesleben gleich mit. Denn das wichtige Stresshormon Cortisol kann vor allem eines: unsere Libido killen. Doch auch belastende Lebensphasen und Minderwertigkeitsgefühle, die unsere Psyche stark belasten, können Ursache sexueller Unlust sein.
Gegenmittel: Reduziere den negativen Stress, nimm vor allem den Druck von deinen eigenen Schultern. Sei achtsam und durchbrich ab und zu deine Routinen. Setze Sport, Meditation und Yoga nicht als zusätzlichen Termin auf die Liste: Versuche Ruhe und einen Ausgleich in diesen Tätigkeiten zu finden. Deine Lust und Sexualität werden wie von selbst zurückkehren.
2. Libidokiller: Hormonelle Schwankungen & die Pille
Im Laufe unseres Zyklus, aber auch im Laufe unseres Lebens gibt es immer wieder hormonelle Schwankungen, die uns die Stimmung auf Sex ordentlich vermiesen können. Mangelt es uns an männlichen Hormonen im Körper, sinkt unser sexuelles Verlangen. Einfluss darauf hat unter anderem die Anti-Baby-Pille, deren Inhaltsstoffe das Testosteron binden. Nur das freie Testosteron regt allerdings unsere Lust an.
Gegenmittel: Wenn du deine sexuelle Unlust in deiner hormonellen Verhütungsmethode vermutest, solltest du – bestenfalls mit Unterstützung deiner Gynäkologin – alternative, hormonfreie Methoden in Betracht ziehen. Um diese Ursache deiner geminderten Sexualität auszuschalten, haben wir hier hormonfreie Verhütungsmittel für dich.
3. Libidokiller: Krankheiten & Medikamente
Verschiedene Krankheiten wie Diabetes, Nierenerkrankungen, Herzkrankheiten, neurologische Erkrankungen, Depressionen oder Erkrankungen des Unterleibs können ebenso unsere Lust vermindern. Neben den Krankheiten sind es allerdings häufig auch die verschriebenen Medikamente, die unsere Libido killen: Blutdrucksenker, Beruhigungsmittel, Neuroleptika und Antidepressiva werden keine anregende Wirkung nachgesagt.
Ebenfalls wirken sich Alkohol und Drogen negativ auf unser Lustempfinden aus. Wirkt ein Glas Wein noch enthemmend, wirken vier hingegen lusthemmend. Beim Mann endet übermäßiger Alkoholkonsum immerhin nicht selten in einer erektilen Dysfunktion. Wie gesund Rotwein im Gegensatz zu Weißwein ist, möchtem wir dir dennoch nicht vorenthalten.
Gegenmittel: Solltest du organische Erkrankungen oder deine Medikamente als Ursache für deine Unlust in Betracht ziehen, solltest du dies von einem Arzt abklären lassen. Erst dann kannst du überlegen, auf Medikamente umzuschwenken, die weniger Nebenwirkungen aufweisen.
4. Libidokiller: Schmerzen beim Sex
Viele Frauen haben weniger mentale Schwierigkeiten, in Stimmung zu kommen, als körperliche. Schmerzen beim Sex werden dann zum Libidokiller, wenn sie uns hemmen oder sogar den nächsten Liebesakt fürchten lassen. Ein Stechen im Unterleib, ein Brennen durch kleine Risse in der Scheidenwand oder Schmerzen, weil die körpereigene Lubrikation nicht ausreicht, stellen hierfür nur einige Beispiele dar.
Gegenmittel: Redet mit eurem (Sex-)Partner, probiert entlastende Stellungen aus und nutzt Hilfsmittel wie Gleitgel. Am besten auf Wasserbasis.
Sexuelle Unlust: Libidokiller erkennen und handeln
Sexuelle Unlust und eine verringerte Libido sind Themen, die nicht gerne angesprochen werden. Dabei ist der beste Weg zu neu entfachter Lust, die Libidokiller auszumachen und diese gezielt auszuschalten. Ein objektives und fachkundiges Auge sieht dabei häufig mehr, als wir. Also: Redet nicht nur mit eurem Partner, sondern vor allem auch mit eurem Gynäkologen, Hausarzt oder mit einer Sexualtherapeuthin.
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