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weeklyLovestory: Eine Liebe, die Geschlechtergrenzen in der Wissenschaft sprengte

Du hast genug Bad News gehört? In unserer weeklyLovestory findest du Geschichten, die zum Nachdenken anregen, Mut machen und Hoffnung geben.

Marie und Pierre Curie führten eine moderne und leidenschaftliche Beziehung.
Marie und Pierre Curie führten eine moderne und leidenschaftliche Beziehung. Foto: IMAGO/The Print Collector/Heritage Images

Die Geschichte von Marie und Pierre Curie ist eine, die das Herz berührt und die Grenzen der Wissenschaft überschreitet. Ihre gemeinsame Reise begann an der Sorbonne in Paris, wo sie sich kennenlernten und ihre Leidenschaft für die Physik teilten. Pierre, ein angesehener Physiker, erkannte sofort Maries außergewöhnliches Talent und bot ihr seine Unterstützung an. Gemeinsam begannen sie, die Geheimnisse der Materie zu erforschen und eine enge Partnerschaft aufzubauen, die weit über das Labor hinausreichte. Das Besondere an ihrer Beziehung: Geschlechterrollen spielten kaum eine Rolle. Sie teilten sich nicht nur die wissenschaftliche Arbeit, sondern auch die häuslichen Pflichten – es entwickelte sich eine Beziehung, wie sie für die damalige Zeit kaum vorstellbar war.

Marie Curie: „Ich beschäftige mich nicht mit dem, was getan worden ist. Mich interessiert, was getan werden muss.“

Maria Sklodowska, später Marie Curie, wurde am 7. November 1867 in Warschau geboren. Ihr Vater war Lehrer für Mathematik und Physik, ihre Mutter Leiterin einer Mädchenschule. Bildung hatte im Hause Sklodowska immer einen hohen Stellenwert, was das Leben von Marie Curie prägte.

Schon mit vier Jahren konnte sie schreiben und las alles, was der Bücherschrank ihres Vaters hergab: Abenteuerromane, Gedichtbände – und vor allem Physikbücher. Besonders fasziniert war sie von den Werken, die mit ihren Formeln die Welt erklärten.

Im September 1891 reiste sie nach Frankreich, um sich an der Sorbonne für ein Physikstudium einzuschreiben. An der Universität gehörte sie zu einer Minderheit: Von über 1800 Studierenden waren nur 23 Frauen.

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit der französischen Sprache erhielt Marie immer Bestnoten. Während ihres Studiums arbeitete und forschte sie in einem kleinen Schuppen, dass sie einmal die Welt verändern würde, ahnte sie nicht.

Nach einem Stellenwechsel lernte sie ihren späteren Ehemann, Pierre Curie, kennen, der ebenfalls Physiker war. Er war begeistert von der Frau, ihrer Intelligenz und ihrer Leidenschaft. Es dauerte nicht lange, bis sich die beiden bedingungslos ineinander verliebten.

Zwei Genies, die füreinander bestimmt waren

Marie und Pierre waren nicht nur Kollegen, sondern auch Seelenverwandte. In den Labors der Sorbonne teilten sie nicht nur Ideen, sondern auch ihre Träume und Hoffnungen für die Zukunft.

Ihre Liebe zueinander war eine Quelle der Inspiration, die sie antrieb, trotz aller Hindernisse und Widerstände, die sich ihnen in den Weg stellten, weiterzumachen.

Darüber hinaus führten Marie und Pierre für ihre Zeit eine äußerst moderne Beziehung, die fernab typischer Geschlechterrollen verlief. Sie teilten nicht nur die wissenschaftliche Arbeit, sondern auch die häuslichen Pflichten und ermutigten sich gegenseitig in ihren individuellen Bestrebungen.

Ihre Partnerschaft war geprägt von Gleichberechtigung und Respekt, ein wahres Vorbild für moderne Beziehungen.

Das Leben von Marie Curie war geprägt von der Wissenschaft und ihrer Liebe zu Pierre Curie. Foto: IMAGO/Heritage Images

„Wir nehmen den Nobelpreis gemeinsam an, oder gar nicht“

Ihre Entdeckungen, darunter die Isolierung von Radium und Polonium, brachten ihnen nicht nur den Nobelpreis für Physik ein, sondern setzte auch ein Statement in puncto Gleichberechtigung, denn für den Nobelpreis war ursprünglich nur Pierre nominiert. Das Frauen einen solchen Preis entgegen nehmen könnten, war ausgeschlossen.

Doch Maries Ehemann ließ sich davon nicht einschüchtern und appellierte an das Nobelkomitee: Seiner Frau gebühre der Preis mindestens ebenso. Sollte sie übergangen werden, würde auch Pierre Curie den Preis nicht annehmen.

So wurden das Engagement und die Hartnäckigkeit von Marie Curie schließlich auch belohnt: Marie wurde die erste Frau, die einen Nobelpreis erhielt.

Ihr persönliches Glück abseits der Wissenschaft

Trotz Ruhm und Anerkennung blieben Marie und Pierre demütig und bescheiden. Sie widmeten sich weiterhin ihrer Forschung und ihrer Liebe zueinander, unabhängig von den Herausforderungen, die das Leben ihnen stellte.

Selbst nach Pierres tragischem Tod im Jahr 1906 setzte Marie ihre Arbeit fort und wurde zur ersten Frau, erste Frau, die an der Sorbonne, ihrer Universität, aktiv lehren durfte und die einen Nobelpreis in zwei verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen erhielt.

Zusammen haben sie die Radioaktivität entdeckt und sie genutzt, um Menschen von schweren Krankheiten zu heilen.

Marie und Pierre Curie führten eine moderne Beziehung

Als ich die Geschichte von Marie und Pierre Curie zum ersten Mal hörte, merkte ich schnell, dass es viel gibt, dass ich an diesem Paar bewundere. Beide arbeiteten hart für ihre Träume, unterstützten sich, wo sie nur konnten, und schafften es zugleich, eine gleichberechtigte und liebevolle Beziehung zu führen. Eine Beziehung auf Augenhöhe, die für die damalige Zeit kaum vorstellbar war – und von der sich auch heute noch viele eine Scheibe abschneiden könnten.

Die Liebe zwischen Marie und Pierre Curie war eine, die die Zeit überdauerte und Generationen von Wissenschaftler:innen inspirierte. Ihre Geschichte erinnert uns daran, dass hinter jedem wissenschaftlichen Durchbruch auch menschliche Gefühle und Leidenschaften stehen, die die Welt verändern können.

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