Fühlst du dich oft müde, schlapp oder einfach nicht richtig wohl in deiner Haut? Dann ist es vermutlich höchste Zeit, deinen Körper von innen heraus zu reinigen. Detox-Yoga hilft dir dabei, Giftstoffe loszuwerden und neue Energie zu tanken. Mit gezielten Asanas stimulierst du deine Entgiftungsorgane, bringst deinen Stoffwechsel in Schwung und fühlst dich danach leicht und erfrischt. Ich verrate dir, welche Übungen dabei besonders effektiv sind und wie du sie richtig ausführst.
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Unsere Autorin Michelle ist ausgebildete Hatha- und Yin-Yogalehrerin und damit Expertin für Asana, Pranayama und Meditation. Dieses Wissen gibt sie nicht nur in ihren wöchentlichen Kursen, sondern auch auf wmn.de weiter.
Was ist Detox-Yoga und warum hilft es deinem Körper?
Dein Körper ist täglich damit beschäftigt, Schadstoffe auszuscheiden. Doch Stress, ungesunde Ernährung und Umweltgifte belasten unsere Systeme so sehr, dass der Körper da teilweise gar nicht mehr hinterherkommt. Genau hier kommt Detox-Yoga ins Spiel: Mit speziellen Asanas stimulierst du deine Leber, Nieren und den Darm so, dass sie effizienter arbeiten können. Gleichzeitig reduzierst du Stress und unterstützt dein Lymphsystem dabei, Giftstoffe auszuleiten.
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Shat Kriyas: Die alten Reinigungsrituale der Yogis
Die alten Yogis wussten schon vor Jahrtausenden, dass es Techniken braucht, um den Körper bei der Entgiftung zu unterstützen. So entwickelten sie eine Reihe von Reinigungspraktiken – die sogenannten Shat Kriyas –, um ihren Körper von innen zu säubern.
Einige davon werden auch heute noch rege angewendet, wie zum Beispiel die Nasendusche (Jala Neti) oder die Zungenreinigung. Andere sind dagegen etwas, nun ja, speziell. Bei der Dhauti-Technik wird zum Beispiel eine angefeuchtete Mullbinde stückchenweise geschluckt und danach erbrochen, um den Magen zu reinigen.
6 Asanas für deine Detox-Yoga-Praxis
Da wir heute wissen, dass wir dem Körper durch das Verschlucken einer Mullbinde wohl mehr Bakterien hinzufügen, als ihn zu reinigen, fokussieren wir uns lieber auf die Bewegung. Hier kommen sechs Asanas für deine Detox-Praxis:
1. Drehungen
Alle Arten von Drehhaltungen werden im Detox-Yoga häufig praktiziert, da sie deine Verdauungsorgane massieren und deinen Stoffwechsel anregen. Leber, Niere, Milz, Magen und Darm werden zuerst „ausgequetscht” und danach mit neuem, nährstoffreichem Blut versorgt. Wenn die Verdauung aktiver wird, können wertvolle Nährstoffe aus deiner Nahrung zudem schneller extrahiert und dem Körper zugeführt werden.
Beispiele für Asanas sind hier zum Beispiel Drehungen im tiefen Ausfallschritt, die liegende Drehung oder der Drehsitz Bharadvajasana. Achtung: Du solltest unbedingt zuerst nach rechts und dann nach links drehen, damit der Darm (und sein Inhalt) in die richtige Richtung aktiviert werden.
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2. Sarvangasana – Der Schulterstand
Neben Drehungen fördern auch Umkehrhaltungen den Lymphfluss und unterstützen die Entgiftung über die Haut und das Blutsystem. Sie entlasten dein Herz und versorgen dein Gehirn mit frischem Sauerstoff. Gleichzeitig hilft sie deinem Körper, Wasseransammlungen und Schlackenstoffe besser auszuscheiden.
Eine Beispiel-Asana ist hier der Schulterstand Sarvangasana – auch als Kerze bekannt. Lege dich hierzu auf den Rücken, hebe die Beine gestreckt nach oben und stütze dein Becken mit den Händen. Die Ellenbogen bleiben eng am Körper. Halte diese Position für einige Atemzüge und senke dich dann langsam ab.
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3. Paschimottanasana – Die sitzende Vorwärtsbeuge
Vorbeugende Asanas wie Paschimottanasana unterstützen die Verdauung und beruhigen dein Nervensystem. Außerdem massieren sie deine Bauchorgane und stimulieren die Darmtätigkeit. Setze dich für diese Übung mit ausgestreckten Beinen auf deine Yoga-Matte, hebe die Arme und beuge dich mit möglichst geradem Rücken langsam nach vorne. Greife mit den Händen, was du greifen kannst – Waden, Fußgelenke oder Füße. Atme tief ein und lasse dich mit jeder Ausatmung mehr Richtung Boden sinken.
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4. Trikonasana – Das Dreieck
Seitliche Dehnungen, wie zum Beispiel das Dreieck Trikonasana, mobilisieren deinen Rumpf und aktivieren ebenfalls den Lymphfluss. Das Dreieck fördert nicht nur die Verdauung, löst Verspannungen und hilft deinem Körper, Giftstoffe auszuleiten, sondern verbessert auch deine Balance und kräftig deine Beine.
Stelle dich für diese Übung in eine breite Grätsche auf deine Matte, sodass beide Füße zunächst parallel zum kurzen Mattenrand ausgerichtet sind. Dann drehe deinen rechten Fuß nach außen parallel zum langen Mattenrand und spreize die Arme zu den Seiten aus. Neige deinen Oberkörper zur rechten Seite und berühre mit deiner rechten Hand dein Schienbein oder den Boden. Den linken Arm führst du waagerecht nach oben. Achte darauf, dass deine Hüfte parallel zum langen Mattenrand ausgerichtet bleibt und wiederhole diese Asana auf der linken Seite.
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5. Balasana – Die Kindeshaltung
Hilfreich sind im Detox-Yoga auch alle Asanas, die den Bauch massieren, da sie ebenfalls die Verdauung anregen und so den Körper dabei unterstützen, keine neuen Schlacken zu bilden und zu entgiften. Dazu gehören Übungen aus der Bauchlage und die Kindeshaltung Balasana.
Diese ruhende Asana beruhigt dein Nervensystem und hilft deinem Körper, Stress abzubauen. Setze dich auf deine Fersen, lege die Stirn auf den Boden und strecke deine Arme nach vorne. Atme tief ein und genieße die Dehnung im unteren Rücken.
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6. Garudasana – Der Adler
Eine besonders beliebte, aber auch herausfordernde Asana, um den kompletten Körper in Schwung zu bringen, ist der Adler Garudasana. Hierbei werden große Teile des Körpers verdreht und ausgequetscht und danach alle Gefäße und Gelenke mit frischen Flüssigkeiten aufgefüllt. Der Adler stärkt außerdem deine Muskulatur, verbessert die Koordination und hilft, Verspannungen in Schultern und Beinen zu lösen.
Stelle dich hierfür aufrecht hin – die Füße stehen hüftbreit. Dann hebe das rechte Knie zur Brust und wickle das rechte Bein um das linke. Hebe die Arme, führe den linken Arm unter den rechten und verschränke deine Arme ebenfalls in einer Adlerhaltung. Halte die Position für einige Atemzüge, bevor du die Seiten wechselst.
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