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Auswandern nach Österreich: 9 Nachteile, an die Deutsche oft nicht denken

Du spielst mit dem Gedanken, auszuwandern? In diesem Artikel erfährst du, welche Nachteile ein Umzug nach Österreich hat.

© Mojolo/Adobe

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Österreich gilt für viele Deutsche als perfektes Auswanderungsziel: beeindruckende Landschaften, hohe Lebensqualität, vermeintlich vertraute Sprache und Kultur. Doch wer glaubt, dass der Umzug ins Nachbarland ein Spaziergang ist, irrt. Denn zwischen Wiener Charme und Tiroler Bergidylle lauern zahlreiche Stolpersteine, die Neuankömmlinge oft erst im Alltag bemerken. Hier kommen neun größten Nachteile, die Auswanderer oft nicht auf dem Schirm haben.

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9 Nachteile, an die Auswanderer oft nicht denken

1. Sprachliche Stolpersteine – Mehr als nur ein Dialekt

„Deutsch ist doch Deutsch“ – ein Trugschluss, den viele Auswanderer schnell bereuen. Zwar wird in Österreich offiziell Deutsch gesprochen, doch die regionalen Dialekte können für deutsche Ohren nahezu unverständlich sein. Begriffe wie „Paradeiser“ (Tomate) oder „Sackerl“ (Tüte) sind nur die Spitze des Eisbergs.

Gerade auf dem Land ist der Dialekt Alltag – und wer ihn nicht versteht, steht schnell außen vor. Auch in offiziellen Kontexten – etwa bei Behördengängen oder im Gesundheitssystem – kann die sprachliche Abweichung vom gewohnten Hochdeutsch für Verwirrung sorgen.

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Die Dialekte sind oft schwer zu verstehen – insbesondere in den Dörfern. Credit: Jenyateua/Adobe

2. Zwischen Ähnlichkeit und Fremdheit – Kulturelle Differenzen

Trotz geografischer Nähe sind die Mentalitätsunterschiede zwischen Österreicher*innen und Deutschen nicht zu unterschätzen. Die Kommunikation in Österreich ist oft zurückhaltender und weniger direkt – wer mit deutscher Gradlinigkeit auftritt, riskiert als unhöflich zu gelten.

Auch der hohe Stellenwert lokaler Traditionen und regionaler Bräuche kann für Zugezogene zur Herausforderung werden. Integration bedeutet hier nicht nur Sprachkenntnisse, sondern auch das Verständnis für eine Kultur, die zwar ähnlich, aber doch sehr eigen ist.

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Um Anschluss zu finden ist es oft wichtig sich für Bräuche und Traditionen zu interessieren. Credit: Spitzi-Foto/Adobe

3. Höhere Lebenshaltungskosten – Besonders in den Städten

Obwohl das Einkommensniveau vergleichbar ist, sind die Lebenshaltungskosten in Österreich in vielen Bereichen höher als in Deutschland. Insbesondere in Städten wie Wien, Innsbruck oder Salzburg schlagen Mieten kräftig zu Buche. Auch Lebensmittel, Gastronomie und Energie sind teurer. Viele Auswanderer unterschätzen diese Belastung – ein finanzieller Puffer ist daher unerlässlich, um nicht gleich zu Beginn in Schwierigkeiten zu geraten.

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4. Wohnung gesucht – und nicht gefunden

Wer nach Österreich zieht, muss sich auf einen angespannten Wohnungsmarkt einstellen. In den beliebten Städten ist Wohnraum knapp, teuer – und hart umkämpft. Vermieter*innen bevorzugen häufig österreichische Mieter*innen oder Bewerber*innen mit unbefristetem Arbeitsvertrag.

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Der Wohnungsmarkt in den österreichischen Städten ist angepsannt. Credit: Venemama/Adobe

Hinzu kommt ein hoher bürokratischer Aufwand bei der Wohnungssuche: Gehaltsnachweise, Meldezettel, Bonitätsauskünfte – wer hier nicht gut vorbereitet ist, hat das Nachsehen.

5. Steuern: Ähnlich, aber nicht gleich

Das österreichische Steuersystem unterscheidet sich in vielen Details vom deutschen. Einkommen werden progressiv besteuert – bis zu einem Höchstsatz von 55 Prozent. Die Umsatzsteuer liegt bei 20 Prozent, und auch Sozialabgaben schlagen kräftig zu Buche.

Positiv: Es gibt keine Erbschafts- oder Schenkungssteuer. Doch wer in Österreich lebt und in Deutschland Einkünfte hat (z. B. aus Vermietung oder Rente), muss sich mit komplexen Doppelbesteuerungsfragen auseinandersetzen.

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Seit August 2008 gibt es in Österreich keine Erbschaftssteuer und auch keine Schenkungssteuer mehr. Credit: Sina Ettmer/Adobe

6. Vorurteile auf dem Arbeitsmarkt

„Die nehmen uns die Jobs weg!“ – eine Haltung, die man eigentlich nur aus Debatten über Migration kennt. Doch auch Deutsche bekommen in Österreich mitunter zu spüren, dass sie „die Piefkes“ sind. Vorurteile, etwa über deutschen Fleiß oder Besserwisserei, können die Jobsuche erschweren. Zudem ist der Arbeitsmarkt stark lokal geprägt. Wer die Spielregeln – vom Bewerbungsgespräch bis zum Smalltalk im Büro – nicht kennt, wirkt schnell deplatziert.

7. Gesellschaftliche Integration – ein steiniger Weg

Ein soziales Netzwerk aufzubauen, ist in Österreich schwieriger als viele denken. Die Bevölkerung gilt als freundlich, aber auch zurückhaltend gegenüber Neuankömmlingen. Wer nicht aus der Region stammt, bleibt in manchen ländlichen Gemeinden ein „Zuagroaster“ – selbst nach Jahren.

Freundschaften entstehen oft über Vereine oder Veranstaltungen. Wer nicht aktiv auf andere zugeht und lokale Gepflogenheiten respektiert, bleibt außen vor.

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Wenn du nicht aktiv auf andere zugehst und lokale Gepflogenheiten respektierst, ist es oft schwer Anschluss zu finden. Credit: Xbrchx/Adobe

8. Unerwartetes Klima – Alpenidylle mit Wetterkapriolen

Die Wetterverhältnisse in Österreich sind vielfältiger – und teils extremer – als in vielen Teilen Deutschlands. Besonders in alpinen Regionen kann es im Winter zu starken Schneefällen und im Sommer zu intensiven Hitzewellen kommen. Wer aus Norddeutschland kommt, muss sich zudem an Höhenluft, stärkere Sonneneinstrahlung und mehr Niederschlag gewöhnen. Für sensible Menschen kann das Klima gesundheitlich belastend sein.

9. Aufenthaltsrecht und Bürokratie – kein Selbstläufer

Auch wenn Deutschland und Österreich beide zur EU gehören, bedeutet das nicht automatisch freie Fahrt. Wer länger als drei Monate bleiben will, muss sich melden und nachweisen, dass er finanziell abgesichert ist. Ohne Jobangebot oder ausreichende Mittel kann das zu Problemen führen.

Der bürokratische Aufwand – vom Meldewesen bis zur Sozialversicherung – ist hoch. Viele Auswanderer unterschätzen, wie komplex der Verwaltungsapparat in Österreich ist.

Fazit: Augen auf bei der Alpen-Auswanderung

Österreich bietet unbestritten viele Vorteile: herrliche Landschaften, kulinarische Köstlichkeiten und gute Infrastruktur. Doch wer hier neu anfangen will, sollte die Herausforderungen nicht unterschätzen. Der scheinbar einfache Umzug ins Nachbarland entpuppt sich schnell als vielschichtiger Anpassungsprozess – sprachlich, kulturell, finanziell und sozial.

Tipp für Auswanderer: Eine gründliche Vorbereitung, Offenheit für Neues und Geduld bei der Integration sind entscheidend. Nur wer bereit ist, sich wirklich auf Österreich einzulassen, wird dort langfristig glücklich – und nicht nur stiller Gast im vermeintlichen Paradies.

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