Fliegen ist eigentlich nichts anderes als Bus- oder Autofahren, das zumindest behaupten Vielreisende und das Flugpersonal. Doch wer einmal im Jahr oder noch seltener in ein Flugzeug steigt, hat oft ein mulmiges Gefühl oder gar Flugangst. Der reine Gedanke daran, über den Wolken zu schweben, den Pilot:innen vollkommen ausgeliefert zu sein, ist nicht jedermanns Sache – und die Vorstellung, dass das Flugzeug sogar abstürzen könnte, der absolute Albtraum.

Doch eine erfahrene Flugbegleiterin kann die Passagier:innen beruhigen: Jeden Tag fliegen unzählige Flugzeuge, und im Verhältnis dazu stürzen sehr wenige ab. Auch IATA-Generaldirektor Willie Walsh sagte anlässlich einer Studie der International Air Transport Association (IATA), dass die Sicherheitsleistung 2023 zeigte, dass das Flugzeug weiterhin das sicherste Verkehrsmittel ist.

Doch eine erfahrene Flugbegleiterin weist auf eine andere Gefahr hin und offenbart, was für wirklich die größte Gefahr im Flugzeug ist.

Im Flugzeug: Was die größte Gefahr im Flugzeug ist

Katja ist seit über 15 Jahren Flugbegleiterin und gibt als flying_katja auf Instagram Einblicke in ihren Arbeitsalltag. Rund 100.000 Follower:innen erfahren, welches ihre besten Travel-Hacks sind und was sie als Flugbegleiterin beschäftigt. Nicht selten geht es dabei auch um die Passagier:innen. Jetzt verrät sie, was die größte Gefahr im Flugzeug ist und spricht offen über das Thema „Anschnallen“.

Während des Starts und der Landung leuchtet das Anschnallzeichen auf und erlöscht ab einer gewissen Flughöhe. Die Passagier:innen dürfen anschließend den Gurt lösen. Vor allem auf Langstreckenflügen fühlt man sich dadurch ein wenig freier.

Eingekuschelt in eine Decke und mit einer guten Serie kann sogar ein leichtes Wohnzimmergefühl aufkommen – doch für die Flugbegleiterin ist das Abschnallen problematisch.

Ab einer gewissen Flughöhe erlöschen die An- bzw. Abschnallzeichen. Foto: Shotmedia – stock.adobe.com

Die Gründe sind simple

Es kann immer wieder vorkommen, dass Turbulenzen auftreten. Diese können leicht, mäßig oder stark sein. Worin sie sich unterscheiden, haben wir dir kurz zusammengestellt:

Leichte Turbulenzen: Leichte Turbulenzen stellen in der Regel keine Gefahr dar und treten häufig während des Fluges auf.
Mäßige Turbulenzen: Mäßige Turbulenzen können zwar unangenehm sein, führen aber selten zu Verletzungen oder Schäden am Flugzeug.
Starke Turbulenzen: Starke Turbulenzen können beunruhigend wirken und dazu führen, dass du im Flugzeug ins Schwanken gerätst. Dennoch sind sie in der Regel harmlos, da moderne Flugzeuge so konstruiert sind, dass sie solchen Belastungen problemlos standhalten.
Extreme Turbulenzen: Diese Form von Turbulenzen ist äußerst selten und besonders heftig. Obwohl Flugzeuge so konstruiert sind, auch extreme Turbulenzen zu bewältigen, kann es hier für Passagier:innen und Besatzung sehr ungemütlich werden.

Bist du angeschnallt, dann sinkt das Risiko während Turbulenzen verletzt zu werden. Foto: Getty Images

Nicht angeschnallte Passagier:innen können sich schwer verletzen

Katja weist darauf hin, dass angeschnallten Passagier:innen bei Turbulenzen kaum etwas passieren wird. Anders sieht es jedoch bei jenen aus, die auf den Gurt verzichtet haben; diese können im schlimmsten Fall an die Decke katapultiert werden.

Was auf den ersten Blick etwas dramatisch klingt, ist für die Flugbegleiterin keineswegs eine ungewöhnliche Situation. Passagier:innen können sich während Turbulenzen schwere Verletzungen zufügen, erklärt sie.

Das gilt auch, wenn sich Passagiere beim Landeanflug zu früh abschnallen. Auf dem Vorfeld herrscht reger Verkehr und es kann immer wieder vorkommen, dass ein Flugzeug abrupt zum Stehen kommt und Passagier:innen gegen den Vordersitz prallen.

Sie rät dazu, angeschnallt zu bleiben oder zumindest auf die Ansagen der Bord-Crew zu achten, um Verletzungen während des Flugs zu verhindern. Sofern die Turbulenzen vorhersehbar sind, was meistens der Fall ist, wird dich das Flugpersonal auffordern, dich anzuschnallen – daran solltest du dich unbedingt halten, warnt sie.