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Faszinierend: Diese französische Insel verschwindet immer wieder in den Fluten

In Frankreich zieht eine kleine Insel jedes Jahr unzählige Tourist*innen an. Doch lohnt sich ein Besuch? Wir verraten es dir.

Mal angenommen, du schaust auf das Meer – und plötzlich eröffnet sich der Weg zu einer kleinen Insel. Genau dieses Schauspiel bietet der Mont-Saint-Michel in Frankreich, das berühmte Kloster vor der Küste der Normandie. Die Gezeiten gehören hier zu den stärksten in Europa: Das Meer zieht sich kilometerweit zurück, nur um wenige Stunden später mit Wucht zurückzukehren. Doch lohnt sich ein Besuch? Wir verraten es dir.

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Wie aus dem Bilderbuch: Mont-Saint-Michel in Frankreich

Der Mont-Saint-Michel thront auf einem Granitfelsen mitten in der Bucht. Bei Ebbe kannst du Hunderte Meter über den Meeresboden spazieren, bei Flut ist der Ort von Wasser umgeben. Der Tidenhub beträgt bis zu 15 Meter – ein Naturphänomen, das den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis macht. Schon seit dem Mittelalter erzählt man, die Flut käme „schneller als ein galoppierendes Pferd“. Ganz so rasant ist es nicht, doch mit rund sechs Kilometern pro Stunde steigt das Wasser dennoch beeindruckend schnell.

Mont-Saint-Michel
Der Mont-Saint-Michel und seine Bucht gehören seit 1979 zum UNESCO Weltkulturerbe. Credit: ChiccoDodiFC/GettyImages

Im 19. Jahrhundert baute man einen Damm, um den Zugang zu erleichtern. Doch das brachte ein Problem: Sedimente lagerten sich ab, das Meer zog sich zurück, und der Mont-Saint-Michel drohte seinen Inselcharakter zu verlieren. Erst ein großes Renaturierungsprojekt seit 2005 schuf Abhilfe: Der Damm wurde durch eine Stelzenbrücke ersetzt, und gesteuerte Wasserspülungen halten die Bucht frei. Heute ist der Mont-Saint-Michel wieder regelmäßig von Wasser umgeben – ganz so, wie es die Natur vorgesehen hat.

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Der Streit zwischen Bretonen und Normannen um den Mont

„Le Couesnon dans sa folie a mis le Mont en Normandie“: Der Spruch stammt von den Bretonen, die sich seit Jahrhunderten über die Grenzziehung zwischen Bretagne und Normandie ärgern. Der kleine Fluss Le Couesnon markiert die Grenze, und so fällt das weltberühmte Heiligtum Mont-Saint-Michel auf die normannische Seite. Für viele Bretonen ein Ärgernis: „Le Couesnon dans sa folie…“ – „der Couesnon in seiner Verrücktheit hat den Mont in die Normandie gelegt“ – symbolisiert die scheinbar absurde Macht dieses kleinen Bachs, der über die territoriale Zugehörigkeit eines der wichtigsten Heiligtümer der Region entscheidet.

Grundsätzlich gilt: Planung ist das A & O

Wenn du die Gezeiten am Mont-Saint-Michel erleben willst, ist es wichtig, dass du mindestens zwei Stunden vor Hochwasser vor Ort bist. Im Watt solltest du dich nur im Rahmen von geführten Touren bewegen, denn Treibsand kann sehr tückisch sein. Die besten Aussichten bieten die Stelzenbrücke oder die Abteiterrassen. Besonders eindrucksvoll sind die Springfluten nach Voll- und Neumond, daher lohnt es sich, die aktuellen Gezeitenzeiten vorab zu überprüfen.

Frankreich
Neben Rouen, den Kreidefelsen von Éretat und Bayeux zählt der Mont-Saint-Michel zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Normandie. Credit: Maremagnum/GettyImages

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Kurz & knapp: Lohnt sich ein Besuch?

  • Tidenhub: bis zu 15 Meter.
  • Geschwindigkeit der Flut: etwa 6 km/h.
  • Inselcharakter dank Renaturierung wiederhergestellt.
  • Beste Zeit: Springfluten und Tag-und-Nachtgleiche.
  • Sicherheit: geführte Wattwanderungen und rechtzeitige Ankunft.

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