Rostende Fahrzeuge stehen im Gebüsch, alte Autoreifen liegen am Wegesrand. Versteckt inmitten der dichten Wälder Südschwedens liegt ein Lost Place, der Abenteurer:innen, Fotograf:innen und Geschichtsinteressierte gleichermaßen anzieht: der Autofriedhof Kyrkö Mosse. Doch woher kommen die Autos? Wir haben die spannendsten Facts!
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Lost Places: Ein Stück schwedischer Automobilgeschichte
Der Autofriedhof Kyrkö Mosse, unweit der Stadt Ryd in der Region Småland, entstand Mitte des 20. Jahrhunderts. Eigentlich betrieb Åke Danielsson hier eine Torffabrik, die die umliegenden Sümpfe als Rohstoffquelle nutzte.
Um zusätzlich Einkommen zu generieren, begann er, alte Fahrzeuge auf dem Gelände zu sammeln und Ersatzteile zu verkaufen. Was damals als pragmatische Geschäftsidee begann, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem skurrilen Open-Air-Museum des Verfalls.
Über 150 Fahrzeuge stehen hier, von amerikanischen Straßenkreuzern bis hin zu schwedischen Klassikern wie Volvo oder Saab. Viele der Autos stammen aus den 1950er- und 1960er-Jahren und sind heute von Moos, Farnen und Bäumen überwuchert.
Es ist ein beeindruckendes Bild: Rostige Karosserien verschmelzen mit der Natur und schaffen eine melancholische Atmosphäre.
Einfach nur Schrott?
Der Autofriedhof ist mehr als nur eine Ansammlung von Schrott. Er ist ein Mahnmal der Vergänglichkeit. Jede Delle, jede rostige Tür erzählt von den Menschen, die diese Fahrzeuge einst fuhren. Während die Natur sich ihren Platz zurückerobert, entstehen einzigartige Motive, die Fotograf:innen aus aller Welt anlocken.
Doch nicht nur die Optik fasziniert – auch der Klang der Umgebung trägt zum mystischen Erlebnis bei. Kein Verkehrslärm stört die Stille, nur das Summen von Insekten und das gelegentliche Knacken von Ästen begleitet die Besucher:innen.
Kontroverse um den Erhalt
Wie viele Lost Places steht auch Kyrkö Mosse im Spannungsfeld zwischen Erhalt und Abriss. Kritiker:innen sehen in den verrottenden Fahrzeugen eine Umweltbelastung, während Befürworter:innen den kulturellen und historischen Wert des Ortes betonen.
Nach einer intensiven Debatte entschied die schwedische Regierung, den Autofriedhof bis 2050 zu erhalten. Eine klare Frist, die den Verfall dokumentieren soll, ohne die Natur dauerhaft zu schädigen. Neugierig geworden?
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Was du beim Besuch beachten solltest
Wenn du den Autofriedhof Kyrkö Mosse besuchst, denke daran, respektvoll mit dem Ort umzugehen. Hier gilt wie bei allen Lost Places: Nur schauen, aber nichts verändern oder mitnehmen. Festes Schuhwerk ist ein Muss, da der Boden stellenweise sumpfig ist. Und vergiss nicht deine Kamera – die Motive, die sich dir hier bieten, sind einmalig. Zudem kann es in den Sommermonaten viele Mücken und auch Zecken geben; entsprechende Sprays sind zu empfehlen.