Versteckt in Kopenhagens berühmtem Kunstmuseum, dem Glyptotek, wartet ein ungewöhnliches Kuriosum auf Besucher*innen: das Nasenmuseum, oder auf Lateinisch die Nasothek. Es handelt sich um eine Sammlung von rund 100 Gipsnasen, die einst an beschädigten Skulpturen des Museums angebracht wurden. wmn stellt die skurrile Ausstellung in Dänemark vor.
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Dänemark: Das „Nasenmuseum“ in der Glyptotek
Die Glyptotek ist bekannt für ihre großen Sammlungen griechischer und römischer Skulpturen. Über die Jahre hinweg haben viele der Stücke Schäden erlitten – besonders die Nasen der Figuren waren besonders anfällig. Im 19. Jahrhundert war es üblich, beschädigte Nasen und andere Details mit Gips-Repliken zu ersetzen, um die Skulptur „vollständig“ zu präsentieren.
Anne Marie Nielsen, Kuratorin für griechische und römische Kunst erklärt gegenüber dem Magazin Smithsonian: „Im 19. Jahrhundert bestand die Funktion einer antiken Statue darin, im Garten oder in der Bibliothek von jemandem gut auszusehen“, sagt sie. „Je vollständiger eine Statue erhalten war, desto höher war ihr Preis“.

Heute gelten diese alten Restaurierungen oft als Fauxpas. Im Zuge einer Bewegung der „De-Restoration“, bei der künstliche Ergänzungen entfernt werden, entschieden die Museumskurator*innen, die abgenommenen Nasen nicht zu entsorgen – und so entstand die Nasothek. Der Name kombiniert das Lateinische „nasus“ (Nase) mit dem griechischen Wort für „Behälter“.
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Dänemark-Geheimtipp: Einblicke in die Geschichte der Kunst
Die Nasothek ist mehr als nur ein kurioser Raum: Sie bietet einen ungewöhnlichen Blick auf die Kunstgeschichte und zeigt, wie sich Restaurierungstraditionen über die Jahrhunderte verändert haben. Jede Nase erzählt eine Geschichte – von den Handgriffen der Restauratoren der Vergangenheit bis zu den heutigen Bemühungen, Authentizität zu bewahren.
Für Besucher*innen ist die Nasothek ein Highlight der Glyptotek. Ein kleines, skurriles Juwel, das zeigt, dass Kunst nicht nur aus Vollkommenheit besteht, sondern auch aus ihren Fehlern, Korrekturen und Geschichten. Wer Kopenhagen besucht, sollte dieses ungewöhnliche Museumserlebnis nicht verpassen!

