Zwar dauert es bis Ostern noch ein paar Wochen, doch gefärbte Eier gibt es schon jetzt in fast jedem Supermarkt zu kaufen. Für Menschen, die keine Lust oder Zeit haben, selbst Eier zu färben, sind sie eine praktische Alternative. Warum du trotzdem besser keine gefärbten Eier aus dem Supermarkt kaufen solltest und wie du ganz ohne großen Aufwand selbst etwas Osterstimmung in dein Zuhause holen kannst, zeigen wir dir hier.
Gefärbte Eier aus dem Supermarkt? Lieber nicht!
Sie sind bunt, praktisch und machen Vorfreude auf das Osterfest: gefärbte Eier gibt es schon jetzt in den meisten Supermärkten zu finden. Doch die fertigen Ostereier haben einen großen Nachteil. Während bei frischen Eiern die Kennzeichnungspflicht besteht, kann bei gekochten und weiterverarbeiteten Eiern nicht mehr nachvollzogen werden, woher diese stammen.
Im Klartext heißt das: Wenn du gefärbte Eier kaufst, kann es sein, dass du damit indirekt Käfighaltung und Kükentöten unterstützt. Anders als in Deutschland sind diese Praktiken in anderen Ländern nämlich noch erlaubt.
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Ostereier können aus Käfighaltung stammen
Zur Osterzeit müssen die Legehennen im Akkord Eier produzieren. Doch nicht alle Tiere werden artgerecht gehalten. Zwar ist die Einzelhaltung von Legehennen in Deutschland verboten. Das betrifft aber nicht die Haltung in „ausgestalteten Käfigen“ oder in „Kleingruppenhaltung“. Beides beschreibt ebenfalls die Haltung in Käfigen – nur eben nicht mehr in den verbotenen Legebatterien.
Doch ohne Stempel können Käufer:innen nicht nachvollziehen, ob die gefärbten Eier aus Käfig-, Boden- oder Freilandhaltung stammen.
Kükentöten ist im Ausland noch erlaubt
In Deutschland ist die Tötung von männlichen Eintagsküken von Legehennen zum Glück seit 2022 verboten. Doch leider ist das keine Garantie dafür, dass man die grausame Praxis mit dem Kauf von gefärbten Eiern nicht doch unterstützt.
Legehennen in deutschen Ställen können nämlich aus ausländischen Brütereien stammen, in denen das Kükentöten weiterhin praktiziert wird. Der Verweis, dass es sich um Eier aus Deutschland handelt, ist also keine Garantie dafür, dass die männlichen Küken weiterleben durften oder bereits vor dem Schlüpfen aussortiert wurden.
Ostereier werden nicht gekühlt
Was man ebenfalls bedenken sollte: Die gefärbten Eier werden im Supermarkt nicht gekühlt. Das liegt daran, dass es im Handel keine Vorschrift gibt, Eier gekühlt aufzubewahren. Dadurch können sich Keime, die durch Risse in der Schale ins Innere gelangt sind, unbemerkt vermehren. Achte beim Kauf deshalb darauf, dass die Eier unversehrt sind.
Gefärbte Eier selbst herzustellen, ist ganz einfach
Eier selbst zu färben, ist somit die sicherste Variante. Achte beim Kauf auf Eier in Bio-Qualität, am besten aus sogenannten Bruderhahn-Projekten. Diese Betriebe ziehen nämlich auch männliche Küken auf und verwerten sie. Zugehörige Initiativen sind z. B. „Henne & Hahn“, „Brüder-Ei“, „Ohne Küken-Töten“ oder „Spitz & Bube“.
Das Eierfärben geht übrigens ohne großen Aufwand. Hier sind 4 Ideen:
Glamouröser Metallic-Trend
Passend zum Metallic-Trend kannst du deine Ostereier mit einem edlen Gold- oder trendigen Kupferspray besprühen. Am besten verwendest du ausgeblasene Eier. Platziere die Eier so, dass sie nicht wegrollen können. Hierfür kannst du 4 Nägel in eine Styroporplatte stecken und das Ei darauf setzen. Sprühe das Deko-Spray von oben auf das Ei, um einen schönen Ombré-Effekt zu erzielen.
Eier im Marmor-Look
Wusstest du, dass man mit dem Marmor-Muster Ostereier verzieren kann? Es ist ganz einfach: Fülle eine Schüssel mit lauwarmem Wasser und gib einen Nagellack deiner Wahl hinzu. Mit einem dünnen Holzspieß verrührst du das Ganze, bis ein marmorierter Effekt entsteht. Anschließend tauchst du das Ei vorsichtig in das Wasser und drehst es hin- und her. So bekommst du ein tolles Muster auf dein Osterei, das sich von den traditionellen Farben und Designs abhebt.
Trash-to-Terracotta-Eier
Hast du schon den DIY-Trend „Trash to Terracotta“ auf TikTok gesehen? Du kannst ihn ganz einfach bei alten Ostereiern aus Plastik ausprobieren. Der Vorteil dabei ist, dass die kitschigen und künstlich aussehenden Eier im Handumdrehen viel natürlicher wirken. Alles was du dazu brauchst, sind neutrale Wandfarbe, Backpulver und ein Pinsel.
So funktioniert’s: Vermische die Farbe mit etwas Backpulver, bis eine fluffige Masse entsteht. Anschließend bestreichst du die Plastikeier rundum mit dem Pinsel, hängst sie auf und lässt sie trocknen. Wenn die Farbe getrocknet ist, bespritzt du die Eier mit dunkler Farbe, wie etwa Braun oder Schwarz. Dadurch entstehen feine Punkte, die den Ostereiern das gewisse Etwas verleihen.
Färben mit Roter Bete
Wenn du das alles zu ausgefallen findest, dann greif doch einfach zu natürlichen Färbetechniken für Ostereier. Eier in Blau, Grün und Rot machen dein traditionelles Osterkörbchen so richtig schön bunt. Für ein tolles Rot kannst du zum Beispiel Rote Bete verwenden. Schneide sie in Stücke und koche sie in einem Topf mit 500 ml Wasser auf. Füge zwei Esslöffel Essig hinzu und schon ist die Farbe fertig.
Wenn du ein schönes Grün haben möchtest, kannst du einen Löffel Matetee verwenden. Löse das grüne Pulver in einem halben Liter Wasser auf und lass die Eier darin ziehen. Für blaue Eier eigenen sich Holunderbeer- und Heidelbeersaft.