Kaum ist der Sommer da, da haben die meisten von uns schon wieder ordentlich sexy Gefühle. Die Sonne macht gute Laune und unsere gebräunte Haut dreht unsere Hormone auf Touren. Was passiert also? Wir wollen etwas ausprobieren und wollen jede Sekunde des Sommers auskosten. Wie könnte man das besser tun als mit Sex in der Öffentlichkeit? Allerdings sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass man nicht einfach so seiner Libido freien Lauf lassen kann. Es gibt Regeln, die es zu befolgen gilt. Denn sonst hast du ganz schnell eine Klage am Hals hängen.
Sex in der Öffentlichkeit
Generell ist in Deutschland einiges erlaubt: Sex dürfen wir in allen erdenklichen Stellungen und an allen möglichen wie auch unmöglichen Orten haben. Solange du aber einige Regeln befolgt, bist du auf der sicheren Seite. Wir zeigen dir, wie du diesen Sommer an deine Dosis Sex in der Öffentlichkeit herankommst.
Grundsätzlich ist Sex im Freien nicht erlaubt. Nach § 183a des Strafgesetzbuches gelten sexuelle Handlungen in der Öffentlichkeit als Straftat. Es kann eine Geldstrafe oder gar eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr drohen. So viel zum Grundgesetz. Allerdings gelten diese Regeln nur dann, wenn du bei einer sexuellen Handlung in der Öffentlichkeit erwischt wirst. Logisch: Wo kein Kläger, da kein Richter.
Allerdings geht die Rechtsprechung für Sex in der Öffentlichkeit noch einen Schritt weiter. Tatsächlich werden sexuelle Handlungen im Freien nur dann bestraft, wenn die Protagonist:innen damit absichtlich auffallen oder beobachtet werden möchten. Es kommt also beim Sex in der Öffentlichkeit darauf an, wie die sexuelle Handlung geplant wurde.
Beispiel: Beim Sex im Wald können du und dein Partner:in euch entweder extra nah am Waldweg platzieren, oder ihr könnt euer Schäferstündchen ein paar Hundert Meter in den Wald verlegen, wo ihr euch (fast) sicher sein könnt, dass euch Spaziergänger:innen nicht sehen können.
Was passiert, wenn du erwischt wurdest?
Auch wenn du beim Sex in der Öffentlichkeit erwischt wirst, heißt das noch lange nicht, dass eine Anzeige folgt. Denn nur, wenn die Beobachtenden ich von deiner sexuellen Handlung so sehr gestört fühlen, dass sie Anzeige erstatten, dann hast du dir Ärger eingebrockt. Hier geht es um eine Anzeige wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“.
Sex in der Öffentlichkeit: Hier kann man es machen
Auch wenn du jetzt weißt, dass Sex in der Öffentlichkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zur Anzeige gebracht werden wird, solltest du dennoch einige Vorkehrungen treffen. Bereite dich vor und denke ganz genau über den Ort des Schäferstündchens nach. Du solltest den Ort kennen, damit es hier keine Überraschungen gibt.
Sex am Arbeitsplatz
Sex am Arbeitsplatz klingt verrucht und verboten und ist wahrscheinlich gerade deswegen für viele Menschen so reizvoll. Tatsächlich ist es aber gar nicht verboten, mit Kolleg:innen ein wenig die Sau herauszulassen. Einvernehmliche sexuelle Handlungen sind arbeitsrechtlich absolut erlaubt. Natürlich solltest du dich nicht innerhalb deiner Arbeitszeit in die Besenkammer des Offices verziehen.
Solltest du bei Sex am Arbeitsplatz erwischt worden sein, wirst du also nicht unbedingt gekündigt, sondern es wird jeden Fall einzeln entschieden, ob eine Kündigung nötig ist. Es kann dir auf jeden Fall die Haut retten, ob du dich nach einer solchen Aktion entschuldigst und Reue zeigst oder nicht.
Pass auf beim Sex am Arbeitsplatz: Erwischt zu werden ist das eine. Eine ganz andere Hausnummer ist es, wenn du den Koitus in einem öffentlichen Raum innerhalb des Büros vollführst. Sollte das herauskommen, wird es sehr viel schwieriger zu argumentieren sein, dass du nicht erwischt werden wolltest. Eine Kündigung ist hier nicht auszuschließen.
Sex im Auto
Sex im Auto ist ein wenig tricky, denn der Sex wird ja erst dann wirklich heiß und lüstern, wenn er nicht bei dir in der Garage vollzogen wird, sondern draußen in der freien Wildbahn. Hier solltest du aber bitte ein Mindestmaß an Vorkehrungen treffen, damit man nicht direkt in deine Intimsphäre hineinschauen kann. So solltest du Sex im Auto auf einem vollgestopften Edeka- oder Aldiparkplatz am Samstagnachmittag vermeiden. Auf einem abgelegenen Waldweg in der Abenddämmerung ist er aber eine wunderbare Idee.
Sex im fahrenden Auto
Einer der umstrittensten Orte für Sex im Auto ist die Autobahn: Der oder die Fahrer:in kann sich ganz einfach durch den Beifahrenden einen leckeren Blowjob abholen. Tatsächlich ist dies aber ziemlich gefährlich. Zum einen ist der oder die Beifahrende dabei nur marginal vor einem Aufprall geschützt. Zum anderen kann der oder die Fahrer:in sich bei gutem Zungenspiel im fahrenden Auto keineswegs zu 100 % auf den Verkehr konzentrieren. So sexy Sex im fahrenden Auto auch klingen mag: „Bitte lasst es sein!“
Solltest du tatsächlich einen Unfall bauen, während du einen Blowjob bekommen oder erhalten hast, wird dich das Gericht aller Wahrscheinlichkeit nach eher in der Schuld sehen. Genauso wie es verboten ist, unter dem Einfluss von Drogen Auto zu fahren, ist es auch verboten, unter dem Einfluss von zu viel Geilheit Auto zu fahren.
Fazit: Sex in der Öffentlichkeit ja, aber nur unter Bedingungen
Tu dir selbst den Gefallen und versaue dir nicht den Sommer, indem du zur falschen Zeit am falschen Ort Sex hast. Solltest du dabei erwischt werden, kann das richtig auf dein Portemonnaie drücken oder dich sogar eine Gefängnisstrafe kosten. Koste deinen sexy Sommer ruhig aus, aber lege es nicht allzu sehr darauf an, immer noch einen draufzulegen.