Immer wieder wird Gärtner:innen empfohlen, im März und April noch vorsichtig mit der Aussaat und den Pflanzen allgemein umzugehen. Denn im Mai könnte es nochmal kalt werden – durch die sogenannten Eisheiligen. Doch wann sind die Eisheiligen? Wir haben uns angeschaut, was du bei der frostigen Angelegenheit beachten musst.
Die Eisheiligen: Was steckt dahinter?
Die Eisheiligen, auch Kalte Sophie genannt, haben einen festen Platz im Kalender. Jedes Jahr im Mai, wo es eigentlich schon immer sehr warm ist, wird das gute Wetter durch fünf Eisheilige in der Mitte des Monats unterbrochen. Die Kalte Sophie beendet die Phase, in der es noch einmal zu Bodenfrost kommen kann.
Beobachtet wird das Phänomen der sich wiederholenden Maifröste schon seit langer Zeit – um genau zu sein, schon seitdem Julius Cäsar das römische Reich regierte. Der im Jahr 45. v. Chr. eingeführte julianische Kalender wurde aber 1583 vom gregorianischen Kalender abgelöst, wodurch sich auch das Datum der Kalten Sophie und der Eisheiligen änderte.
Wann sind die Eisheiligen?
Die Eisheiligen kommen jedes Jahr pünktlich zum 11. Mai und sind am 15. Mai mit der Kalten Sophie beendet. Dieses Datum wurde aber erst 2020 etabliert, als eine Kaltfront über das Land zog und die ganze Woche über Nachtfrost mit sich brachte. Ein Jahr später sah dies ähnlich aus.
Allerdings ist in Zeiten des Klimawandels bezüglich des Wetters nie eine Gewissheit gegeben, weshalb der Mai 2022 völlig anders verlief als die Jahre davor. Die Eisheiligen könnten im Jahr 2022 sogar „Heißheilige“ genannt werden, weil sie eine erste Hitzewelle mit sich brachten. Mittlerweile sind die Kälteeinbrüche über den kompletten Mai verteilt und auch die Temperaturen schwanken von Jahr zu Jahr. Flächendeckener Nachtfrost kommt allerdings nur noch selten vor.
So entstehen die Eisheiligen meteorologisch gesehen
Natürlich muss es auch einen Grund für diesen Kälteeinbruch geben – und der ist, natürlich, meteorologisch bedingt. Dieses Ereignis entsteht durch das Zusammenwirken verschiedener Luftströmungen und Druckgebiete, die häufig in Mitteleuropa auftreten. Hier treffen warme Luftmassen aus südlicheren Regionen auf kühlere Luftmassen aus den nördlicheren Gebieten. Und das kann zu einem plötzlichen Temperatursturz führen.
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Für die meisten sind die Eisheiligen und die Kalte Sophie einfach nervig, aber für Landwirtschaftler:innen kann dieser Temperatureinsturz richtig problematisch werden, da empfindliche Pflanzen gefährdet sind und durch die vorausgehenden, höheren Temperaturen schon zum Wachsen und Gedeihen angeregt wurden.