Die Zufriedenheit im Job beeinflusst direkt die Lebensqualität, da die Arbeit auch den Alltag außerhalb des Büros prägt. Dabei hängt die Zufriedenheit der Beschäftigten stark von der Branche ab, in der sie arbeiten. Doch wo sind die glücklichsten Menschen angestellt? Der jährliche Glücksatlas zeigt, in welchen Branchen die Mitarbeiter am glücklichsten sind und wo eher weniger Zufriedenheit herrscht.
In dieser Branche arbeiten die zufriedensten Beschäftigten – laut Glücksatlas
Trockene Büroarbeit und 9-to-5-Jobs gelten selten als Traumberufe. Überraschenderweise sind jedoch die glücklichsten Menschen in der Finanz- und Versicherungsbranche zu finden, wie es aus dem SKL Glücksatlas 2023 hervorgeht, einer jährlichen Studie des Marktforschungsinstituts Ipsos. Kreativere Berufe wie Marketing, Kommunikation oder IT-Dienstleistungen schneiden weniger gut ab und landen nur auf dem zweiten Platz.
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In diesen Berufen sind die Deutschen am unglücklichsten
Seit 2011 analysieren Forscher die Zufriedenheit der Deutschen, wobei viele verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Dazu gehören unter anderem die Arbeitsbedingungen, das Einkommen, die Lebensumstände, die Familie und die Gesundheit. In der Studie wurden insgesamt 3.109 Personen in persönlichen Interviews befragt. Zusätzlich gaben rund 2.000 Deutsche im Alter von 18 bis 65 Jahren an, wie Inflation und der Ukraine-Krieg ihre Lebenszufriedenheit beeinflussen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Unterschiede in der Zufriedenheit zwischen den Berufsgruppen auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sind. Besonders unzufrieden waren Menschen aus sozialen Berufen, dem Bildungsbereich und dem Gesundheitswesen, wie Ärzte/Ärztinnen, Pfleger:innen, Sozialarbeiter:innen, Lehrer:innen und Erzieher:innen. Der Hauptgrund für die Unzufriedenheit scheint der hohe Zeitdruck und die damit verbundenen Arbeitsbedingungen zu sein. Rund 42 Prozent der Befragten aus diesen Bereichen berichteten, sich in ihrem Beruf oft gehetzt zu fühlen.
Alle Plätze im Überblick
Alle Plätze der Studie findest du hier. Dabei wird Lebenszufriedenheit im SKL Glücksatlas 2023 auf einer Skala von 0 („ganz und gar nicht zufrieden“) bis 10 („völlig zufrieden“) gemessen:
- Finanzen und Versicherungen, Grundstücks- und Wohnungswesen – 7,06
- Information und Kommunikation – 6,94
- Öffentliche Verwaltung – 6,88
- Baugewerbe-, Energie- und Wasserversorgung, Verkehr und Lagerei – 6,81
- Verarbeitendes Gewerbe, Land- und Fortwirtschaft, Fischerei, Bergbau – 6,5
- Gesundheits- und Sozialwesen – 6,47
- Freiberufe, Kunst, Unterhaltung und Erholung – 6,44
- Erziehung und Unterricht – 6,33
- Handel und Gastgewerbe – 6,32
Die Branchen, die am unteren Ende der Zufriedenheitsskala landen, zeichnen sich nicht nur durch niedrigere Gehälter aus. Auch Jobs mit viel Kundenkontakt oder körperlicher Arbeit tragen oft zu einer geringeren Zufriedenheit bei. Am stärksten jedoch beeinflussen Faktoren wie Geschlecht, Alter und die Möglichkeit, die Arbeitszeit flexibel zu gestalten.
Zufriedenheit hat in den letzen Jahren abgenommen
Die Zufriedenheit der Arbeitnehmenden in Deutschland hat in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen. Dies zeigt eine Studie der Beratungsfirma EY. Laut den Expert:innen sind lediglich etwa 31 Prozent der Beschäftigten vollkommen zufrieden mit ihrem Job. Vor zwei Jahren lag dieser Wert noch bei rund 49 Prozent. Eine mögliche Ursache dafür könnte die gestiegene Arbeitsbelastung sein.
Am zufriedensten sind weiterhin Menschen in Führungspositionen: Mit 55 Prozent empfindet mehr als die Hälfte der Top-Managerinnen und -Manager ihre Arbeit als erfüllend. Dicht dahinter liegen die Auszubildenden mit einer Zufriedenheitsquote von 54 Prozent.
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