Du denkst über eine Solaranlage fürs Dach nach? Pass auf: Wenn Wirtschaftsministerin Katherina Reiche ihre Pläne durchsetzt, ändert sich einiges – vor allem bei neuen privaten Anlagen. Die Zeiten der festen Einspeisevergütung könnten bald vorbei sein. Das bedeutet: Was viele als sichere Investition sahen, wird unsicherer.
Lesetipp: Heizungsgesetz: Merz‘ große Reform – darauf müssen sich Millionen einstellen
Reiche: Ende der fixen Einspeisevergütung
Bundeswirtschafts- und Energieministerin Reiche (CDU) will die fixe Einspeisevergütung für neue Photovoltaikanlagen abschaffen, wie t-online.de berichtet. Bestandsanlagen genössen nach ihren Angaben dabei Bestandsschutz.
Laut dem Monitoringbericht zur Energiewende seien die Kosten im System zu hoch geworden und die Belastung für Verbraucher*innen und Wirtschaft wachse – ein Grund, weshalb Reiche die Förderung neu ordnen möchte.
Ende der Solarförderung: Wer ist betroffen?
Neue private Solaranlagen: Wenn du gerade planst, eine PV-Anlage zu bauen, solltest jetzt genau lesen. Für diese könnte die Förderung deutlich weniger attraktiv werden.
Kleine/- günstige Anlagen sind besonders betroffen, weil Reiche betont, viele dieser Anlagen würden sich mittlerweile auch ohne Förderung rechnen. Bestandsanlagen seien (so der aktuelle Stand) vom Wegfall der Einspeisevergütung ausgenommen – sie behielten weiterhin ihre festgelegte Vergütung.
Welche Alternativen und Modelle gibt es?
Reiche schlägt demnach eine Direktvermarktung als Pflicht vor: Neue Anlagen sollten Strom nicht mehr automatisch ins Netz einspeisen zu garantierten Preisen, sondern sich stärker dem Marktpreis unterwerfen. Differenzverträge (Contracts for Difference, CfDs) würden als mögliche Alternative diskutiert. Diese sollten Preisschwankungen ausgleichen: Läge der Marktpreis unter dem festgelegten Niveau, zahle der Staat die Differenz; bei höheren Marktpreisen müsse gegebenenfalls an den Staat zurückgezahlt werden.
Kritik & Warnungen aus der Branche
Experten warnen: Ohne Einspeisevergütung sinke die Attraktivität vieler privater Projekte stark. Vor allem Hausdächer könnten leer bleiben – der Solarausbau droht zu stagnieren, so die WAZ.
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar) warne, dass Arbeitsplätze in Gefahr seien und bestehende Investitionen unsicher werden könnten, schreibt die Zeitung für Kommunalwirtschaft (ZfK).
Umweltverbände und Oppositionsparteien fürchteten, dass ohne attraktive Förderung die Bürger*innen weniger bereit seien, in Solarenergie zu investieren, was die Klimaziele gefährden könnte, so infranken.de.
Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.
Was musst du jetzt tun kannst
Wenn du überlegst, eine PV-Anlage zu installieren, solltest du schnell handeln, bevor die neuen Regeln greifen: Denn alte Förderbedingungen sind oft attraktiver. Prüfe Alternativen wie Eigenverbrauch & Speicherlösungen, da diese in den neuen Modellen wichtiger sein werden.
Verfolge weitere Förderinstrumente aufmerksam, z. B. CfDs, Direktvermarktung oder differenzierte Vergütungen. Prüfe, ob du in einer Region wohnst, in der Netzausbau oder Stromnetz Engpässe problematisch sind – denn das kann beeinflussen, wie rentabel deine Anlage wird.

