Stell dir vor, du gehst in eine Apotheke und bekommst mit, dass der bzw. die Apotheker:in einem Kind Anti-Aging-Cremes empfiehlt. Klingt crazy, oder? Genau das passiert zur Zeit jedoch fast täglich, auf Plattformen wie TikTok und Instagram. Sogenannte „Skinfluencer“ – also Influencer, die sich als Hautexperten ausgeben – trichtern Kindern ein, dass sie ein bestimmtes Anti-Aging-Produkt brauchen, damit ihre Haut möglichst lange jung bleibt.
In Schweden hat die Apothekenkette „Apotek Hjärtat“ nun auf den gefährlichen Trend reagiert und ein Mindestalter für den Kauf von Anti-Aging-Produkten eingeführt.
Anti-Aging-Creme verboten für Kinder unter 15 Jahren
Es ist ein Trend, der Aufsehen erregt: Kinder, kaum älter als 10 Jahre, sind auf der Suche nach der perfekten Haut. Getrieben von „Skinfluencern“ auf Plattformen wie TikTok, die eine jugendlichere Haut versprechen.
Aber was bedeutet ein Mindestalter für Anti-Aging-Produkte nun? Die Firma „Apotheke Hjärtat“, die rund 390 Apotheken in Schweden betreibt, hat beschlossen, dass Kinder unter 15 Jahren diese Produkte nur noch mit Zustimmung ihrer Eltern oder bei Vorliegen einer Hauterkrankung erwerben dürfen.
Kauf von Anti-Aging-Cremes bei Kindern nimmt Europa weit zu
Nicht nur in Schweden scheinen sich immer mehr Kinder für Anti-Aging-Cremes zu interessieren. In Großbritannien sollen sogar bereits 10-Jährige nach den Produkten greifen. Das berichtet die britische Zeitung „Guardian“.
Die Datenplattform Statista schätzt, dass der Jahresumsatz mit Hautpflege für Babys und Kinder in den USA bis 2028 auf mehr als 570 Millionen Dollar steigen wird. Das wäre ein Plus von 26 Prozent gegenüber 2023.
Experten warnen vor dem gefährlichen Trend
Experten warnen vor dem gefährlichen Anti-Aging-Trend, denn er birgt Risiken: Die Produkte seien für erwachsene Haut gemacht und können physische Schäden für die Haut von Kinder und Teenager mit sich ziehen. Hinzu kämen mögliche psychologische Risiken, wie eine Schädigung des Selbstwertgefühls.
Annika Svedberg, Apothekerin bei Apotek Hjärtat, und Monika Magnusson, Geschäftsführerin, sind sich einig: „Fortgeschrittene Hautpflege, die etwa darauf abzielt, Falten zu reduzieren und einen gleichmäßigeren Hautton zu erzielen, ist nichts, was ein Kind braucht“, so Svedberg. Die Altersbeschränkung ermögliche es dem Unternehmen, mit Kindern und Eltern ein Gespräch über gesunde Hautpflege zu führen.
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