Die Inflation klettert weiter in die Höhe: Nicht nur Energie wird in Deutschland immer teurer, auch im Supermarkt ist der Preisanstieg deutlich spürbar. Besonders von Armut betroffene Menschen, also vor allem jene, die Hartz 4 beziehen, müssen darunter leiden.
Der Lage der Hartz 4-Empfänger:innen wird immer prekärer, worauf nun ein Mitglied der Linkspartei mit dringenden Worten reagiert.
Hartz-4 und was davon übrig bleibt
Wie viel steckt in Hartz 4?
Die Sätze für Hartz 4 und die Grundsicherung im Alter wurden zu Beginn des Jahres um 0,76 Prozent erhöht. Dieser Wert bedeutet in der Praxis, dass Erwachsene drei Euro und Kinder zwei Euro mehr bekommen. Dazu kommen verschiedene Maßnahmen in Form von Entlastungspaketen, wie die zusätzliche Zahlung von 20 Euro im Monat für Kinder in der Grundsicherung sowie Einmalzahlungen.
Diese Leistungen reichen jedoch nicht aus, um die Inflation abzufedern, sondern verpuffen angesichts der steigenden Kosten.
Welche Auswirkungen hat die Inflation auf Hartz 4?
Was bedeutet das konkret für Harzt-4 Empfänger:innen? Wohl kaum ein Faktor hat für die Hartz 4-Empfänger:innen so großen Einfluss darauf, ob das Geld zum Leben reicht, wie ihr Familienstand.
Während viele Alleinstehende zufrieden sind mit dem, was sie bekommen, berichten Familien immer wieder, dass sie kaum über die Runden kommen. Kinder bekommen nicht den vollen Satz, für 6- bis 13-Jährige werden monatlich 296 Euro gezahlt. Das Kindergeld wird angerechnet.
Hartz 4 für Kinder: 3,59 € pro Tag
Felix Schulz ist Gründer einer Agentur für politische Kommunikation und arbeitet für die Partei Die Linke. In einem Video rechnet er das verfügbare Geld für Hartz 4 Empfänger:innen pro Tag runter und kommt, auf 3,59 €, die Empfänger:innen pro Tag für die Versorgung ihrer Kinder zu Verfügung haben.
Seinen Ärger schreibt er vor allem den anderen Parteien zu, die sich gegen eine Erhöhung von Hartz 4 aussprechen. Gleichzeitig bekommen sie immer höhere Diäten ausgezahlt und verlieren oft den Bezug zu den normalen Lebenshaltungskosten, vor allem in Zeiten der Inflation.
So viel wie ein kleiner Salat in der Kantine pro Tag
Er vergleicht den Tagessatz, mit dem Preis eines kleinen Salates in der Kantine des Bundestags. Somit unterstellt er Abgeordnet:innen, zu wissen, wie wenig man mit diesem Geld täglich tun kann und trotzdem gegen die Erhöhung des Beitrages zu stimmen.
Bürgergeld soll Veränderung bringen
Künftig soll es den Beziehern der Leistungen nicht mehr so schwer gemacht werden. Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD) hat den entsprechenden Gesetzentwurf im Juli vorgelegt. Ab 1. Januar soll dieser in Kraft treten und Hartz 4 durch das neue Bürgergeld abgelöst werden. Bundestag und Bundesrat müssen dem nur noch zustimmen.