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Mindestlohn von 15 Euro: So viele Deutsche halten ihn für angemessen

Vertreter:innen von Gewerkschaften, der Linken und den Grünen fordern einen Mindestlohn von 15 Euro. Die Mehrheit der Deutschen befürwortet diese Forderung.

Ein 10-Euro-Schein und ein 5-Euro-Schein.
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Ver.di-Chef und die Grünen haben sich der Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn von 15 Euro angeschlossen. Eine Umfrage im Auftrag des Spiegels offenbart nun, dass auch die Mehrheit der Deutschen eine kräftige Erhöhung des Mindestlohns begrüßen. Alle Zahlen im Überblick.

Umfrage: Mehrheit der Deutschen sind für einen Mindestlohn von 15 Euro

Gemäß einer Umfrage im Auftrag des Sterns sprechen sich die meisten Deutschen für eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde aus. Laut der Umfrage unterstützen 57 Prozent der Befragten eine solche Anhebung. 38 Prozent würden jedoch bei der geplanten Erhöhung von 12,41 Euro auf 12,82 Euro Anfang 2025 bleiben, während fünf Prozent keine Meinung äußerten.

Bei ihrer letzten Sitzung beschloss die Mindestlohnkommission, den Mindestlohn ab Januar 2025 von 12,41 Euro auf 12,82 Euro zu erhöhen, obwohl die Arbeitnehmerseite von der Arbeitgeberseite überstimmt wurde. Politiker:innen von SPD und den Grünen, Gewerkschaften sowie der Wirtschaftsexperte Achim Truger setzen sich nun für eine Anhebung des Mindestlohns auf mindestens 14 Euro pro Stunde oder höher ein.

Meinungsunterschiede zwischen den Anhänger:innen verschiedener Parteien

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass es große Meinungsunterschiede zwischen den Anhänger:innen verschiedener Parteien zu diesem Thema gibt. Eine klare Mehrheit der Wähler der SPD (64 Prozent), der Grünen (62 Prozent), der AfD (56 Prozent) und des Bündnisses Sahra Wagenknecht (67 Prozent) befürwortet eine Erhöhung auf 15 Euro. 

Im Vergleich dazu sind die Unterstützer:innen der Union (42 Prozent) und der Liberalen (35 Prozent) deutlich zurückhaltender. Die Wähler:innen der CDU/CSU halten zu 53 Prozent die geplante Erhöhung auf 12,82 Euro für ausreichend, während 62 Prozent der FDP-Wähler:innen dieser Ansicht sind.

Hessens Ministerpräsident kritisiert Debatte um Mindestlohnerhöhung

Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) bezeichnete die Debatte über den Mindestlohn von SPD und Grünen als ein falsches Signal zur falschen Zeit. Rhein erklärte gegenüber den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND), dass Deutschland derzeit an der Spitze der Belastungen liege, aber das Wachstum am Ende stehe. „Das müssen wir wieder ändern, ansonsten fehlt unseren Unternehmen das Geld für Investitionen und auch für höhere Löhne“, betonte der hessische Regierungschef.

Der CDU-Politiker betonte, dass die Mindestlohnkommission bewusst unabhängig von politischem Einfluss agiere und dass dies auch weiterhin so bleiben solle. Er unterstützte die Vorstellung, dass die Festlegung von Löhnen und Tarifen in den Händen der Sozialpartner, nicht des Staates, liegen sollte.