Viele Menschen warten jedes Jahr auf die sogenannte Renteninformation. Ein Informationsschreiben der Deutschen Rentenversicherung, in welcher Angaben zur Rentenhöhe gemacht werden und weitere Hinweise rund um Vorsorge, Sicherheit und Co. stehen. Doch wie genau ist diese Renteninformation und kann man sich auf die Beiträge, welche in dieser abgebildet sind, auch verlassen? Wir haben uns das Ganze mal genauer angeschaut.
Diese Menschen bekommen die Renteninformationen
Zuerst stellt sich natürlich die Frage, wer die Renteninformation überhaupt bekommt und ab wann diese bei einem eintrudelt. Grundsätzlich bekommt jeder dieses Schreiben, der mindestens 27 Jahre alt ist – und mindestens fünf Jahre lang Beiträge zur gesetzlichen Rente gezahlt hat. Selbst muss man sich übrigens nicht um diese Information kümmern, denn diese wird jedes Jahr automatisch verschickt.
Bei Betriebsrenten gibt es allerdings zwei Möglichkeiten. Erwirbst du Ansprüche über eine Pensionskasse, Pensionsfonds oder eine Direktversicherung, erhältst du die Unterlagen ebenfalls in einem jährlichen Abstand. Bei Unterstützungskassen oder Direktzusagen ist eine solche Pflicht allerdings nicht vorhanden. Arbeitnehmer:innen haben trotzdem Anspruch auf eine Rentenberechnung, welche sie gegenüber ihrem/r Arbeitgeber:in geltend machen müssen, so Klaus Stiefemann von der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung laut T-online.
Was steht in den Renteninformationen?
Die Renteninformation ist primär dafür da, einen Überblick über die bisher erworbenen Rentenansprüche zu geben. Sie spiegeln also deinen Status wider. Außerdem können dir die Unterlagen einen Aufschluss zum Beginn der Altersrente und der Höhe der Zahlung, die du erwarten kannst, geben. Diese Faktoren hängen aber von der Regelaltersgrenze ab. Damit siehst du also, wie hoch deine Rente sein könnte.
Neben diesen Informationen findest du auch Aussagen über die Geldsumme, die du bei Erwerbsminderung bekommen würdest. Diese Berechnungen basieren auf Daten, die auf deinem individuellen Versicherungskonto gespeichert sind.
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Was steht NICHT in der Renteninformation?
Allerdings gibt es bestimmte Dinge, die nicht in der Renteninformationen stehen. Dazu zählen zum Beispiel die Informationen, ob du womöglich Steuern zahlen musst und wie hoch die Beiträge für deine Kranken- und Pflegeversicherungen sind. Zudem findest du keine Angaben darüber, wie hoch die Abschläge wären, wenn du früher in Rente gehen möchtest.
Wie zuverlässig sind die Angaben in der Renteninformation?
Die Deutsche Rentenversicherung und auch Betriebs- und Privatrentenanbieter arbeiten mit Hochrechnungen, die auf Grundlage der bisherigen oder der erwarteten Entwicklung gemacht wurden. Dies bedeutet, dass die Zahlen nicht hundert Prozent sicher sind.
Aufgrund dessen solltest du die Zahlen in der Renteninformation auch nur als eine Art Anhaltspunkt sehen. Die sogenannte Rentenauskunft gibt hingegen zuverlässigere und genauere Informationen, genauso wie auch der Rentenbescheid dies tut.
Was ist der Unterschied zwischen Renteninformation, Rentenauskunft und Rentenbescheid?
- Renteninformation: Diese erhältst du ab dem 27. Lebensjahr jedes Jahr, unter der Voraussetzung, dass du schon mindestens fünf Jahre lang in die gesetzliche Rente eingezahlt hast. Hier findest du grundsätzliche Informationen über getätigte Zahlungen und eine Prognose zur Höhe deiner Rente.
- Rentenauskunft: Diese erhältst du ab dem 55. Lebensjahr und ersetzt die Renteninformation. Die Rentenauskunft erhältst du nur alle drei Jahre bis zum Renteneintritt. Hier bekommst du Informationen über getätigte Beiträge und gesammelte Entgeltpunkte (Rentenpunkte), die anzeigen, wie hoch deine Rente ist. Zudem erfährst du, mit welchem Alter du frühestmöglich in Rente gehen kannst und wie hoch die Abschläge für deine Rente sind. Auch ein regulärer Eintrittstermin in die Rente steht in diesem Schreiben.
- Rentenbescheid: Dieses Schreiben erhältst du, wenn du einen Antrag auf gesetzliche Rente gestellt hast. Dort findest du die Höhe deiner Rente, welche Krankenversicherung du während deiner Rente haben wirst und welche Beiträge für die Berechnung deiner Rente berücksichtigt werden.
Was genau stellt man mit der Renteninformation an?
Wenn deine Renteninformation bei dir eingeflattert ist, solltest du diese genau prüfen, um herauszufinden, ob in Sachen Altersvorsorge Handlungsbedarf besteht. Außerdem kannst du hier schauen, ob alle Zeiten gespeichert wurden, die direkt oder indirekt für die Rente mitzählen. Dazu gehören unter anderem Berufsausbildung, Studium, Praktika, Bezug von Arbeitslosengeld oder auch der Unterhalt.