Hattest du schonmal das Gefühl, dass du aufgrund deines Namens einen Job nicht bekommen hast? Tatsächlich kann das sein, denn Forschungen haben ergeben, dass der Name durchaus eine Rolle bei Personaler:innen spielt. Welche Namen bei der Jobsuche eine besonders gute Chance haben, erfährst du hier.
Jobsuche: Diese Namen lesen Personaler:innen gerne
Der Diplom-Psychologe Prof. Dr. Uwe P. Kanning hat gegenüber der Wirtschaftswoche verraten, welche Namen Personaler:innen besonders gerne lesen. Tatsächlich gilt: Je simpler, desto besser. Namen wie Julia Müller und Klaus Meier sind sehr gebräuchlich und bringen Personaler:innen nicht ins Stutzen. Kompliziertere Namen, die beispielsweise ein C, X oder Y beinhalten, lassen sich nicht so einfach lesen und führen unterbewusst zu einer Irritation. Er erklärt dies mit dem Ähnlichkeits-Attraktivitäts-Effekt, welcher besagt, dass Dinge und Menschen, die uns ähnlich sind, positiver aufgefasst werden.
Vielleicht kennst du dieses Phänomen, wenn du neue Menschen kennenlernst. Wenn sie aus der gleichen Stadt oder dem gleichen Bundesland kommen, fühlst du dich ihnen bestimmt direkt verbundener und sie sind dir sympathischer.
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Sind Personaler:innen rassistisch?
Es ist außerdem bewiesen, dass Namen, die auf einen Migrationshintergrund verweisen, eher negativ bewertet werden. Dies liegt ebenfalls an dem Ähnlichkeits-Attraktivitäts-Effekt. Deshalb kann man jedoch nicht allen Personaler:innen Rassismus vorwerfen. Es ist zunächst ein Prozess, der im Unterbewusstsein abläuft. Natürlich kommt es dann darauf an, wie man sich verhält. Lädt man die Person trotz guter Qualifikationen nicht ein oder erschwert ihnen die Jobsuche, ist Rassismus definitiv im Spiel.
Es ist nun mal bis heute so, dass unsere Gesellschaft von unterbewusstem Rassismus durchzogen ist. Niemand kann sich davon frei machen. Es ist allerdings elementar wichtig, dass man sich von diesen eingebrannten Gedankenstrukturen nicht leiten lässt, sondern jedem Menschen die gleiche Chance gibt.
Namen spielen schon in der Grundschule eine Rolle
Forschende der Universität Oldenburg haben herausgefunden, dass schon in der Grundschule Vornamen eine Rolle spielen. Grundschullehrer:innen wurden anonym befragt, welche Namen sie positiv und welche eher negativ bewerten. Heraus kam, dass Namen wie Charlotte, Sophie, Marie, Hannah, Alexander, Maximilian, Simon, Lukas oder Jakob als freundlich, leistungsstark und verhaltensunauffällig wahrgenommen werden. Namen wie Chantal, Mandy, Angelina, Kevin, Justin oder Maurice gelten jedoch eher als leistungsschwach und verhaltensauffällig.
Dass es sich bei den positiv konnotierten Namen fast ausschließlich um traditionell deutsche Namen handelt, ist ein Effekt, der den Ähnlichkeits-Attraktivitäts-Effekt nochmal unterstreicht. Dass dies allerdings auch eine Form des strukturellen Rassismus ist, sollte ebenfalls allen bewusst sein.