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Probezeitverlängerung: 5 Gründe, warum deine Probezeit verlängert wird

Eine Probezeitverlängerung hat nicht unbedingt etwas mit deiner Arbeitsweise zu tun. Wann sie Sinn macht & welche Gründe dazu führen können, verraten wir dir hier.

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Probezeitverlängerung: Wann macht eine Verlängerung der Probezeit Sinn? Foto: IMAGO / Westend61

Beginnst du einen neuen Job, dann wirst du meist eine Probezeit haben. Sie dient dazu, sich kennenzulernen und die Zusammenarbeit auszutesten. Es wird darauf geachtet, wie du dich in deinem Arbeitsumfeld eingibst, wie du dich mit deinen Kolleg:innen verstehst und welche beruflichen Erfolge du einbringst – und in bestimmten Situationen wird sogar eine Probezeitverlängerung in Erwägung gezogen. Wir erklären dir, wann sie Sinn macht und warum du dir deshalb keine Sorgen machen musst.

Die Kündigungsfrist verkürzt sich

Vorteilhaft an der Probezeit ist, dass du innerhalb von zwei Wochen kündigen kannst – ohne Grund. Der Nachteil, dass auch dein Chef das Arbeitsverhältnis auf die gleiche Weise beenden kann. Bedeutet: Ist einer von beiden unzufrieden, ist eine Kündigung meist die Folge. Laut § 622 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) ist klar festgelegt, dass die Probezeit eine Dauer sechs Monaten hierbei nicht überschreiten darf und das Arbeitsverhältnis innerhalb von zwei Wochen gekündigt werden kann. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, die eine Probezeitverlängerung erlauben.

Wenn in deinem Vertrag eine Probezeit von drei Monaten vereinbart ist, dann ist eine Verlängerung auf sechs Monate möglich. Du musst dem jedoch zustimmen und dein Arbeitgeber:in kann nicht einfach so deine Probezeit verlängern. Je nach Situation kann die Verlängerung jedoch für dich von Vorteil ein. Will ein:e Arbeitgeber:in die Probezeit verlängern, dann gibt es häufig noch Unklarheiten. Würdest du die Verlängerung der Probezeit dann verhindern, ist es wahrscheinlich, dass du gekündigt wirst. Die Verlängerung kann also auch eine echte Chance sein und es dir ermöglichen, dich noch einmal zu beweisen.

Welche Gründe können zu einer Probezeitverlängerung führen?

Fragst du dich jetzt, welche Gründe deinen Arbeitgeber oder deine Arbeitgeberin zweifeln lassen können? Dann kommen hier fünf Situationen, aus denen eine Probezeitverlängerung folgen kann.

Diese Gründe führen häufig zu einer Verlängerung der Probezeit.
  • Ein Grund für die Probezeitverlängerung kann eine unsichere Auftragslage sein. Sie kann dazu führen, dass dein:e Arbeitgeber:in nicht weiß, ob er oder sie dich weiterhin beschäftigen kann.
  • Du warst längere Zeit krank und deinem Arbeitgeber oder deiner Arbeitgeberin fällt es schwer die Arbeit zu bewerten.
  • Du hast einen neue:n Vorgesetzte:n bekommen, der oder die sich noch kein Bild von deiner Arbeitsweise machen konnte.
  • Dein:e Arbeitgeber:in hatte noch keine Zeit deine Leistungen zu bewerten.
  • Eine Bewertung ist noch nicht möglich, weil du mehr Zeit für die Einarbeitung brauchst.

Eine Probezeitverlängerung ist daher in bestimmten Situationen sinnvoll und kann auch für dich vorteilhaft sein.

wmn Tipp: Toxische Arbeitskolleg:innen machen dir das Leben schwer? Hier erfährst du wie du mit ihnen umgehen kannst. Außerdem: Dich überkommen bei der Arbeit die Emotionen? Keine Sorge, denn Gefühle musst du nicht unterdrücken.

3 Tipps, damit du gut durch die Probezeit kommst

Zu Beginn deines neuen Jobs ist alles neu und natürlich fehlen dir noch die fachlichen Fähigkeiten. Dennoch kannst du einiges tun, um positiv aufzufallen.

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Kennst du schon unseren Wein & Weiber Podcast? In dieser Folge erfährst du, was du gegen Stress tun kannst und warum Pausen wichtig sind.

1. Tipp: Der erste Eindruck zählt

In der ersten Phase ist es wichtig, dass die Rahmenbedingungen und das Zwischenmenschliche stimmt. Zeige daher Interesse, wenn dich Kolleg:innen einarbeiten, stelle fragen und bedanke dich für ihre Zeit. Im Gegenzug kannst du deine Hilfe anbieten, wenn es um Aufgaben geht, die du bereits übernehmen kannst. Mit Pünktlichkeit, Höflichkeit und freundlichem Verhalten kannst du schon ordentlich Sympathiepunkte sammeln.

2. Tipp: Finde das richtige Zwischenmaß

Gerade am Anfang solltest du nicht bei allem Vorpreschen und ständig neue Ideen einbringen. Stattdessen teste dich langsam heran und schaue, wie offen dein:e Chef:in und Kolleg:innen für neue Ansätze und Ideen sind. Viele freuen sich über jemanden, der frischen Wind reinbringt. Jedoch kann sich zu viel Eigeninitiative auch negativ auswirken. Schließlich willst du auch nicht als Besserwisser dastehen. Das gilt im Übrigen auch für deinen alten Job. Habt ihr dort konstruktivere Ideen oder Strategien entwickelt, dann erwähne dies in der ersten Zeit erst einmal nicht.

3. Tipp: Sei Aufmerksam und Kritikfähig

In der Probezeit ist es wichtig, dass du ehrliches Feedback und sachliche Kritik annimmst. Beides solltest du als Chance betrachten und dich dafür bedanken. Es wird dir dabei helfen, dich an deinem neuen Arbeitsplatz besser zurechtzufinden und dich einzuleben. Außerdem ist es ratsam, bei Meetings, Kundenterminen oder Telefonaten genau hinzuhören. So kannst du viel über die Arbeitsabläufe und Gepflogenheiten deines neuen Arbeitgebers oder deiner neuen Arbeitgeberin mitnehmen – ohne, dass du jede zwei Sekunden deine Kolleg:innen um Rat fragen musst. Kleiner Tipp: Schaue dir auch unseren Artikel über das Annehmen von Kritik an.

Auch interessant: Du bist noch in der Probezeit? Wir verraten dir, warum Nein sagen im Job auch jetzt schon wichtig ist.

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Fazit: Eine Probezeitverlängerung kann für dich auch Vorteile haben

Im ersten Augenblick klingt eine Probezeitverlängerung eher negativ, schließlich scheint dein:e neue:r Arbeitgeber:in noch nicht von dir überzeugt zu sein – ganz so stimmt das jedoch nicht. Warst du eine längere Zeit krank oder ist die Auftragslage gerade schwierig, dann kann die Probezeitverlängerung eine echte Chance sein oder dich davor bewahren, dass du nach ein paar Monaten aus finanziellen Gründen gekündigt wirst. Verzweifel daher nicht, wenn dein Chef oder deine Chefin eine Verlängerung der Probezeit vorschlägt, sondern siehe die Verlängerung als Chance und nehme die Herausforderung an.

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