Events für Start-ups gibt es viele: Aber wie vielfältig sind die eigentlich? Überwiegend ist die Start-up-Szene in Deutschland auch im Jahr 2024 vor allem eines: männlich und weiß. In ganz Europa gehen laut Gründerszene nur 0,5 Prozent des Venture Capitals an Schwarze Gründer:innen – es wird also extrem selten in ihre Ideen investiert. Damit verpasst die Wirtschaft in Deutschland einiges an Innovation und Fortschritt. Das zu ändern, hat sich das Projekt AiDiA zur Aufgabe gemacht und nun das erste afrodeutsche Start-Up-Pitch-Event ins Leben gerufen. Du kannst live dabei sein!
Was macht AiDiA eigentlich?
AiDiA ist ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Verein BOLDLY e.V. entstanden ist, mit dem Ziel, afrodeutsche Unternehmer:innen zu vernetzen und zu stärken. Vor allem aber auch, um ihren Ideen Sichtbarkeit zu verleihen – und People of Color als Entrepeneur:innen in der deutschen Wirtschaft nachhaltig zu etablieren.
„Grundsätzlich finde ich es gut, dass es diesen Trend gibt und mehr Aufmerksamkeit auf Diversity gerichtet wird. Kritisch sehe ich es aber, wenn das Engagement nicht authentisch und nachhaltig ist. Unternehmen sollten nicht nur kurzfristig Gelder freimachen, sondern Strategien für einen langfristigen Impact entwickeln„, erklärt Gründungsmitglied und Geschäftsführerin von AiDiA Irene Aniteye im Interview mit Gründerszene.
Denn der Zugang zu Fördermitteln und Know-how fehlt entweder vollständig oder wird nur unter erschwerten Bedingungen gewährt. Genau hier setzt AiDiA an.
Initiatorin von AiDiA: „Wir müssen das machen“
Das Team rund um Lucy Larbi bietet Unternehmer:innen mit afrodeutschem Hintergrund Ressourcen und Unterstützung, um ihre innovativen Ideen zum Leben zu erwecken und zu skalieren. Initiatorin des Projekts AiDiA, Lucy Larbi, erklärt ihre Mission folgendermaßen:
„Wir wollen die “kritische Masse” erhöhen. Wir wollen Schwarzen Menschen über Exzellenz und Leistung eine Bühne geben. Die Hürde für unsere Zielgruppe, eine Führungskraft oder Gründer:in zu werden, ist größer. Wir müssen das machen, damit Chancengleichheit wirkt. Aber unsere Idee ist es, unser Vorhaben und Team obsolet zu machen.“
Komm zum größten afrodeutschen Start-up-Event von AiDiA
Für den Wettbewerb sind 60 Bewerbungen von mutigen und ambitionierten Gründer:innen eingegangen – darunter 23 Female Founder. Sie alle haben ihre besten Ideen mit viel Herzblut präsentiert und am 7. September ist es so weit: Die acht besten treten beim Finale auf die große Bühne und haben die Chance auf beachtliche Preisgelder in Höhe von 53.000 Euro und viele weitere wertvolle Gewinne, mit denen sie ihr Business voranbringen können. Voraussetzungen: Mut, innovative Ideen und mindestens ein Gründungsmitglied mit afrodeutschem Hintergrund.
Auch wenn nicht alle Teilnehmenden den ersten Platz belegen können: Sie alle gewinnen mit dem Wettbewerb von AiDiA an wertvoller Erfahrung und vor allem ein starkes Netzwerk. Das bestätigt auch Sarah Bunne, Gründerin des female- und black-owned Start-ups IVY POW, die neben dem gewonnenen Preisgeld aus ihrer Teilnahme vor allem den Gewinn an Sichtbarkeit für ihr Unternehmen betont. Die Gründerin des deutsch-ghanaischen Start-ups Ohemaa Green Housing (OGH), Augustina Bruwaah Busiah, spricht von AiDiA als starkem Partner, der kontinuierlich neue Türen öffnet.
Willst du von der ersten Stunde an dabei sein, in der die nächsten „Shooting Stars“ geboren werden? Dann sichere dir jetzt schnell dein Ticket für das große Finale am 7. September im Emporio Tower in Hamburg.
Warum braucht es ein Projekt wie AiDiA?
Es gibt zahlreiche Start-up-Events, aber der Bedarf an Unterstützung speziell für Schwarze Gründer:innen ist laut AiDiA hoch. Das kann verschiedene Gründe haben:
- Mangelnde Vielfalt und Sichtbarkeit: Wenn Schwarze Menschen bei vergangenen Pitch-Events oder in der Unternehmensführung nicht repräsentiert waren, könnte das Gefühl entstehen, dass ihre Stimmen und Perspektiven nicht geschätzt werden.
- Erfahrungen mit Diskriminierung: Erfahrungen mit Diskriminierung oder Vorurteilen in der Geschäftswelt könnten dazu führen, dass Schwarze Menschen zögern, an Pitch-Events teilzunehmen. Aus Angst vor unfairer Behandlung oder mangelnder Chancengleichheit.
- Mangelnde Diversität bei den Juror:innen: Wenn die Jury oder die Bewertenden der Pitch-Veranstaltung selbst nicht vielfältig zusammengesetzt sind, können Schwarze Teilnehmer:innen das Gefühl haben, dass ihre Ideen und Projekte nicht fair bewertet werden.
- Schlechte Marketingansprachen: Eine schlechte oder nicht inklusive Marketingansprache kann dazu führen, dass sich Schwarze Menschen für Pitch Events nicht angesprochen fühlen.
Es gibt noch viel zu tun: auch in der modernen Gründer:innen-Szene
Dass ein spezielles Event für Start-up-Gründer:innen mit afrodeutschem Hintergrund notwendig ist, gibt uns zu denken. Auch AiDiA-Initiatorin Lucy Larbi wünscht sich, dass ihre Arbeit nicht notwendig wäre und legt sich für dieses Ziel ordentlich ins Zeug:
„Unsere Mission bleibt gleich: innovative Ideen und unternehmerische Talente zu fördern, die oft übersehen werden. Durch AiDiA bieten wir eine Plattform, die wirtschaftliche Relevanz und Präsenz schafft, und so einen Raum für neue wirtschaftliche Chancen und Entwicklungen in Deutschland eröffnet. Mein Ziel ist es, eine Zukunft zu gestalten, in der unternehmerische Exzellenz im Vordergrund steht und jede:r die Chance hat, zu glänzen – unabhängig von seinem Hintergrund.“
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