Veröffentlicht inFamily

5 körperliche Skills, die Kinder heute kaum noch lernen – und warum das ein echtes Problem ist

Viele Kinder lernen heute kaum noch grundlegende körperliche und alltagspraktische Fähigkeiten. Und das wird spätestens im Erwachsenenalter zum echten Problem. Die 5 wichtigsten Skills, und wie du sie fördern kannst.

DIe Folgen sind besorgniserregend: Welche 5 Fähigkeiten viele Kinder heute nicht mehr haben, wie sich das auf Ihre Kompetenzen als Erwachsene auswirkt ud wie du als Mutter gegensteuern kannst.
© Robert Kneschke - stock.adobe.com

Selbstliebe lernen: So strotzt dein Kind vor Selbstbewusstsein

Wir haben 5 Tipps für euch, mit denen ihr das Selbstbewusstsein eures Kindes stärkt.

Früher war es ganz normal, dass wir als Kinder draußen unterwegs waren, herumgetobt oder uns einfach mal gelangweilt haben. Heute hat sich vieles verändert – einige grundlegende körperliche Fähigkeiten werden kaum noch geübt. Und das ist nicht einfach nur ein nostalgischer Gedanke, sondern wird durch Studien belegt. Hier sind 5 Skills, die Kinder heute kaum noch lernen. Warum das besorgniserregend ist – und was du als Mutter dagegen tun kannst.

Mehr lesen: Muttersein: Diese 4 Sätze können deinem Kind ernsthaft schaden


1. Bewegung mit Ganzkörpereinsatz

Ob Baumklettern, Balancieren auf Mauern oder Hangeln auf dem Spielplatz – all das trainiert Kraft, Koordination und Gleichgewicht. Aktuelle Studien wie die des BIB (Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung) zeigen jedoch, dass Kinder in Deutschland heute deutlich schlechtere motorische Fähigkeiten haben als noch vor 10 oder 20 Jahren. Für die Studie hatten die BiB-Forschenden Daten von insgesamt vorherigen 26 Studien aus 14 Ländern ausgewertet, die europaweit zu Veränderungen der körperlichen Aktivität von mehr als 15.000 Kindern und Jugendlichen während der Corona-Pandemie erhoben wurden, wie die ZEIT bereits berichtete.

Dies könne langfristige Folgen für die Gesundheit junger Menschen haben. Viele könnten nicht einmal mehr eine Minute auf einem Bein stehen – weil sie kaum noch Bewegungsimpulse bekämen. Das Problem: Weniger Bewegung = schlechtere Körperwahrnehmung = höheres Risiko für Haltungsschäden, Übergewicht & Co.

Was du tun kannst: Gib deinem Kind täglich die Chance, sich draußen auszutoben. Auch Indoor-Kletterwände, Turnmatten oder Balancier-Spiele sind super!

Weitere Informationen/Studien zum Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen sowie den gesundheitlichen Auswirkungen bis ins Erwachsenenalter findest du auch beim RKI (Robert Koch Institut).


2. Teamgeist und Reaktion trainieren

Klingt banal – ist aber wichtig! Spiele wie Fangen oder Ballsportarten fördern Hand-Auge-Koordination, Reaktionsfähigkeit und Teamverständnis. Leider verbringen viele Kinder mehr Zeit vor Tablets als mit anderen auf dem Sportplatz. Das Ergebnis: Schwierigkeiten bei der Einschätzung von Distanzen, Unsicherheit in Gruppen und schwache Reflexe.

Tipp: Gemeinsam Ball spielen, Frisbee werfen oder einfach mit Wasserbomben im Garten toben – macht Spaß und trainiert ganz nebenbei die Motorik.

Mehr zum Thema Muttersein
Muttersein: Wenn du das am Wochenende tust, schadest du dem Erfolg deines Kindes
Muttersein: Diese 3 häufigen Sätze stören das Essverhalten deines Kindes nachhaltig
Mutter-Tochter-Beziehung: 5 Warnzeichen, dass euer Verhältnis toxisch ist

3. Hausarbeiten wie Schneiden & Schälen

Ein Küchenmesser richtig halten? Einen Apfel schälen oder Karotten schneiden? Viele Kinder können das heute erst erstaunlich spät – weil sie kaum noch in Alltagstätigkeiten einbezogen werden. Dabei trainiert Schneiden & Schälen nicht nur die Feinmotorik, sondern auch Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein.

Was du tun kannst: Beziehe dein Kind regelmäßig in einfache Küchenaufgaben ein. Kindermesser oder Schäler mit Griffschutz machen das Ganze sicher.


4. Kleidung richtig anziehen & Knöpfe schließen

Klingt selbstverständlich, ist es aber leider nicht überall. Studien zeigen, dass viele Kinder in der Kita oder Grundschule noch Schwierigkeiten mit Reißverschlüssen, Knöpfen und Schleifen haben. Grund ist oft, dass Kleidung immer praktischer (z. B. mit Klettverschluss) wird oder die Eltern ihre Kinder selbst anziehen – was zwar bequem ist, aber auch wichtige Lernprozesse verzögert.

Tipp: Lass dein Kind beim Anziehen so viel wie möglich selbst machen – auch wenn es morgens dadurch länger dauert. Übung macht den/die Meister:in (und stärkt das Selbstbewusstsein!).

5. Zur Ruhe kommen und sich auch mal langweilen

Gerade in Zeiten des digitalen Overlaods fällt es vielen schwer, sich ohne Bildschirm oder Dauer-Action zu beschäftigen oder auch einfach mal nichts zu machen. Die Folge: Unruhe, Konzentrationsprobleme und ständiges „Mir ist langweilig!“. Dabei ist es wichtig, dass Kinder auch mal mit sich selbst beschäftigt sein können. Langeweile bedeutet erstmal nichts weiter, als dass sich dein Kind Gedanken macht über die mögliche Nutzung seiner Zeit, und daraus entsteht bekanntlich Kreativität. Permanente Beschäftigung durch die Eltern oder ständige digitale Berieselung unterbinden diesen Prozess der Selbstfindung.

Was du tun kannst: Schaffe digitalmedienfreie Zeitfenster. Lest gemeinsam ein Buch, puzzelt, malt – oder lasst Langeweile am besten einfach mal zu, denn die fördert Kreativität.

Fazit: Du machst das super!

Als Mutter hast du nicht alles in der Hand – aber du kannst Impulse setzen. Indem du dein Kind aktiv in den Alltag einbeziehst, ihm Bewegungsfreiheit gibst und Geduld zeigst, förderst du wichtige körperliche und geistige Fähigkeiten, die langfristig stärken.

Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.

Wichtig zu wissen!

Muttersein kann herausfordernd sein. Sei geduldig mit dir selbst und erlaube dir, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. Es ist völlig in Ordnung, sich zu entschuldigen. Vergleiche dich nicht mit anderen – jede Mutter und jede Familie ist einzigartig. Wenn du dich aber überfordert fühlst, suche dir professionelle Hilfe und bitte Bekannte oder Verwandte um Unterstützung.

Als Mutter von vier Kindern weiß Stephanie, wie aufregend die Reise sein kann. Von Schwangerschaft über Muttersein bis zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf teilt sie persönliche Einblicke in den Alltag und Tipps, die ihr selbst geholfen haben. Ihre Meinung: Niemand ist perfekt und jede Situation ist anders. Wissen teilen und über Probleme reden ist aber die halbe Miete.