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Darmgesundheit fördern: Experte erklärt, warum wir Mikroben essen sollten

Wer unter Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall leidet, muss seine Darmgesundheit fördern. Wie das geht, verrät ein Experte.

Kimchi
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Antibiotika: Mit diesen Nebenwirkungen muss man rechnen

Ein Antibiotikum ist ein starkes Arzneimittel, das böse Bakterien vernichten soll. Mit welchen Nebenwirkungen muss man rechnen?

Beim Stichwort „Mikroben“ denken die meisten Menschen wohl an Bakterien, Keime und Erreger, die uns krank machen können. Nur die wenigsten wissen, dass Mikroben für unseren Körper lebensnotwendig sind – vor allem für unsere Darmgesundheit. Warum wir unbedingt Lebensmittel, die Mikroben enthalten, essen sollten und wie wir damit unsere Darmgesundheit fördern können, hat uns ein Experte im Interview erklärt.

Was haben Mikroben mit dem Darm zu tun?

Mikroben sind winzig kleine Lebewesen, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Bei den meisten Mikroben handelt es sich um Bakterien. Diese können zwar auch Krankheiten auslösen. Etwa 99 Prozent der Bakterien, die auf und in unserem Körper leben, sind jedoch nützlich – und sogar lebensnotwendig. Die meisten von ihnen sitzen im Darm und sorgen für eine funktionierende Verdauung.

Die Gesamtheit dieser Bakterien bezeichnet man als Darmmikrobiom. Dieses kann jedoch durcheinander geraten – etwa durch eine falsche Ernährung, permanenten Stress oder die Einnahme von Antibiotika. Das kann folgenschwere gesundheitliche Probleme nach sich ziehen, wie auch Paul Seelhorst, ausgebildeter Darm-Immuntherapeut und Food Coach, aus eigener Erfahrung weiß: „Ich litt unter Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Übelkeit, Hautproblemen, permanenter Müdigkeit und Antriebslosigkeit, Allergien, Histamin-Problemen und Autoimmunsymptomen und wurde ständig krank.“

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So können Mikroben die Darmgesundheit fördern

Der Mitgründer von Fairment probierte damals alles, um seine gesundheitlichen Beschwerden in den Griff zu bekommen: „Ich habe damals alles ausprobiert: Mehrfach meine Ernährung umgestellt, unzählige Ärzte aufgesucht, hunderte Kapseln und Supplements geschluckt, eklige Smoothies getrunken, Entgiftungs- und Aufbauinfusionen in Praxen über mich ergehen lassen, aber nichts schien wirklich zu funktionieren, sondern die Situation nur zu verschlimmern. Ich hatte das Gefühl, dass mein Körper mich im Stich lässt, und niemand konnte mir sagen, warum. Ich hatte irgendwann eine Todesangst.“

Mit „natürlichen Methoden wie Ernährungs- und Lebensstilveränderungen sowie der Einnahme von bestimmten Bakterien“ konnte er seine gesundheitlichen Probleme schließlich in den Griff bekommen.

Frau Magenschmerzen Bett
Viele Frauen leiden unter Bauchschmerzen und Völlegefühl. Foto: goffkein.pro/Shutterstock /

Warum ein kranker Darm auch die Psyche krank machen kann

Ein unausgewogenes Darmmikrobiom kann jedoch nicht nur körperliche Symptome hervorrufen, sondern sich auch negativ auf die Psyche auswirken. „Ein Ungleichgewicht im Darmmikrobiom kann Entzündungen und einen sogenannten ‚leaky gut‘ (chronisch durchlässigen Darm) verursachen, was wiederum entzündliche Prozesse im Gehirn beeinflussen kann. Dabei können z. B. bakterielle Moleküle aus dem Darm in den Blutkreislauf gelangen und von dort aus über die Blut-Hirn-Schranke ins Hirn gelangen, was zu Depressionen und anderen Problemen führen kann“, erklärt Paul Seelhorst.

Die Einnahme von Bakterien kann dem entgegenwirken. Doch nicht alle Mikroben sind gleich. „Einige Studien haben gezeigt, dass bestimmte Mikroben, nämlich sporen-basierte Bakterien, das Auftreten eines ‚leaky-guts‘ verhindern können und somit positive Auswirkungen auf psychische Erkrankungen wie Depressionen haben können“, so der Experte.

Mikrobe ist nicht gleich Mikrobe

„Gute“ Bakterien stecken vor allem in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Sauerkraut, Kimchi, Tempeh oder Kefir. „Essen wir die Fermente frisch und in Rohkostqualität, so können einige wenige von diesen Mikroben den Weg bis in den Darm überleben und dort bis zu 24 Stunden verweilen“, erklärt Paul Seelhorst.

Doch nicht alle Mikroben sind gleich: „Sporenmikroben hingegen sind sehr widerstandsfähig und überleben von Natur aus zu 100 Prozent den Weg in den Darm und können sich dort auch über Wochen ansiedeln. Dort können sie nachhaltig das Darmmilieu positiv beeinflussen, indem sie unerwünschte Keime abtöten und das Wachstum gesunder Milchsäurebakterien fördern. Außerdem sind sie im Gegensatz zu Mikroben aus Fermenten auch Hitze- und Antibiotikaresistent und verursachen keine Histaminreaktionen.“

Fazit: So kannst du deine Darmgesundheit fördern

Wer seinem Darmmikrobiom Gutes tun will, sollte also versuchen, Mikroben in die Ernährung aufzunehmen. Am einfachsten geht das durch fermentierte Lebensmittel. Die kann man auch ganz leicht selbst machen. Hier findest du eine Anleitung für selbst gemachtes Kombucha. Mikroben können aber auch in Form von Supplementen aufgenommen werden und so die Darmgesundheit fördern.

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