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Gefährlicher Dosenmais? Öko-Test bringt erschreckende Ergebnisse ans Licht

Schädliche Chemikalien in Lebensmitteln? Wir haben uns die Ergebnisse von Öko-Test zu diesem beliebten Produkt mal genauer angesehen.

Maiskörner im Sieb
© pexels.com/Cats Coming

Essen für's Klima: So ernährt man sich klimafreundlich

Klar, unsere Ernährung sollte möglichst gesund sein. Immer mehr Menschen achten zudem darauf, dass ihre Lebensmittel möglichst wenig Klimafolgen verursachen. Doch worauf kommt es dabei an?

Er ist praktisch, lecker und schmuggelt ganz leicht ein paar gesunde Kohlenhydrate in unseren Sommer-Salat. Gesund? Das müssen wir noch einmal näher betrachten, denn die jüngsten Ergebnisse von Öko-Test lassen es uns eiskalt den Rücken hinunterlaufen. Wir fassen diese Schreckensnachricht in Sachen Dosenmais einmal zusammen und können dich schon jetzt beruhigen: Es gibt Alternativen für Mais-Liebhaber:innen.

Der Dosenmais-Test von Öko-Test

Öko-Test hat insgesamt 26 Sorten Maiskonserven unter die Lupe genommen, davon 15 Bio-Produkte, 21 Sorten in Dosen und fünf in Gläsern. Wir machen es kurz und schmerzhaft: Jeder einzelne Dosenmais enthielt die Massen-Chemikalie Bisphenol A, kurz BPA, in Mengen, die Öko-Test als stark erhöht einstuft.

Bisphenol A ist eine Massen-Chemikalie, von der man seit Langem weiß, dass sie eine hormonelle Wirkung hat. Diskutiert werden laut Öko-Test auch mögliche andere Gefahren wie ein Zusammenhang mit Übergewicht oder Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern. Ein Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stellt in dem Zusammenhang fest, dass BPA bereits in kleinsten Mengen Auswirkungen auf unser Immunsystem haben kann.

So viel BPA steckt in unserem Dosenmais

Laut Öko-Test übertreffen die im Dosenmais gefundenen Mengen die Toleranzschwelle für unsere BPA-Tagesdosis deutlich. Mit nur 50 Gramm Mais pro Tag überschreitet eine 60 Kilogramm schwere Person demnach die Tagesdosis um ein Vielfaches. Nimmt man den Spitzenreiter unter dem getesteten Dosenmais, kommt man sogar auf die 400-fache Dosis der empfohlenen Menge. Die am wenigsten belasteten Produkte erreichen immer noch ein Zehnfaches der empfohlenen Höchstmenge.

Wie kann so viel Gift in unsere Lebensmittel kommen?

Das hat sich auch Öko-Test gefragt. Schließlich ist schon lange bekannt, wie schädlich BPA ist – dennoch findet es seinen Weg offenbar problemlos in den Dosenmais. Die Erklärung: Früher wurde die Chemikalie als Innenlackierung für Lebensmitteldosen verwendet, was allerdings nach Bekanntwerden der hohen Schadstoffbelastung gestoppt wurde. Dies gilt aber nur für das Innenleben der Konserven und bei der Außenlackierung kommt immer noch Epoxidharz zum Einsatz, das den gefährlichen Stoff enthält.

Ein weiterer Grund für die BPA-Belastung könnte in der Haltbarmachung liegen. Damit Dosenmais auch lange hält, werden die Maiskörner gewaschen, blanchiert und mit Wasser und Salz luftdicht in der Dose verschlossen. Daraufhin wird die gesamte Konserve bis auf 121 Grad Celsius erhitzt. Bei diesem Sterilisationsprozess können auch unerwünschte Chemikalien aus dem Dosenlack an die Lebensmittel gelangen.

Es gibt auch Good News für Mais-Fans

Die guten Nachrichten dürfen wir bei diesen Ergebnissen natürlich nicht vergessen. Denn in dem in Gläsern gelagerten Mais befinden sich überhaupt keine Spuren von BPA. Und hier wurden immerhin fünf Produkte getestet. Außerdem betont Öko-Test, dass sonst keine schädlichen Inhaltsstoffe wie Pestizide, Schimmelpilzgifte, Schwermetalle oder Gentechnik enthalten sind. Das ist doch schon mal was! Ganz müssen wir also nicht auf unseren Mais verzichten – wir sollten nur lieber zur Glas-Variante greifen und den Dosenmais links liegen lassen. Die ausführlichen Testergebnisse von Öko-Test findest du hier.

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