Küchenunfälle sind ärgerlich, aber sie passieren. Und manchmal schafft man es, sie so geschickt zu retten, dass ein ganz neues Gericht daraus wird. Genau so ist die Tarte Tatin entstanden. Wir zeigen dir heute, wie du den karamellisierten Apfelkuchen zu Hause nachbacken kannst.
Tarte Tatin: Rezept für den gestürzten Apfelkuchen mit Karamellschicht
Tarte Tatin ist wohl eines der bekanntesten Gebäcke der französischen Pâtisserie. Es handelt sich dabei um einen gestürzten Apfelkuchen. Vor dem Backen wird Zucker karamellisiert, in eine Form gegossen und dann mit Äpfeln und Mürbeteig belegt. Dadurch überzieht das Karamell die Äpfel beim Backen und verleiht dem Kuchen nach dem Stürzen eine köstlich süße Schicht.
Die Tarte Tatin ist nach ihrer Erfinderin benannt, Caroline Tatin. Diese war eine Köchin im Sologne, einer Region in Zentralfrankreich. Zusammen mit ihrer Schwester betrieb sie Ende des 19. Jahrhunderts ein Restaurant. Eines Tages, so sagt es die Legende, fiel ihr ein Apfelkuchen nach dem Backen aus den Händen. Um ihn nicht wegwerfen zu müssen, legte sie ihn kopfüber zurück in die Form, bedeckte ihn mit Teig und buk ihn noch einmal. Das Ergebnis war bei den Gästen unheimlich beliebt und wurde zum Aushängeschild des Restaurants.
Für eine leckere Tarte Tatin sind zwei Dinge wichtig: ein Mürbeteig und das Obst. Bereite den Teig am besten etwas im Voraus zu, damit er im Kühlschrank fest werden kann. Die Kühlzeit ist wichtig, da der Teig sonst brandig, also matschig, wird. Mit welchen Früchten du deine Tarte Tatin herstellst, ist im Grunde egal. Wir machen sie klassisch mit Äpfeln, aber sie schmeckt mit Birnen oder Quitten genauso gut. Besonders lecker ist sie, wenn die Früchte leicht säuerlich sind.
Wir servieren unsere Tarte Tatin am liebsten mit einem leicht gesüßten Schmand. Dieser wird mit etwas Zitronenschale abgeschmeckt und hat so eine säuerlich-zitronige Note. Dadurch passt er hervorragend zum süßen Karamellgeschmack der Äpfel.
Die französische Küche hat bekanntermaßen die ein oder andere Leckerei zu bieten. Probiere zum Beispiel die Tarte Bourdaloue mit Birnen oder den Mini-Kuchen Paris-Brest mit Pralinenfüllung. Auch ein Rezept für saftige Madeleines darf bei uns nicht fehlen. Jetzt backen wir aber erstmals eine Tarte Tatin. Also ab in die Küche!
Tarte Tatin
Für den Teig:
- 200 g Weizenmehl (Type 405)
- 100 g Butter
- 40 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 1 Ei
Für den Belag:
- 125 g Zucker
- 4 EL Wasser
- 125 g Butter
- 750 g saure Äpfel (z.B. Boskoop oder Granny Smith)
- 2 EL Zitronensaft
Für den Schmand:
- 250 g Schmand
- 1 Zitrone
- 3 EL Puderzucker
Stelle zunächst den Teig her. Vermische dafür alle Zutaten miteinander und forme daraus einen Ball. Stelle diesen für 30 Minuten kalt.
In der Zwischenzeit kannst du das Karamell zubereiten. Gib den Zucker und das Wasser in einen Topf und koche alles auf. Lass den Zucker unter Aufsicht karamellisieren, bis er goldbraun ist. Gib dann die Butter hinzu. Achtung, dabei steigt Dampf auf! Verrühre alles miteinander, bis sich eine glatte Masse gebildet hat.
Bereite nun die Äpfel vor. Schäle und entkerne sie und schneide sie in gleich große Stücke. Vermische sie mit dem Zitronensaft, sodass sie nicht braun werden.
Gieße das Karamell in eine Tarteform und lege die Äpfel gleichmäßig darauf aus, ohne dass sie sich überlappen.
Rolle den Teig etwa 5 mm dick aus und lege ihn auf die Äpfel. Drücke ihn an den Rändern fest.
Backe die Tarte Tatin bei 180 °C für 40-45 Minuten im Ofen. Lass den Kuchen dann etwas auskühlen, bevor du ihn stürzt.
Vermische alle Zutaten für den Schmand und serviere ihn zu der noch warmen Tarte.
Du kannst dem Karamell auch eine feine Zimtnote geben. Füge dafür einfach nach der Butter eine Messerspitze Zimt hinzu.