Heilerde soll für viele Dinge gut sein. Unter anderem wird dem mineralischen und natürlichem Puder aus Lehmart Löss nachgesagt, dass es eine positive Wirkung gegen Durchfall und offene Wunden haben soll. Doch nicht nur das. Heilerde kann auch für unsere Haut Wunder wirken. Und auch wenn viele Gründe dafür sprechen, dieses angebliche Wundermittel in deine Beauty-Routine zu integrieren, stellt ein TikTok nun heraus, dass man es nicht jeden Tag benutzen sollte. Wir haben uns das „Wunder Heilerde“ einmal genauer angeschaut.
Alles zum Thema „Heilerde“:
Darum ist eine tägliche Anwendung von Heilerde nicht ratsam
Der TikTok-User Leon aka @xskincare gibt auf seinem Account Tausenden von Menschen immer wieder Beautytipps mit auf den Weg. Dieses Mal reagiert er auf die Essentials, auf die ein Model schwört – und als Erstes nennt sie unser „Wundermittel“ Heilerde. Leon ist davon nicht so begeistert, auch wenn er selbst sagt, dass Heilerde ein wirklich gutes Beauty-Produkt ist.
Er rät dazu, die Heilerde ein- bis zweimal die Woche als Maske aufzutragen. Auch häufiger ist möglich – „wenn ihr der Meinung seid, eure Haut verträgt das. Es trocknet die Haut aus.“ Ja, ganz richtig gehört – die Hauptaufgabe von Heilerde ist es, die Haut auszutrocknen. „Sie absorbiert halt viel Hautfett und das brauchen wir bis zu einem gewissen Grad“, sagt Leon zu seinen Zuschauer:innen. Eincremen ist hier also das A und O.
„Wer zu stark entfettet, leider oft unter einer geschädigten Hautbarriere. Und das führt zu den ganzen kleinen Pickelchen und Rötungen, die man nicht wegbekommt und sehr hartnäckig sind.“ Allerdings hat der TikToker noch einen Tipp: Das Anmischen der Heilerde nicht nur mit Wasser, sondern auch mit ein bis zwei Tropfen Öl und/oder deinem liebsten Feuchtigkeitsserum. So ist die Maske nicht so austrocknend und der Effekt bleibt laut Leon bestehen.
Welche Wirkung soll Heilerde haben?
Heilerde wird als „das beste Heilmittel der Natur“ bezeichnet. In der Kosmetik kann Heilerde mattierende, beruhigende, ausgleichende, lindernde und entzündungshemmende Eigenschaften sowie eine tiefenreinigende und entgiftende Wirkungen haben.
Heilerde als Produkt der alternativen Medizin
An der Effektivität von Heilerde scheiden sich die Geister. Vor allem der Verkauf von Heilerde, Kapseln und feinem Heilerde Pulver zur Einnahme mit Wasser stehen in der Kritik. Während die alternative Medizin darauf schwört, die Einnahme von Heilerde wäre gut gegen Sodbrennen und Durchfall, weisen Ärzte darauf hin, dass die Einnahme von Heilerde bisher nicht erforschte Neben- und Wechselwirkungen in Zusammenhang mit anderen Medikamenten haben kann.
Zwar gibt es vereinzelt Untersuchungen zum Produkt, diese werden jedoch meist von den Herstellern selbst in Auftrag gegeben und finden ohne Konsultation von Ärzt:innen statt. Kurzum: Wer vorhat, Heilerde einzunehmen, sollte dies nur in Rücksprache mit eine:r Ärzt:in oder Apotheker:in tun.
1. Heilerde gegen Pickel?
So umstritten das Puder in Sachen Entgiftung ist, umso mehr überzeugt sie bei der äußeren Anwendung. Doch was macht die Heilerde so heilend? Zunächst einmal ist sie voll von Mineralien und Spurenelementen, wie:
- Kieselsäure
- Eisen
- Kalium
- Kalzium
- Magnesium
- Selen
- Zink
- Fluor
- Kupfer
In ihrer Beschaffenheit ist das Puder ideal, um Giftstoffe aufzusaugen. Die kleinen Körner der Erde wirken wie ein Schwamm, der sich auf die Haut legt. Dieser Heilerde Schwamm trocknet ein und trägt dabei überschüssigen Talg, Schmutz sowie Bakterien von der Haut ab. Was im Detail passiert?
Heilerde …
- neutralisiert die Haut, indem Lipide und Säuren gebunden werden
- wirkt antibakteriell und beruhigt die Haut
- wirkt abschwellend und hilft akut gegen Juckreiz
2. Heilerde als Maske
Du ahnst es sicher schon: Heilerde trocknet die Haut aus. Dahingehend ist die korrekte Anwendung von dem Puder wichtig, um deine Haut nicht von einem ins nächste Extrem schwingen zu lassen. Diese beiden Varianten solltest du kennen:
1. Anwendung bei trockener Haut
Heilerde entzieht deiner Haut Giftstoffe, greift dabei jedoch auch deine Hautbarriere an. Wie beim Baden gehen, ist es daher wichtig, der Haut Feuchtigkeit und Pflege zukommen zu lassen. Am besten gelingt das, wenn das Pulver mit Kokosöl oder Jojoba-Öl angerührt wird.
Die breiige Masse verwöhnt deine Haut und kann nach 20 Minuten mit lauwarmem Wasser abgenommen werden. Die Anwendung kann alle zwei Wochen stattfinden, um die Haut nicht noch trockener werden zu lassen.
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2. Anwendung bei fettiger Haut
Haut, die dazu neigt, schnell fettig zu wirken, verträgt dagegen beruhigende Wirkstoffe wie Salbei oder Kamille. Hierfür rührst du das Puder mit lauwarmem Tee deiner Wahl an.
Das ist nicht nur gut für die Haut, da diese Stoffe zusätzlich desinfizieren, sondern auch für die Sinne: Immerhin kannst du mit diesem Duft in der Nase die nächsten 20 Minuten verbringen. Danach wird die Maske mit lauwarmem Wasser abgenommen. Die Anwendung kann wöchentlich stattfinden.
Heilerde ist eine Wohltat für die Haut
Solange wissenschaftlich angelegte Studien in Sachen Heilerde ausstehen, liegt es bei dir, ob du zumindest die äußerliche Wirkung austesten möchtest. Jedoch, so viel sei aus eigener Hand verraten, kommt die Schwärmerei für das Wundermittel nicht von irgendwoher. Ein Selbstversuch lohnt sich allemal.