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Acro Yoga: Yoga trifft auf Akrobatik

Acro Yoga verbindet Akrobatik und Asanas. Welche Übungen es gibt und welche Vorteile Acro Yoga mit sich bringt, erfährst du hier.

Paar Acro Yoga
© Jacob Lund - stock.adobe.com

4 Yoga-Stretches, die jeder vor dem Schlafengehen machen sollte.

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Sie trafen sich zufällig vor 20 Jahren in San Francisco – und starteten von dort aus eine internationale Bewegung: Jenny Sauer-Klein und Jason Nemer sind die Begründer:innen des Acro Yogas, einem akrobatischen Yoga-Stil. Jason ist schon seit Teenagerjahren Akrobat und hat bereits an mehreren Weltmeisterschaften teilgenommen, außerdem ist er Bikram-Yoga-Lehrer. Jenny hat Kontakt-Yoga und Zirkus-Yoga praktiziert und ebenfalls Erfahrung in akrobatischen Übungen. Gemeinsam wollten sie ihre Leidenschaft für Akrobatik auch Anfängerinnen und Anfänger näher bringen und Menschen gleichzeitig die Chance bieten, ganze neue Erfahrungen auf der Yoga-Matte zu erleben. So war der Grundstein für Acro Yoga gelegt.

Was ist Acro Yoga?

Acro Yoga, auch unter den Schreibweisen AcroYoga und Acroyoga bekannt, kombiniert Yoga-Übungen mit Akrobatik sowie Elementen aus der Thai-Massage und Atemtechniken. Das Wort Acro stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt hoch oder erhöht. Denn im Mittelpunkt von AcroYoga steht das Element des Fliegens. Du hebst beim AcroYoga also ähnlich wie beim Aerial Yoga wortwörtlich ab. Deshalb sind beim AcroYoga immer drei Personen an einer Übung beteiligt: Die Base, der Flyer und der Spotter. Die Base ist die stützende Person, die am Boden liegt. Der Flyer ist die Person, die in der Luft gestützt wird und der Spotter gibt gegebenenfalls von außen Hilfeleistung und entlastet die Base. Die Rollen rotieren während einer Acro-Yoga-Stunde in der Regel.

Dabei unterscheidet man zwischen dem akrobatischen Fliegen, auch Solar-Akrobatik genannt, und dem therapeutischen Fliegen, auch als Lunar-Akrobatik bekannt. Das akrobatische Fliegen ist der dynamische Teil beim AcroYoga. Hier geht es um Körperspannung, Balance und Konzentration, der Flyer bewegt sich aktiv und findet mithilfe der Base in die unterschiedlichen Positionen. Beim therapeutischen Fliegen hingegen lässt sich der Flyer gänzlich fallen und wird von der Base auf den Händen und Füßen getragen. Hierbei bewegt sich nur die Base und bringt den Flyer in Positionen, in denen die Person gedehnt, gestreckt und massiert wird.

So ist eine Acro-Yoga-Stunde aufgebaut

Eine klassische Acro-Yoga-Stunde ist aus sechs Elementen aufgebaut. Der Kurs beginnt mit einer Circle Ceremony. Dabei sitzen alle im Kreis, begrüßen sich und stimmen sich auf die bevorstehende Praxis ein. Danach folgen einige Asanas, die du schon aus dem Yoga kennst, um den Körper aufzuwärmen. Dann folgt der Hauptteil des Kurses, das akrobatische Fliegen. Schließlich kommen Elemente der Thai-Massage ins Spiel und das therapeutische Fliegen. Zum Schluss übst du Umkehrhaltungen, die die Core-Muskulatur stärken und dich damit bestens auf den nächsten Flug vorbereiten.

Welche Haltungen gibt es beim Acro Yoga?

Auch wenn du keine Erfahrung mit Akrobatik oder Yoga hast, kannst du Acro Yoga schnell lernen und mithilfe deiner Base abheben. Die meisten Kurse sind ohnehin für Anfängerinnen und Anfänger ausgelegt und auch deinen Partner kannst du vor Ort finden. Hier sind ein paar bekannte Übungen aus dem Acro Yoga.

Acro Yoga Free Bird
Bei der Acro Yoga Übung Free Bird schwebt der Flyer ausgestreckt auf den Füßen der Base. Foto: photoaliona – stock.adobe.com

Übung 1 – Front Bird und Free Bird

Für den Front Bird legt sich die Base auf den Rücken und winkelt die Beine an. Der Flyer stellt sich vor die Base und legt deren Füße an die eigene Hüfte. Sobald sich beide sicher fühlen, greift der Flyer die Hände der Base, während diese die Beine senkrecht nach oben streckt – dadurch hebt der Flyer ab. Der Flyer spannt nun den Körper an und streckt die Beine nach hinten weg. Wer möchte, kann nun auch die Hände lösen und die Arme nach hinten ausstrecken. Diese Variation nennt sich Free Bird.

Acro Yoga Throne
Von der Throne-Pose ist es einfach, in den Straddle Throne zu gelangen. Foto: Elizaveta – stock.adobe.com

Übung 2 – Throne und Straddle Throne

Bei dieser Acro Yoga Übung liegt die Base auf dem Rücken, der Flyer steht über der Base, die Füße stehen links und rechts vom Kopf der Base. Dann führt die Base die Beine angewinkelt nach vorn Richtung Kopf, sodass sich der Partner oder die Partnerin leicht darauf setzen kann. Jetzt streckt die Base langsam die Beine, hebt dadurch den Flyer hoch und stützt dessen Füße.

Acro Yoga Folded Leaf
Die Acro Yoga Übung Folded Leaf. Foto: Mihai Blanaru – stock.adobe.com

Übung 3 – Folded Leaf

Für diese Übung liegt die Base auf dem Boden, der Flyer platziert die Hände links und rechts neben der Hüfte der Base und stützt sich nach vorne wie zum Handstand. Dann streckt die Base die Beine aus, der Flyer legt die Oberschenkel darauf ab und hebt ab.

Acro Yoga Shoulder Stand
Bei der Acro Yoga Übung  Supported shoulder stand macht der Flyer einen Schulterstand auf den Händen der Base. Foto: Mihai Blanaru – stock.adobe.com

Übung 4 – Supported shoulder stand

Für diese Übung startet ihr in der Front Bird Pose. Dann winkelt die Base die Beine langsam an, streckt die Arme aus und berührt mit den Händen die Schultern der fliegenden Person. Die fliegende Person umgreift die Knöchel der Base, diese streckt die Beine aus und bringt den Flyer dadurch in den Schulterstand.

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Welche Vorteile bietet Acro Yoga?

Von Acro Yoga profitiert sowohl dein Körper als auch dein Geist. Als Flyer trainierst du deine Balance, deine Körperbeherrschung und deine Körperspannung. Auch deine Kraft trainierst du, denn viele Muskelgruppen werden während des akrobatischen Fliegens beansprucht. Außerdem lernst du, loszulassen, die Kontrolle abzugeben und deinem Partner oder deiner Partnerin zu vertrauen. Du stärkst deine Konzentrationsfähigkeit und den Mut, Neues auszuprobieren. Als Base erlebst du, welche Stärke in dir steckt, du kräftigst deine Muskeln und lernst, Verantwortung zu übernehmen.

Für wen eignet sich Acro Yoga?

Acro Yoga ist perfekt für alle, die die herkömmlichen Yoga-Übungen und Asanas etwas variieren möchten, Lust auf eine neue Herausforderung haben und keine Angst vor Körperkontakt haben. Ein gewisses Maß an Grundfitness ist hilfreich, gerade was die Core-Muskulatur betrifft. Du musst aber weder im Bereich Yoga noch akrobatisch Fortgeschritten sein – was du wissen musst, lernst du in den Kursen. Und mit einer stabilen, fortgeschrittenen Base, kann in der Luft kaum etwas schiefgehen.

Autorin: Katrin Brahner

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