Diese drei Verhaltensweisen von Ärzt:innen sind Red Flags
In welchen Situationen solltest du den Arzt wechseln?
Das Verhältnis zwischen Patient:innen und Ärzt:in ist häufig eine Art Abhängigkeitsverhältnis. Du möchtest mit Beschwerden eine möglichst klare Diagnose erfahren und die dementsprechende Behandlung erhalten. Dazu sind ärztliche Fachkräfte rechtlich verpflichtet. Jedoch gibt es viele Situationen, bei denen aufgrund mangelnder Empathie oder fehlender Patientenkenntnisse es gar nicht zu einer angemessenen Behandlung kommt. In solchen Fällen solltest du dir besser eine zweite Meinung einholen oder direkt zu einem anderen Arzt gehen. Hier klären wir euch über 3 Verhaltensweisen von Ärzten auf, die eindeutig Red Flags sind.
1. „Ich bin mir sicher, dass kommt alles von der Psyche.“
Bei dieser Frage merkst du sofort: dein Arzt oder deine Ärztin nimmt dich nicht ernst. Zwar stehen manche Beschwerden in einem Zusammenhang mit Psychosomatik. Psychosomatik bedeutet, dass psychische oder soziale Faktoren einen Einfluss auf den menschlichen Körper haben und seine Funktionen beinträchtigen. Ein einfaches Beispiel ist dafür, dass du fehlenden Appetit oder Übelkeit spürst, wenn es dir gerade seelisch nicht gut geht. Grundsätzlich ist es auch nicht falsch von einem Arzt, persönliche Faktoren wie erhöhten Stress als mögliche Antreiber von Beschwerden zu erkennen.
Falls jedoch ein Arzt dir kaum Fragen zu deinem Gesundheitszustand stellt und die Aufmerksamkeit darauf richtet, dass bei dir im Kopf etwas nicht stimmen könnte, dann ist das auf jeden Fall eine Red Flag. Das zeigt, dass er oder sie dich nicht ernst nimmt und sich nicht richtig mit deinem gesundheitlichen Problem beschäftigt. Selbst wenn er oder sie glaubt, dass psychische Probleme dahinterstecken, muss er dir trotzdem eine Linderung deiner Beschwerden gewährleisten können. Außerdem zeugt ein solches Verhalten von mangelnder Empathie für den Patienten, obwohl diese in dem Beruf gegeben sein sollte.
2. Zweifelhafte Krankenleistungen
Du als Patient, der zwar seine Leiden beurteilen kann, aber über kein Fachwissen verfügt, musst deinem Arzt vertrauen. Schließlich ist er/sie derjenige mit dem Wissen und der Erfahrung. Jedoch verfügst du auch als medizinischer Laie über einen gesunden Menschenverstand und kannst einordnen, weshalb eine vorgeschlagene Behandlung sinnvoll ist. Dein/-e Arzt/Ärztin ist dazu verpflichtet, dir genügend Aufklärung darüber zu geben, weshalb er dir ein bestimmtes Medikament verschreibt oder oder bestimmte gesundheitsfördernde Maßnahmen anordnet.
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Du bist ebenso dazu befugt, Fragen über die jeweilige Behandlung zu stellen. Jegliche Unklarheiten, die du hast, sollten von einem Arzt gelöst werden. Bei einer Verweigerung dieser Aufklärung solltest du deshalb kritisch sein. Beantwortet ein/-e Arzt/ Ärztin deine Fragen zu Nebenwirkungen nur knapp, entgegnet diese direkt mit „Das ist zu kompliziert“ bringt dich damit in Unsicherheit , dann solltest du den/die Arzt/Ärztin wechseln.
3. Verweigerung einer zweiter Meinung
Wenn du dich mit der Meinung eines Arztes oder einer Ärztin nicht komplett sicher fühlst, dann ist es absolut legitim, dir eine Einschätzung von einer weiteren Fachkraft zu holen. Es geht um deine Gesundheit und dein Wohlbefinden darüber, was mit deinem Körper geschieht. Auch sollte es kein Problem darstellen, wenn du die Diagnose, die dir ein Arzt stellt, anzweifelst. Das zeugt ja auch davon, dass du dich nicht blind auf alles verlässt, was man dir erzählt, bloß, weil du keine Fachkraft bist.
Aus diesem Grund sollte ein/-e Arzt/Ärztin dir auch gewährleisten können, dass du neben ihm/ihr auch einen andere Fachkräfte zu Rate ziehst. Ihm/Ihr kommt es sogar selbst zugute: wenn der/die zweite Arzt/Ärztin dieselbe Diagnose feststellt wie er/sie, dann bekräftigt das seine/ihre Meinung und bringt ihn/sie in ein gutes Licht. Wenn die zweite Einschätzung sich jedoch unterscheidet von der ersten, dann hat sich die zweite Meinung für dich gelohnt. Es bestätigt deine Zweifel und du kannst angemessen behandelt werden.
In beiden Fällen muss dein/-e Arzt/Ärztin das nötige Selbstvertrauen haben, um dich an jemand Weiteren zu verweisen. Tut er/sie das nämlich nicht und stellt die eigene Einschätzung als die zweifellos wahre dar, dann ist das erstens ein Zeichen von Arroganz und zweitens verstärkt es die Skepsis des Patienten. Jemand, der sich wirklich sicher in seiner/ihrer Diagnose ist, der sollte kein Problem darin sehen, wenn jemand anderes dieselbe stellt. Falls dir also von einer zweiten Meinung abgeraten wird, dann hole sie dir erst recht ein!