Mystische Gesänge, langsame Instrumentalmusik, Mantren auf Sanskrit und vibrierende Klangschalen: Das sind die Melodien, die eine Yoga-Stunde üblicherweise begleiten. Nicht so beim Inside Flow Yoga. Hier wird die Musik voll aufgedreht. Und die klingt nicht etwa nach tibetischem Kloster, sondern nach Miley Cyrus und Lewis Capaldi. Warum die Musik beim Inside Flow so wichtig ist, erklärt der Erfinder Yuong Ho Kim.
Was ist Inside Flow Yoga?
Wer Yoga mag und gerne tanzt, wird Inside Flow lieben! Denn der Yogastil verbindet klassisches Vinyasa mit Pop-Musik – mal langsame Balladen, mal Hits mit hartem Beat. Entwickelt wurde der Stil vom Frankfurter Yogalehrer Yuong Ho Kim, der auch das Inside Yoga begründet hat. Dabei handelt es sich um eine Philosophie, die alte Yoga-Traditionen infrage stellt und sich stetig weiterentwickelt.
Musik als zentrales Element
Die Musik ist das zentrale Element im Inside Flow. Sie ist das „Tor zur Seele“ und die „Sprache des Herzens“, wie der Yogalehrer im Stern erklärt. Deshalb spielt er in seinem Unterricht Lieder, „die uns einfach berühren, ohne uralte Fremdsprache oder religiöse Texte“. Bei vielen Traditionalist:innen stößt das auf Kritik: Pop-Musik sei Ablenkung. Doch Yuong Ho Kim findet: „Die richtige Musik zur richtigen Zeit ist keine Ablenkung, sondern kann das Bewusstsein für den Moment verstärken.“
Wichtig sei eine persönliche Verbindung zum Song. Deshalb erzählt der Lehrer zunächst seine eigene Geschichte, die ihn mit dem Lied verbindet. „Ich erkläre den Song und stelle eine persönliche Verbindung her, indem ich eine eigene Geschichte erzähle: Was beutet das Lied für mich und was kann es für dich bedeuten?“
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Aus Asanas wird eine Choreografie
Der Takt der Musik gibt die Atmung und Bewegung vor: Bei den ersten 4 Zählzeiten wird eingeatmet – gleichzeitig erfolgt eine expandierende Bewegung. Auf die Zählzeiten 5 bis 8 folgt das Ausatmen und eine Kontraktionsbewegung. Der Lehrer beginnt mit einfachen Posen. Nach und nach wird die Sequenz immer komplexer.
Ist die Choreografie komplett, wird der Song dazu abgespielt. Die zuvor erlernte Choreografie aus Asanas wird zur Musik 3- bis 5-mal wiederholt. „Da fängt die Stunde an, magisch zu werden“, sagt Young Ho Kim.
Musik im Yoga: Nicht nur bei Inside Flow Yoga wichtig
Musik spielt auch bei anderen Yogastilen eine Rolle, z. B. im Hatha oder Vinyasa. Klassischerweise handelt es sich dabei aber um Harmonien, Mantren und Melodien aus Klanginstrumenten. Diese sollen die Gehirnwellen so beeinflussen, dass der Flow erreicht wird. Dabei handelt es sich um einen Zustand tiefer Konzentration, in dem wir alles um uns herum vergessen und im Hier und Jetzt sind.
Nur ablenken lassen sollte man sich nicht von der Musik. Denn dann schweifen nicht nur die Gedanken ab und der Atem gerät aus dem Fluss – auch die Verletzungsgefahr steigt.