Ob im Kino, während einer Prüfung oder auf einer langen Autofahrt – wir alle kennen wohl die Situation: Plötzlich muss man dringend auf Toilette, doch es passt gerade einfach nicht. Also hält man den Harndrang so lange wie möglich aus. Warum du das auf keinen Fall tun solltest und woher ein ständiger Harndrang als Frau kommen kann, erfährst du in diesem Artikel.
Ständiger Harndrang als Frau: Das sind die Ursachen
Es ist ein Klischee, dass vor allem Frauen häufig zur Toilette müssen. Doch das hat rein biologische Gründe. Die menschliche Blase hat ein Fassungsvermögen von etwa 900 bis 1500 Milliliter. Ist die Blase voll, wird ein Signal an das Gehirn gesendet. Es meldet, dass wir zur Toilette müssen. Interessanterweise wird bei Frauen bereits ab 250 bis 550 Millilitern das Signal „Ich muss zur Toilette“ gesendet – bei Männern erst ab einer Füllmenge von 350 bis 750 Milliliter.
Das passiert, wenn du nicht auf die Toilette gehst, obwohl du musst
Wer seinen Harndrang anhält, riskiert gesundheitliche Folgen. So können sich im Harnwegbereich Bakterien bilden und eine Infektion auslösen. Es kommt zu einer schmerzhaften Entzündung mit Symptomen wie Brennen, Juckreiz und ständigem Harndrang.
Zudem weitet sich die Blase immer mehr, wenn man den Harndrang ständig anhält. Das kann so weit gehen, dass sie langfristig ihre Kraft verliert – Inkontinenz ist die Folge. Auch das Gehirn ist verwirrt, wenn das Signal, zur Toilette gehen zu müssen, ignoriert wird. Manchmal kann es dann gar nicht mehr richtig wahrnehmen, wann das Maximalvolumen erreicht ist, sodass es zu unkontrolliertem Harndrang und Ausfluss kommen kann. Das schadet auch dem Beckenboden und der Niere, die langfristig Schäden davon tragen.
Ständiger Harndrang: So kannst du als Frau deine Blase trainieren
Wenn du ständig Harndrang verspürst, kann das verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel eine überaktive Blase oder eine Blasenentzündung. Es ist wichtig, die genaue Ursache deines Problems herauszufinden, indem du einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchst und dich untersuchen lässt. Er / sie kann dir eine genaue Diagnose stellen und eine geeignete Behandlung empfehlen.
Abgesehen von der ärztlichen Behandlung gibt es jedoch einige allgemeine Tipps, um deine Blase zu trainieren und das Blasenvolumen zu erhöhen:
- Flüssigkeitsaufnahme regulieren: Trinke ausreichend, aber nicht übermäßig viel Flüssigkeit. Versuche, deine Flüssigkeitsaufnahme über den Tag gleichmäßig zu verteilen, anstatt große Mengen auf einmal zu trinken.
- Beckenbodenmuskulatur trainieren: Eine starke Beckenbodenmuskulatur kann helfen, den Harndrang zu kontrollieren. Übungen wie Kegel-Übungen können dabei helfen, die Muskulatur zu stärken.
- Toilettentraining: Versuche, deinen Toilettengang nach einem festen Zeitplan zu planen, anstatt bei jedem leichten Harndrang sofort zur Toilette zu gehen. Dadurch kannst du allmählich die Zeitintervalle zwischen den Toilettengängen verlängern und deine Blase trainieren, mehr Urin zu halten – natürlich nicht zu lange.
- Entspannungstechniken: Stress und Angst können den Harndrang verstärken. Entspannungstechniken wie tiefe Bauchatmung, Meditation oder Yoga können helfen, Stress abzubauen und den Harndrang zu reduzieren.