Viele Menschen glauben, zum Yoga gehören nur körperliche Übungen und eine abschließende Meditation. Dabei steht beim Yoga auch die Atmung im Vordergrund. Verschiedene Atemtechniken, Pranayama genannt, können dabei auch gegen unangenehme Gefühle und körperliche Beschwerden, wie Stress und Nervosität helfen. In diesem Artikel zeigen wir dir vier verschiedene Arten der Yoga Atmung und wie du sie einsetzen kannst.
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Yoga Atmung: Kontrolle durch Pranayama
Yoga Atmungen werden Pranayamas genannt. „Pranayama“ setzt sich aus zwei Worten zusammen. Prana bedeutet so viel wie „Lebensenergie“, Yama in etwa „kontrollieren“. Kontrolle über die eigene Lebensenergie zu haben, klingt schon sehr hochtrabend, die eigene Atmung steuern zu können ist zumindest ein Anfang. Immerhin kann jeder, der die eigene Atmung führen kann, auch die eigenen Gedanken führen – so zumindest einer der Grundsätze im Yoga.
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Verschiedene Atemübungen werden meist vor den eigentlichen Yoga-Übungen durchgeführt, manchmal auch begleitend dazu. Grundsätzlich steht die Atemtechnik sogar vor der körperlichen Bewegung. Die „Asanas“ sind sogar an der Atmung ausgerichtet und sollen durch sie unterstützt werden. Du willst Yoga Atmung mit Übungen verbinden? Probier’s doch mal mit Hatha Yoga.
Warum sind Yoga Atmungen so gesund?
Wie wir atmen, hat Einfluss auf unseren Körper und die Psyche. Das ist sogar wissenschaftlich belegt. Zum Beispiel konnten Wissenschaftler des Karolinska Instituts in Schweden zeigen, dass sich das Erinnerungsvermögen verbessert, wenn wir durch die Nase atmen und nicht durch den Mund.
Ein noch bedeutender Effekt von Yoga Atmungen wie dem Pranayama: Sie können gegen Stress helfen. Grund dafür ist, dass das vegetative Nervensystem eng mit der Atmung zusammenhängt. Weil heute unzählige Erkrankungen stressbedingt sind, sind Atemtechniken nicht nur für alle geeignet, die akut unter Stress leiden, sondern auch präventiv für jeden eine gute Idee. Hauptsächlich wirken Yoga Atmungen gegen Schlafstörungen, das chronische Erschöpfungssyndrom, Burnout und Depressionen.
Stress schlägt nicht nur auf die Psyche, sondern auch auf den Körper. Durch Yoga-Atemübungen werden auch die Zellen besser mit Sauerstoff versorgt, der Hormonhaushalt und auch Organe können sich besser regenerieren. Sie helfen deswegen indirekt auch gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und hohen Blutdruck. Auch Nikotinsucht wird durch Pranayama-Übungen gesenkt.
4 verschiedene Pranayama: Die wirkungsvollsten Yoga Atmungen
Kontrolle über die eigene Atmung zu haben, kann dich also deutlich gesünder werden lassen und in viele Richtungen positiv beeinflussen. Wir verraten dir, welche Yoga Atmung für welches Ziel besonders gut ist:
Wechselatmung: Gegen Stress & Nervosität
Mit dieser Technik kannst du dich voll und ganz auf dich selbst konzentrieren und Stress beiseiteschieben. Durch das lange Ausatmen beruhigt sich dein Herzschlag. Immer, wenn du nervös bist, hilft dir die Wechselatmung bei der Beruhigung. Der traditionelle Grund: Eine Harmonisierung der linken und rechten Gehirnhälfte. Wissenschaftlich ist das nicht belegt, wirkt aber trotzdem Wunder. Bereits nach 10 bis 20 Wiederholungen solltest du deutlich ruhiger sein.
So funktioniert’s:
- Verschließe mit dem Daumen dein rechtes Nasenloch und atme 5 Sekunden ein.
- Verschließe nun mit dem Ringfinger und dem kleinen Finger das linke Nasenloch und zähle beim Ausatmen bis 10.
Bienenatmung: Mehr Kraft für die Stimme
Mit der Bienenatmung kommst du dir entweder wie ein buddhistischer Mönch, oder sehr albern vor. Egal, Hauptsache du bist nicht mehr gestresst. Und ganz nebenbei beugst du Husten und Heiserkeit vor und förderst deine Konzentration.
So funktioniert’s:
- Verschließe deine Ohren, indem du den Zeigefinger auf die Ohrknorpel legst.
- Atme nun durch die Nase ein.
- Versuche beim Ausatmen deine Stimmbänder leicht ins Schwingen zu bringen. So entsteht das Summen.
Feueratmung: Das kleine Workout
Diese Atmung ist anstrengender, vor allem für die Bauchmuskeln. Dafür liefert sie dir aber besonders viel Sauerstoff. Der hilft bei Konzentrations- und Müdigkeitsproblemen und sorgt für einen klaren Kopf. Dazu ist diese Yoga Atmung wirklich simpel.
So funktioniert’s:
- Beim Ausatmen schnaubst du leicht aus.
- Danach holst du wieder tief Luft.
Blasebalg: Wärme durch Atmung
Diese Yoga Atmung soll dafür sorgen, dass dir warm wird und du mehr Energie verspürst. Als erweiterte Variante der Feueratmung kommt sie am besten zum Einsatz, wenn du die anderen Atemtechniken bereits draufhast.
So funktioniert’s:
- Atme wie bei der Feueratmung, halte dir aber ein Nasenloch zu.
- Dabei ziehst du die Bauchdecke ein und stößt sie wieder nach vorne.
- Nach 20 Sekunden wechselst du das Nasenloch.
Yoga Atmung: Für alle Ziele was dabei
Die Gründe und Ziele für Yoga Atmungen sind vielfältig. Egal, ob du zur Ruhe kommen oder Kraft tanken möchtest, Yoga Atmungen versprechen eine Hilfe zu sein. Ob sie auch bei dir wirken, findest du am besten selber heraus. Falls nicht, haben wir noch diese Tipps für dich:
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